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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

12. Jun 2012 - 16:24 Uhr

Zweites saniertes Passivhochhaus der Freiburger Stadtbau - Vermietungsbeginn im Binzengrün 9 - 105 Wohnungen im November 2012 fertiggestellt

Binzengruen 9, Animation Südost
Binzengruen 9, Animation Südost

Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) beginnt mit der
Neuvermietung im Binzengrün 9, dem zweiten Hochhaus in Freiburg nach dem
benachbarten Haus Bugginger Straße 50, das nach Passivhausstandard saniert wird.

Die 105 Wohnungen werden bereits voraussichtlich bis November diesen Jahres
bezugsfertig. Ursprünglich sollte die Sanierung bis zum Frühjahr 2013 dauern. Am
Samstag, 16. Juni 2012 findet vormittags eine Besichtigung für Wohnungssuchende
und Interessierte statt.

Die Hochhaussanierung im Binzengrün 9 ist in energetischer, sozialer und gestalterischer
Hinsicht derzeit eines der ambitionierten Sanierungsvorhaben in Deutschland und unter
dem Aspekt einer langfristigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und der Nachhaltigkeit
richtungsweisend. Die FSB investiert 11,6 Millionen Euro in das Projekt.

Fast 100 Handwerker arbeiten derzeit an den unterschiedlichen Gewerken.
FSB-Geschäftsführer Ralf Klausmann freut sich über den reibungslosen Ablauf: „Wir haben
im Binzengrün 9 von den Erfahrungen aus der Bugginger Straße 50 profitiert und konnten
somit die Fertigstellung beschleunigen. Dies kommt dem angespannten Freiburger
Wohnungsmarkt zugute.“ Das 44 Jahre alte Gebäude, welches durch die Sanierung
nahezu auf Neubaustandard gebracht wird, befindet sich direkt neben dem im Frühjahr
2011 fertiggestellten Gebäude Bugginger Straße 50.
In Zusammenarbeit mit der Quartiersarbeit Weingarten-West des Forum Weingarten 2000
e. V. erfolgt beim Projekt Binzengrün 9 eine umfangreiche Bürgerbeteiligung. Die
zukünftigen Bewohner/-innen und Interessierte treffen sich regelmäßig zu Workshops und
Gesprächen über die Planung und werden so in alle wichtigen Entscheidungsprozesse
einbezogen.

Energetisch optimierte, barrierefrei erreichbare Wohnungen im Neubaustandard
Das Haus Binzengrün 9 mit 16 Wohngeschossen wird nach einem ähnlichem baulichen
und energetischen Konzept saniert wie das ebenfalls im Eigentum der FSB stehende
Nachbargebäude Bugginger Straße 50: Die alten Balkone werden in den Wohnraum
einbezogen und dieser somit vergrößert. Außerdem verringert sich dadurch die Anzahl der
Wärmebrücken. Dies ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Passivhaussanierung.

Es entsteht eine größere Vielfalt an Wohnungstypen mit zwei bis fünf Zimmern. Die Anzahl
der Wohnungen im Binzengrün 9 steigt nach der Sanierung von 94 auf 105. Es entstehen
39 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 33 Drei-Zimmer-Wohnungen, 27 Vier-Zimmer-Wohnungen
sowie sechs Wohnungen mit 5 Zimmern. Im Vergleich zur Bugginger Straße 50 verfügt das
Gebäude im Binzengrün 9 über eine höhere Anzahl an großen Wohnungen.

Alle Wohnungen sind barrierefrei erreichbar.
Das Passivhaus-Konzept mit maximalen Dämmstärken, Dreifach-Verglasungen und
kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung verbindet hohe Energieeffizienz mit
optimalem Komfort für die Bewohner/-innen. Der Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes
wird nach der Sanierung um ca. 78 Prozent gesenkt. Aus der benachbarten Heizzentrale
mit einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk wird das Gebäude durch Fernwärme beheizt.

