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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

14. Dec 2024 - 13:01 Uhr

Einbürgerungsfeier in Freiburg: Oberbürgermeister Horn begrüßte neu eingebürgerte Freiburger - 381 Menschen aus 62 Nationen haben in der Stadt in diesem Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit erworben


Der Freiburger Integrationspreis 2024 – Für eine offene Stadt geht an vier Initiativen: Zeugen der Flucht – Deutsch-Ukrainische Gesellschaft – Fairburg Freiburg – Bike Bridge

Aus 62 verschiedenen Herkunftsländern kommen die 381 Bürgerinnen und Bürger, die dieses Jahr – vom 1. Januar bis zum 30. November 2024 – in Freiburg als Deutsche eingebürgert worden sind. Dazu fand auf Einladung der Stadt am heutigen Samstag eine Einbürgerungsfeier im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses statt. Oberbürgermeister Martin Horn und Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach überreichten bei diesem feierlichen Anlass zugleich auch den Freiburger Integrationspreis 2024.

Die erste Einbürgerungsfeier fand in Freiburg vor 17 Jahren statt. 2007 hatte das Rathaus eine Anregung der Innenministerkonferenz und des baden-württembergischen Städtetags aufgegriffen, dem Akt der Einbürgerung einen würdigen Rahmen zu geben.

Die Migrantinnen und Migranten, die nun deutsche Staatsangehörige sind, kommen aus unterschiedlichsten Ländern. In diesem Jahr liegt Syrien mit 71 Einbürgerungen wieder auf Platz eins der Herkunftsländer. Auf Platz zwei steht die Türkei (29 Einbürgerungen), es folgen dahinter Russland (23 Einbürgerungen), Rumänien (18 Einbürgerungen) und Pakistan (15 Einbürgerungen).

Auf der Liste stehen auch Länder, die nur sehr selten Herkunftsländer von Eingebürgerten in Freiburg sind. Dieses Jahr sind das zum Beispiel Bangladesch, Laos, El Salvador und Somalia.

Oberbürgermeister Martin Horn begrüßt alle frisch Eingebürgerten: „Ich freue mich sehr, dass sich so viele Menschen, die in Freiburg leben, für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden haben. Danke an alle, die ihre Fähigkeiten und Talente bei uns einbringen. Freiburg ist weltoffen und vielfältig, das ist eine wichtige Bereicherung für die ganze Stadtgesellschaft. Bedanken möchte ich mich auch für die Geduld auf dem Weg zur Einbürgerung, manche mussten leider etwas länger warten. Die Zahl der Anträge hat stark zugenommen, das neue Staatsangehörigkeitsrecht, das seit dem Sommer gilt, hat das nochmals verstärkt. Zudem hatten wir etliche unbesetzte Stellen. Deswegen haben wir neue Mitarbeitende geworben und weitere Stellen geschaffen, um Anträge schneller zu bearbeiten. So sind wir nächstes Jahr noch besser aufgestellt, um die Menschen zu unterstützen.“

Freiburger Integrationspreis – Für eine offene Stadt:
Zum bereits 13. Mal hat die Stadt den Freiburger Integrationspreis verliehen – dieses Jahr wieder im Rahmen der Einbürgerungsfeier. Die Tradition, beide Veranstaltungen zu verbinden, hat die Stadt nach den Corona-Jahren nun wieder aufgenommen. Erstmalig war der Preis 2012 vergeben worden.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach: „Es ist ein ermutigendes Zeichen und zeugt von einer lebendigen zivilgesellschaftlichen Integrationskultur, dass uns in diesem Jahr 36 Bewerbungen und damit sieben mehr als im Vorjahr erreicht haben. Nahezu alle vorgeschlagenen Initiativen, Institutionen und Einzelpersonen hätten einen Preis verdient, die Auswahl haben wir uns nicht leicht gemacht. Ich danke allen, auch denen, die heute nicht ausgezeichnet werden, für ihr herausragendes Engagement.“

Eine Jury aus Gemeinderätinnen und Gemeinderäten und Mitgliedern des Migrantinnen- und Migrantenbeirats unter dem Vorsitz von EBM Ulrich von Kirchbach hat alle Bewerbungen gesichtet und vier Preisträger ausgewählt, letztes Jahr waren es drei. Es wurden zwei erste Plätze und zwei zweite Plätze vergeben. Das Preisgeld hat die Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau in diesem Jahr mit 2.000 Euro auf insgesamt 6.000 Euro aufgestockt.

Erster Preis: Zeugen der Flucht bekommen 2000 Euro Preisgeld
Die Zeugen der Flucht rücken mit ihrer Arbeit Einzelschicksale, die exemplarisch für viele stehen, ins Rampenlicht und damit ins öffentliche Bewusstsein. So sorgen sie für ein wichtiges Gegengewicht zu Zerrbildern, die in Geflüchteten nur noch eine abstrakte Gefahr und nicht mehr den Menschen sehen. Nach dem Motto „Miteinander statt übereinander sprechen” schaffen sie Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung. Das Konzept ist eine Erfolgsgeschichte, ausgehend von Freiburg sind die „Zeugen der Flucht“ heute auch in Dresden, Münster, Leipzig und Rosenheim aktiv.

Weiterer erster Preis mit 2000 Euro Preisgeld geht an die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft:
Die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft (DUG) Freiburg ist schon seit mehreren Jahren in der Stadt präsent und in vielen Bereichen des kulturellen Lebens engagiert. Mit dem russischen Angriffskrieg hat sich dieses Engagement nochmals verstärkt. Die Gesellschaft setzt sich ein, um geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern in Freiburg und Umgebung das Ankommen und das Leben zu erleichtern und Hilfe in die Heimat zu bringen. Den Integrationspreis erhält die DUG für drei Projekte: eine Theatergruppe, Kunsttherapie und eine Medienkompetenzschulung für ukrainische Kinder.

Zweiter Preis: 1000 Euro Preisgeld für den Verein Fairburg - Freiburg für die Organisation des Africa Day
Fairburg ist eine wichtige Vermittlungs- und Vernetzungsinstanz, wenn Aktive in Migrantenvereinen Orientierung und Unterstützung brauchen, ein konkretes Anliegen oder Ideen haben, die sie verwirklichen wollen. Mit dem Africa Day hat der Verein die Idee eines jungen gambischen Geflüchteten aufgegriffen. Seit 2017 gibt es Jahr für Jahr auf dem Parkplatz beim E-Werk den Africa Day, der von einer Vielzahl von Gruppen und Engagierten geplant und umgesetzt wird und eine Bühne bietet für die kulturelle Vielfalt des afrikanischen Kontinents.

Weiterer zweiter Preis geht mit 1000 Euro Preisgeld an den Verein Bike Bridge:
Die Vision des Vereins Bike Bridge ist eine offene Gesellschaft in der jede und jeder teilhaben und mitgestalten kann. Gerade Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung stoßen dabei immer wieder auf Hindernisse. Dem will der Verein entgegenwirken: Seit 2016 gibt es das Bike & Belong Angebot, ein kostenloses Begegnungs- und Bewegungsangebot von und für Frauen rund ums Fahrrad. Das Projekt Bike Café wurde 2021 ins Leben gerufen als mobiler Begegnungsort.

(Presseinfo: Stadt Freiburg, 13.12.2024)


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