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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

12. Sep 2024 - 14:01 Uhr

Öffentliche Ökotoilette in Freiburg findet neues stilles Zuhause im Seepark - Anwohner hatten Aufstellen im Stadtteil Vauban verhindert


Es war still geworden um die öffentliche Ökotoilette, die im Juli im Stadtteil Vauban auf wenig Gegenliebe gestoßen war (siehe unsere PM vom 3. Juli). Jetzt hat sie aber ein neues Zuhause gefunden: Vom nächsten Montag, 16. September, an steht sie dienstbereit im Seepark, am Rande der Stusie-Wiese, die sich südöstlich des Flückigersees zum Weststadion hin erstreckt. Das stille Örtchen liegt hier mindestens 50 Meter von den nächsten Anwohnern (Lehenerstraße bzw. Schongauerweg) entfernt – idyllisch am Rand einer Baumgruppe, nah genug an der großen Liegewiese, die im Sommer maximal-frequentiert ist.

Das städtische Gebäudemanagement (GMF) hat dafür ein Stützmäuerchen aus Sandstein erstellt, das Gelände modelliert und die Zuwegung gepflastert. Diese Arbeiten haben samt Transport der Toilette rund 15.000 Euro gekostet.

Aus mehreren Stadtteilen, auch von Bürgern, gab es Ideen für neue Standorte der verschmähten Ökotoilette. Nach reiflicher Abwägung fiel die Entscheidung aber zugunsten des Seeparks. Damit konnte das GMF dem langjährigen Wunsch der dortigen Bürgervereine nach einer weiteren Toilette entsprechen (öffentliche Toiletten gibt es bereits hinter der Ökostation und im Bürgerhaus am Westufer).

***

Wortlaut unserer PM vom 3. Juli 2024:

Kein Bedürfnis für Alle: Anwohner verhindern Aufstellen einer öffentlichen Ökotoilette im Stadtteil Vauban

Heute Vormittag wurde die vierte Ökotoilette nach Freiburg angeliefert; drei Exemplare dieser neuartigen, barrierefreien, öffentlichen WC-Anlage stehen bereits an stark frequentierten Standorten (Eschholzpark, Dietenbachpark, Moosweiher) und erfreuen sich dort regen Interesses.

Im Vauban erlebte das Gebäudemanagement (GMF), das die Ökotoiletten mietet und betreut, nun aber eine Überraschung. Als die Ökotoilette in der Grünspange an der Vaubanallee, Höhe Georg-Elser-Straße, auf städtischem Gelände aufgestellt werden sollte, formierte sich lautstarker Widerstand von etwa einem Dutzend Anwohnerinnen und Anwohnern. Mit dem Argument, ihre Zustimmung sei nicht eingeholt worden für diese Ökotoilette, verhinderten sie deren Installation.

Um eine drohende Eskalation zu verhindern, haben die GMF-Mitarbeiter vor Ort die Aufstellung vorerst abgesagt und die Ökotoilette auf einen städtischen Bauhof abtransportieren lassen. In einem Termin vor Ort will das GMF demnächst mit dem Stadtteilverein Vauban und der Anwohnerschaft versuchen, den passenden Standort für diese Ökotoilette zu finden.

Gegenüber der Stadtverwaltung wurde der Wunsch nach einer weiteren öffentlichen Toilette in Vauban mehrfach geäußert, vor allem auch aus dem Stadtteil heraus. Darauf hatte das GMF eine der vier neuen Ökotoiletten extra für diesen Stadtteil reserviert.

Zum Hintergrund: Ökotoiletten
Wo viel Trubel herrscht, braucht es auch stille Örtchen. Bisher gibt es in der Innenstadt sieben öffentliche Toilettenanlagen, jenseits davon acht weitere. Das ist ordentlich, in manchen Stadtteilen aber nicht genug. Deshalb hat das GMF neben den drei bereits errichteten eine weitere Ökotoilette für den Stadtteil Vauban angemietet.

Im äußeren Erscheinungsbild weicht die Vauban-Toilette von den bisherigen Exemplaren ab. Mit Leisten aus Lärchenholz verkleidet, passt sich die Fassade ihrem neuen Standort gut an. Beim Innenleben unterscheidet sie sich dagegen nicht vom System der bereits aufgestellten Anlagen. Es sind durchgängig Trockentoiletten, die für den Spülvorgang kein Wasser benötigen. Sie sind barrierefrei ausgestattet und unisex. Eine 200-Watt-Solaranlage mit Speicher produziert täglich den erforderlichen Strom. Das Wasser für das Waschbecken wird über eine Regenwassersammelanlage auf dem Dach der Toilette gewonnen. Flüssigkeiten werden automatisch von Feststoffen getrennt. Dadurch ist das System geruchlos.

Die insgesamt vier Toiletten werden im Rahmen eines Pilotprojektes testweise für einen Zeitraum von zwei Jahren aufgestellt. Der Betrieb erfolgt durch die Herstellerfirma, mit der das GMF einen Reinigungs- und Wartungsvertrag abgeschlossen hat. Nach dem Testlauf wird die Stadtverwaltung die Erfahrungen auswerten. Für den Testlauf investiert die Stadt rund 210.000 Euro pro Jahr für Miete und Bewirtschaftung.

(Presseinfo: Stadt Freiburg, 12.09.2024)


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