Neuvermietung hat begonnen
Im Binzengrün 9 sind die Vorbereitungen für die Neuvermietung in vollem Gang: Es gibt
bereits zahlreiche Interessierte für die Wohnungen, darunter auch ca. 15 Mieter/-innen, die
bereits vor der Sanierung im Binzengrün 9 gewohnt haben. Außerdem planen viele
Bewohner/-innen des Gebäudes Bugginger Straße 2 den Umzug ins Binzengrün 9. Die
Bugginger Straße 2 wird ab 2013 ebenfalls zum Passivhaus saniert. Die Vergabe der
Wohnungen ist für das FSB-Mieterbüro eine logistische Herausforderung, bei der die
Kolleginnen und Kollegen möglichst vielen individuellen Wünschen der Mieter/-innen
gerecht werden möchten.

Am 21. Juli 2012 organisiert die Quartiersarbeit Weingarten West des Forum Weingarten
2000 e. V. eine Stockwerksbörse. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, ihre eventuellen
Nachbarn bereits vor dem Einzug kennenzulernen und sich ein Wunschstockwerk
auszusuchen. Nach individueller Vereinbarung der Einzugstermine beginnt die FSB mit
dem Umzugsmanagement. 105 Einzüge müssen zum Jahreswechsel koordiniert werden.

Hier gilt es, viele Faktoren zu berücksichtigen: persönliche Möglichkeiten der Mieter/-innen
(z. B. Urlaub, Arbeitszeiten), die Kapazität der beauftragten Speditionen und anderen
Firmen etc. Die FSB baut auf die Erfahrungen des Einzugsmanagements der Bugginger
Straße 50 auf, bei dem alle Bewohner/-innen innerhalb von 8 Wochen die 138 neuen
Wohnungen bezogen hatten.

Förderungen und Miethöhe im Binzengrün 9
Über das Programm „Soziale Stadt“ fördern Bund, Land und Stadt das Projekt mit
4 Millionen Euro. Die Förderung der Stadt Freiburg beträgt hiervon 1,6 Millionen Euro. Die
Investition der FSB im Binzengrün 9 beträgt 7,6 Millionen Euro. Darüber hinaus wird die
Sanierung durch die Deutsche Energie-Agentur (dena) im Modellprojekt „Auf dem Wege
zum EffizienzhausPlus“ unterstützt. Die Modernisierung zum Passivhochhaus im
Binzengrün 9 ist Teil des laufenden Programms „Weingarten West“, das die Sanierung von
rund 1.300 Wohnungen im Quartier bis 2020 zum Ziel hat. Auch mit Hilfe dieser
Förderungen werden nach der Sanierung die bezahlbaren Mieten auf 10 Jahre
sichergestellt. Die monatliche Kaltmiete im Binzengrün 9 beginnt bei 6,40 Euro pro m²/kalt.
Der Standard der Wohnungen ist dem, eines Neubaus gleichzusetzen.

Über die Freiburger Stadtbau GmbH:
Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) gehört dem Unternehmensverbund an, zu dem auch
die Freiburger Kommunalbauten GmbH & Co. KG (FKB) und die Regio Bäder GmbH
(RBG) gehören. Der Verbund deckt die Bereiche Wohnungs- und Städtebau, Wohnungsund
Grundstücksverwaltung, Gebäudesanierung und Führung von städtischen Bädern und
Parkgaragen ab. Mit fast 9.000 Wohnungen ist die Freiburger Stadtbau GmbH die größte
Wohnbaugesellschaft in Südbaden.
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„Wohnverwandtschaften“ Binzengrün 9
Begleitend zur baulichen Sanierung des Hochhauses der Freiburger Stadtbau im
Binzengrün 9 organisiert die Quartiersarbeit Weingarten-West des Forum Weingarten
2000 e.V. die Bürgerbeteiligung.

