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RegioTrends

Ortenaukreis - Offenburg

9. Jan 2025 - 18:41 Uhr

Stadt Offenburg informierte über Ergebnisse der Sicherheitsbefragung - Wichtige Erkenntnisse und geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit

Foto: Stadt Offenburg
Foto: Stadt Offenburg

Die Stadt Offenburg hat zusammen mit dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg zwischen dem 8. Juli und 19. August 2024 eine umfassende Sicherheitsbefragung durchgeführt, um das Sicherheitsgefühl und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger zu erfassen und zu verbessern. Die sehr hohe Rücklaufquote von 34,4 Prozent beweist, dass das Thema Sicherheit für viele Bürgerinnen und Bürger wichtig ist.

Das nun vorliegende Gutachten zeigt, dass die subjektive Sicherheitslage in Offenburg als gut bewertet wird, ebenso wie die Lebensqualität, die als gut bis befriedigend eingeschätzt wird und damit auf einem ähnlichen Niveau liegt wie in Heilbronn, der sichersten Großstadt in Baden-Württemberg. Die Kriminalitätsfurcht in Offenburg ist vergleichbar mit Heilbronn und Stuttgart, aber niedriger als in Pforzheim und Mannheim.

Als Ursachen für Kriminalitätsfurcht nannten die Befragten unter anderem subjektiv empfundene Störungen der sozialen Ordnung wie Respektlosigkeit und Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr sowie Drogenkonsum und Alkoholmissbrauch im öffentlichen Raum. Mangelndes Vertrauen in Mitmenschen und Institutionen wurde ebenfalls genannt. Häufig werden das Bahnhofsareal oder die Innenstadt als Orte mit hoher Kriminalitätsfurcht genannt.

Verbesserungen wünschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer insbesondere bei folgenden Themen: Schaffung von Sicherheit durch bessere Konzepte, insbesondere mehr Präsenz und Kontrollen durch Polizei, Städtischer Ordnungsdienst, Kontrolle von Fahrgeschwindigkeiten, Parkverstößen, Vorgehen gegen rücksichtsloses Fahrverhalten sowie bei der konsequenten Ahndung von Normverstößen.

Das nun ermittelte, umfassendes Bild der aktuellen Sicherheitslage, dient nun dazu gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit zu entwickeln und umzusetzen. Ziel ist es die bereits gut bewertete subjektive Sicherheitslage an konkret identifizierten Punkte zu verbessern.

Zum einen plant die Stadt die Einführung eines Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) in Kombination mit Straßensozialarbeit. Diese Maßnahme soll insbesondere die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und im Bahnhofsumfeld erhöhen. Die geplante städtebauliche Umgestaltung des Bahnhofumfelds soll zusätzlich Kriminalitätsfurcht auslösende Faktoren reduzieren.

Zusätzlich geprüft wird die Möglichkeit einer KI-gestützten Videoüberwachung im Bahnhofsumfeld. Weitere Präventionsvorschläge aus dem Gutachten werden mit Akteuren der Kriminalprävention erarbeitet und priorisiert.

Mit der schrittweisen Umsetzung beginnt die Stadt so schnell wie möglich. So wird sich der Gemeinderat bereits im Februar mit der Einführung des KOD beschäftigen. Weitere schnell umzusetzende Maßnahmen folgen im Laufe des Jahres. Ebenso wird die Sicherheitskonzeption vorangetrieben, um hier die Arbeit der Sicherheitsbehörden stärker zu verzahnen.

Oberbürgermeister Marco Steffens erklärt: "Die hohe Beteiligung an der Sicherheitsbefragung zeigt das große Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger für die Sicherheit in Offenburg. Wir sind dankbar für die wertvollen Rückmeldungen, die uns helfen, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit zu entwickeln."

Für das Jahr 2028 plant die Stadt eine weitere Sicherheitsbefragung, um die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen. Bis dahin werden die vorgeschlagenen Maßnahmen kontinuierlich evaluiert und angepasst.

Die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung sind auf www.praevention-offenburg.de einsehbar. Dort stehen auch das Gutachten sowie die Gemeinderatsvorlage zum Download zur Verfügung.

Info:
Subjektives Sicherheitsempfinden vs. Polizeiliche Kriminalstatistik

Das subjektive Sicherheitsempfinden beschreibt, wie sicher sich Menschen in ihrer Umgebung fühlen. Es basiert auf persönlichen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Emotionen. Faktoren wie Medienberichte, persönliche Erlebnisse oder das Verhalten anderer Menschen im öffentlichen Raum können das Sicherheitsempfinden beeinflussen. Dieses Empfinden kann von den tatsächlichen Kriminalitätszahlen abweichen.

Die Kriminalstatistik erfasst objektiv die Anzahl und Art der Straftaten, die in einem bestimmten Zeitraum und Gebiet von der Polizei registriert wurden. Sie bietet eine messbare Grundlage zur Bewertung der Sicherheitslage in einer Region. Allerdings gibt es auch ein sogenanntes Dunkelfeld, das Straftaten umfasst, die nicht zur Anzeige gebracht und somit nicht in der Statistik erfasst werden.

Während die Kriminalstatistik auf objektiven Daten basiert, spiegelt das subjektive Sicherheitsempfinden die persönliche Wahrnehmung wider. Beide Aspekte sind wichtig für ein umfassendes Verständnis der Sicherheitslage, da sie unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Sicherheit bieten.

(Presseinfo: Stadt Offenburg, 09.01.2025)


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