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26. Jan 2023 - 12:55 Uhr

Projekt WaldlabOR: Neue Impulse für das Ökosystem Wald am Oberrhein - Großangelegtes Kooperationsprojekt entwickelt klimaangepasste Konzepte für den Wald

Projekt WaldlabOR: Neue Impulse für das Ökosystem Wald am Oberrhein.
Blick vom Kaiserstuhl über den Oberrhein.

Foto: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg - Weidner
Projekt WaldlabOR: Neue Impulse für das Ökosystem Wald am Oberrhein.
Blick vom Kaiserstuhl über den Oberrhein.

Foto: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg - Weidner

Die Region Oberrhein zählt bereits heute zu den Regionen Deutschlands, die am stärksten von Hitze betroffen sind. Hier werden künftig noch höhere Temperaturen und besonders häufige und lang andauernde Hitzeperioden erwartet. Für den Wald und die Lebewesen in ihm bedeutet das große Veränderungen – darunter Absterben vieler Bäume, lichte Waldstrukturen, auf denen sich invasive Pflanzen gerne ausbreiten, oder der Maikäfer, dessen Engerlinge Bäume durch Wurzelfraß schwächen. Wie kann die Waldbewirtschaftung gestaltet werden, damit die Leistungen des Ökosystems Wald auch unter diesen Bedingungen erhalten bleiben? Dazu wird ein Kooperationsprojekt aus Freiburg ab Februar Antworten erarbeiten.

Projekt will Wald und Ökosystemleistungen erhalten:
Das Ziel des Kooperationsprojektes WaldlabOR zwischen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und dem Landkreis Karlsruhe ist es, beispielhaft für den Klimawandel-Hotspot Oberrhein, neue Konzepte der Waldbewirtschaftung zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf dem Erhalt des Waldes und seiner Ökosystemleistungen unter den zukünftigen Klimabedingungen.

Bisherige Ansätze nicht mehr gültig:
Waldbesitzende und ihre Beschäftigten stehen vor der fundamentalen Herausforderung, unter den jetzigen und durchaus unsicheren zukünftigen Bedingungen Wälder so zu erhalten, dass sie ihre zahlreichen Ökosystemleistungen weiterhin bereitstellen können. Bisherige Ansätze zur Bewältigung von Schäden, zur Wiederbewaldung, zur Eindämmung von Schädlingen und invasiven Arten sowie zum Erhalt von Schutzgebieten bieten angesichts der damit verbundenen hohen Kosten und des zunehmenden Klimawandels kein ausreichendes Fundament mehr für ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept. Die zu beobachtenden Veränderungen der Wälder führen auch in der Bevölkerung zu wachsender Besorgnis.

Neue Wege der Zusammenarbeit erforderlich:
Im Projekt WaldlabOR entwickeln Forschende und Akteurinnen und Akteure aus der Praxis klimaangepasste Konzepte der Waldbewirtschaftung auf der Grundlage eines umfassenden und auf Beteiligung basierenden Risikomanagements. Ganz im Sinn eines Reallabors, in dem Wissenschaft und Praxis von Anfang an gemeinsam an Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen arbeiten, sind Waldbesitzende und Forstverwaltung von Projektbeginn an beteiligt und bestimmen über die Forschungsthemen und Umsetzungswege mit.

Der Klimawandel stelle die Trockenwälder in der Oberrheinischen Tiefebene vor große Herausforderungen, betont Martin Moosmayer, Forstamtsleiter im Landkreis Karlsruhe: „Schon jetzt ist die Geschwindigkeit des Schadgeschehens in den hiesigen Hardtwaldungen neu und stellt uns Förster hier vor Ort vor enorme Probleme. Wir benötigen mehr wissenschaftliche Expertise, um gesichertes Wissen zur Anpassung der hiesigen Wälder an den Klimawandel zu erlangen.“

Enge Absprachen und Raum für Diskussion:
Denn der Klimawandel führt unweigerlich zu Veränderungen der Waldstrukturen und -arten. Artenvielfalt, Waldlebensräume und Waldfunktionen zu erhalten, ist ein weiterer Anspruch des WaldlabORs: „Lösungswege dafür werden im Naturschutz und in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung oft getrennt voneinander betrachtet. Im WaldlabOR kombinieren wir Naturschutzmaßnahmen und adaptive Waldbewirtschaftung von Anfang an – durch eine enge Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren“, hebt Dr. Anja Bindewald, Koordinatorin des Verbundes auf Seiten der FVA hervor. Die im WaldlabOR identifizierten klimawandelbedingten Risikofaktoren für das Ökosystem Wald am Oberrhein werden im Rahmen von Dialogprozessen diskutiert: „Wichtig ist uns, die wissenschaftlichen Ergebnisse so aufzubereiten, dass sie eine verständliche Grundlage für den Austausch sowohl mit Fachleuten als auch waldinteressierten Bürgerinnen und Bürgern der Region sind. Dabei unterstützen uns die enge Zusammenarbeit mit dem Forstamt des Landkreises Karlsruhe und das Feedback unserer assoziierten Partner“, sagt Dr. Regina Rhodius, Koordinatorin des Verbundes auf Seiten der Universität Freiburg.

Die Ziele im Einzelnen:
Um beispielhaft für den Klimawandelhotspot Oberrhein Konzepte der Waldbewirtschaftung entwickeln zu können, verfolgt das Projekt die folgenden Teilziele:

- Umweltmodelle in den Bereichen Wasserhaushalt verbessern, um Risiken zu identifizieren und zu projizieren
- Beteiligungskonzept für die Bevölkerung entwickeln und durchführen; mit Praxispartnern und Stakeholdern ein Risikomodell und -management entwickeln und einführen
- Resiliente Verjüngungsverfahren entwickeln, um klimaangepasste Baumarten auch unter extremen Bedingungen zu etablieren – etwa durch innovative Bewässerungssysteme
- Lösungen anbieten, um Naturschutzkonzepte in stark vom Klimawandel betroffenen Waldlebensraumtypen in Natura 2000-Gebieten anzupassen

Hintergrund: Das Projekt WaldlabOR
Das inter- und transdisziplinäre Projekt WaldlabOR wurde im November 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur Förderung im Rahmen der Förderrichtlinie „Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft (REGULUS)“ ausgewählt. Die erste dreijährige Förderperiode beginnt am 1. Februar 2023 und wird mit 1,7 Mio. € gefördert. Ein wesentliches Ziel der Förderung ist es, eine dauerhafte Kooperationsplattform zwischen Wissenschaft und Praxis in der Oberrheinregion zu etablieren und hierfür Nachwuchskräfte auszubilden.

Zehn weitere Institutionen unterstützen den Projektverbund WaldlabOR als assoziierte Partner, indem sie beispielsweise Versuchsflächen zur Verfügung stellen und mitbetreuen und ihre jeweiligen Expertisen einbringen. Hierzu gehören ForstBW, die Gemeinde Hartheim, die AG Hardtwald, die Stadt Mannheim, der Rhein-Neckar-Kreis, das Kompetenzzentrum Klimawandel an der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, die Landesforsten Rheinland-Pfalz, das Bundesamt für Naturschutz, das Unternehmen NETAFIM und das Projekt LIFE Resilias aus den Niederlanden.

(Presseinfo: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, 26.01.2023)


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