Während der gesamten Planungsphase wurden ehemalige und künftige
BewohnerInnen des Hauses in relevante Entscheidungsprozesse einbezogen. In
Planungstreffen und Ortsterminen setzten sie sich mit den Themen
Wohnungsgrundrisse, Eingangsbereich und Gartengestaltung, Fußbodenfarbe,
Flurgestaltung und Fassadenfarben auseinander.
Erfolgreich erreichten die MieterInnen beispielsweise, dass Grundrisse z.T.
modifiziert wurden oder dass die Briefkästen im abgeschlossenen Eingangsbereich
ihren Platz haben werden. Bei der Gartengestaltung hat die Freiburger Stadtbau die
Wünsche der WohnungsinteressentInnen direkt von der beauftragten
Landschaftsarchitektin in die Planungen aufgenommen. Im Austausch mit
MieterInnen des bereits sanierten FSB-Hochhauses „Buggi 50“ informierten sie sich
über die Besonderheiten des Wohnens im Passivhaus. Auch wurden Erfahrungen
weitergegeben, die als Kleinigkeiten bei der Sanierung großen praktischen Nutzen
für die künftigen MieterInnen haben werden: Haken für die Deckenleuchten und
Hinweise auf Montagemöglichkeiten für Küchenhängeschränke.

Durch ihre Präsenz vor Ort gelang es der Quartiersarbeit, viele BewohnerInnen in die
Überlegungen zur Sanierung mit einzubeziehen. Eine Besonderheit ist es, dass
insgesamt 15 Mietparteien wieder in ihr Haus zurückkehren werden. So ist der Kern
einer neuen Hausgemeinschaft bereits vorhanden.
Das Konzept der Wohnverwandtschaften, das 2009 im Rahmen der Sanierung Buggi
50 von der Quartiersarbeit Weingarten-West entwickelt wurde, soll auch im
Hochhaus Binzengrün 9 nachhaltig ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben
bewirken. Frühzeitige Beteiligung und gegenseitiges Kennenlernen tragen zu einer
hohen Wohnzufriedenheit bei und stabilisieren so die Hausgemeinschaft.

Als zentrale Veranstaltung der Wohnverwandtschaften veranstaltet die
Quartiersarbeit am 21. Juli eine „Stockwerksbörse“. An insgesamt 16 Tischen haben
die InteressentInnen dann die Möglichkeit, in moderierten Gesprächsrunden ihre
künftigen NachbarInnen kennenzulernen und sich über Wünsche und Erwartungen
auszutauschen. Am Ende der Veranstaltung wird erkennbar sein, wo sich bereits
Stockwerksgemeinschaften gefunden haben und wo es eventuell noch freie
Wohnungen gibt.

Wie die künftigen BewohnerInnen die Wohnverwandtschaften mit Leben füllen, liegt
an ihnen. Aufgabe der Quartiersarbeit ist es, für günstige Rahmenbedingungen zu
sorgen. Raum für Begegnungsmöglichkeiten und gemeinsame Aktivitäten bietet ein
Bewohnertreff im Erdgeschoss des Hauses

Über das Forum Weingarten 2000 e.V.
Das Forum Weingarten 2000 e.V. wurde 1989 von Bewohnerinnen und Bewohnern
gegründet und betreibt seither als aktiver Mitgliederverein Gemeinwesenarbeit im
Stadtteil. Es ist Träger des Stadtteilbüros Weingarten, der Quartiersarbeit
Weingarten-Ost und –West sowie der Spieloffensive.
Weingarten-West wurde im Oktober 2007 als Soziale-Stadt-Gebiet ausgewiesen und
die Quartiersarbeit des Forums mit der Bürgerbeteiligung, als sozialer Schwerpunkt
begleitend zur baulichen Sanierung, betraut.

Gerlind Heckmann

(Presseinfo: Freiburger Stadtbau GmbH, Annette Engelke vom 12.06.2012)


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