Weil am Rhein. Die „Weiler Gespräche“ finden am kommenden Montag, den 18. Oktober um 19:30 Uhr (Einlass erst ab 19.15 Uhr möglich) ihre Fortsetzung im VitraHaus. Nach dem Auftakt im Juni auf der Bühne des Bläserfestivals mit dem erfolgreichen Fußballtrainer Helmut Benthaus stellt sich eine nicht minder schillernde Persönlichkeit den Fragen des SWR-Moderators Matthias Zeller. Alexander von Vegesack hat sich als Direktor des Vitra Design Museums einen Namen gemacht. Es ist sein Verdienst, dass das Museum des Weiler Büromöbelherstellers kein Firmenmuseum geworden ist, sondern eine Pilgerstätte für Designfans aus aller Welt. Am 18. Oktober ist Alexander von Vegesack Gast der „Weiler Gespräche“, moderiert von SWR-Moderator Matthias Zeller. Die zweite Ausgabe der „Weiler Gespräche“, die von der Weiler Bürgerstiftung und dem SWR Studio Freiburg veranstaltet werden, beginnt um 19.30 Uhr im neuen „VitraHaus“ der Stararchitekten Jacques Herzog & Pierre de Meuron. Matthias Zeller wird Alexander von Vegesack dann fragen, von wem er seine Passion für die Pferdezucht geerbt hat, was er unter perfektem Design versteht und warum er nicht in seiner Lieblingsstadt New York lebt, sondern in Weil am Rhein. Die „Weiler Gespräche“ porträtieren in unregelmäßiger Reihenfolge prominente Persönlichkeiten aus der weiteren Region.
Was Alexander von Vegesack in seinem Leben bisher angepackt und erlebt hat, könnte mehrere Biografien füllen. Er wurde 1945 in Thüringen geboren. 1966 zog er nach Hamburg und richtete seine erste Galerie namens »Vanity« ein, um ausgefallene, gebrauchte Kleidungsstücke auszustellen. 1973 erhielt er den Auftrag der Stadt Hamburg zur kulturellen Innenstadtbelebung. Bis 1975 war er verantwortlich für die Planung und Ausführung von Wohnateliers in alten Fabriken und Warenhäusern in Hamburg.
1977 übersiedelte er auf eine Farm nach Südwestfrankreich, begann mit der Zucht von Pferden und restaurierte seine Sammlung von Bugholzmöbeln. 1980 war er an der New Yorker Ausstellung »150 Jahre Thonet« beteiligt. Bis 1986 richtete er das erste öffentliche Thonet Museum in Boppard am Rhein ein und gab das Buch »Deutsche Stahlrohrmöbel« heraus.
Als freiberuflicher Kurator berät er internationale Museen bei der Ausstattung und Ergänzung ihrer Designsammlungen. Er organisierte Ausstellungen in Paris für das Centre Georges Pompidou sowie für das Musée d’Orsay und konzipierte für die American Federation of Arts die erste große Ausstellung über die Geschichte des industriellen Möbeldesigns, die in zehn führenden US-Museen gezeigt wurde. Ähnliche Projekte realisiert er in Osteuropa für das deutsche Außenministerium.
Mitte der 80er-Jahre übernahmen die Republik Österreich und die Stadt Wien einen großen Teil seiner Bugholzkollektion und kurz darauf begann seine Zusammenarbeit mit Dr. Rolf Fehlbaum und Vitra, wo er bis 1989 den Aufbau der Sammlung für das Vitra Design Museum übernahm, das noch im selben Jahr eröffnet wurde.
Seither organisierte er zahlreiche Ausstellungen als Direktor des Vitra Design Museum. Im Rahmen dieser Tätigkeit konzipiert er ein ständig wechselndes Programm international zirkulierender Ausstellungen über Design und Architektur, zu denen er zahlreiche Publikationen herausgibt, und initiiert eine jährlich stattfindende internationale Museumskonferenz, bei der die wichtigsten Museen aus diesen Bereichen Ideen und Programme austauschen. Seit über zehn Jahren organisiert er zusammen mit dem Vitra Design Museum und mit dem Centre Georges Pompidou auch ein international anerkanntes Seminarprogramm in Frankreich, an dem neben Designern und Architekten auch Künstler, Handwerker und Kunsthandwerker unterschiedlicher Disziplinen teilnehmen. Alexander von Vegesack war Mitglied des Fonds National d’Art Contemporain und ist Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres.
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Kreis Lörrach - Weil am Rhein
Weiler Gespräche mit Alexander von Vegesack - Einer der weltweit besten Kenner der internationalen Design-Szene
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