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RegioTrends

Kreis Lörrach - Lörrach

24. Oct 2023 - 12:32 Uhr

Lörrach legt Sachstandsbericht zu Anschlussunterbringung von geflüchteten Menschen vor - Stadt muss in diesem Jahr 234 Personen mit Flüchtlingshintergrund aufnehmen


Krieg und Unterdrückung sorgen dafür, dass Menschen weltweit fliehen. Die Stadt ist verpflichtet die dem Landkreis Lörrach durch das Land Baden-Württemberg zugewiesenen geflüchteten Personen, die in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind, im Rahmen einer Quotenregelung aufzunehmen. Die Quote wurde für das Jahr 2023 durch den Landkreis für die einzelnen Kommunen neu berechnet und legt fest, dass Lörrach in diesem Jahr 234 Personen mit Flüchtlingshintergrund aufnehmen muss.

„Die anhaltenden Konfliktsituationen in der Welt, sei es der Krieg in der Ukraine, die Unruhen und bewaffneten Auseinandersetzungen in verschiedenen Ländern auf dem afrikanischen Kontinent oder die jüngste gewaltsame Eskalation in Nahen Osten sorgen für eines: Menschen, die sich aus Angst auf die Flucht begeben um in anderen Staaten sicher leben zu können. Es ist ein Gebot der Stunde, diesen Menschen zu helfen. Die Stadt Lörrach leistet hierzu ihren wichtigen Beitrag, gerät aber auch immer mehr unter Druck, Ankommende entsprechend aufzunehmen, zu versorgen und in unsere Stadtgesellschaft zu integrieren. Hier stoßen wir, wie derzeit fast alle Kommunen, an unsere Grenzen. Dies zeigt auch der jüngste Brandbrief der Landrätin. Die aktuellen Diskussionen auf Bundes- und Europäischer Ebene zum Thema sind zwingend notwendig, um die Zuwanderung geflüchteter Personen zu regeln und für die Betroffenen zu verbessern“, erläutert Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Gemäß der Quotenregelung ist Lörrach verpflichtet im Jahr 2023 insgesamt 234 geflüchtete Personen aufzunehmen und in sogenannten Anschlussunterkünften unterzubringen. Die Stadt hat dieses Jahr im Rahmen der Quote bereits 200 Personen mit Flüchtlingshintergrund aufgenommen. Mit Stand Oktober leben aktuell 1.200 geflüchtete Personen in der Stadt, 350 Personen davon leben in den städtischen Anschlussunterbringungen in der Gretherstraße, im Bächlinweg oder im Quartier Neumatt-Brunnwasser zwischen den Ortsteilen Haagen und Hauingen oder sind an dezentralen Standorten untergebracht. Die anderen Personen leben in privaten Wohnräumen. Die Stadt versucht nach wie vor für die Unterbringung geflüchteter Menschen geeigneten Wohnraum zu finden, da die bestehenden Unterkünfte ausgelastet sind und die geplanten städtischen Wohnräume, die zeitnahe zur Verfügung stehen sollen, zum Teil noch saniert werden oder für den Umbau noch vorbereitet werden müssen. Dies betrifft vor allem das ehemalige Polizeireviergebäude in der Bahnhofstraße, dass der Stadt vom Land Baden-Württemberg mietfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Räumlichkeiten bieten Platz für 100 bis 120 Personen. Das Gebäude muss für die neue Nutzung entsprechend ertüchtigt werden. Für den Umbau dieser Liegenschaft muss die Stadt daher eine europaweite Ausschreibung zur Planersuche veranlassen, die aktuell in der Vorbereitung ist.

Die neuen Anschlussunterbringungen:
In der Wölblinstraße sind zwischenzeitlich die Hälfte der 30 Wohnungen, freigezogen. Bis Ende September wurden sechs Wohnungen an die Stadt übergeben, die nun als Anschlussunterbringung genutzt werden können. Drei der 30 Wohnungen sind weiterhin von obdachlosen Personen bewohnt, die entsprechend polizeilich diesen Wohnräumen zugewiesen wurden. Weitere Wohnungsübergaben werden sukzessive folgen.

In der Röttlerstraße in Haagen sind zwischenzeitlich 17 Personen in die neue Anschlussunterkunft eingezogen. Insgesamt können hier 35 Personen leben. Weitere Zuweisungen erfolgen in den kommenden Wochen.

Wohnungsangebote:
Die Stadt erhält von Privatpersonen vereinzelt Wohnungsangebote zur Unterbringung von geflüchteten Menschen. Diese Angebote müssen geprüft, die Räumlichkeiten besichtigt und die Konditionen verhandelt werden, was eine entsprechende Bearbeitungszeit mit sich bringt. Private Wohnungsvermittlungen werden auch mit Unterstützung des Welcome-Centers koordiniert. Das Welcome-Center hat sich als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle etabliert. Die Stadt will daher das kommunale Integrationsmanagement verlängern.

Herkunft der geflüchteten Menschen:
Nach wie vor stammt ein Großteil der geflüchteten Menschen aus der Ukraine (46 Prozent), gefolgt von Menschen aus Syrien (15 Prozent) sowie Afghanistan und Gambia (jeweils sechs Prozent). Aus Eritrea oder Nigeria kommen jeweils vier Prozent der geflüchteten Personen. 19 Prozent der zugewiesenen Flüchtlinge kommen aus weiteren Ländern. 358 Personen sind Alleinstehend, 113 Alleinerziehend mit Kindern. Weiterhin werden in der Flüchtlingsstatistik derzeit 101 Paare mit Kindern und 48 Paare geführt.


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