Trauer um Walter Mössinger - Turn-Olympionike überraschend in Teningen verstorben

RT-Archivbild: R. Laniot

Eben beging er noch am 1. März im Kreise seiner Familie und Turnfreunde seinen 75. Geburtstag und zwei Tage später ist der Ex-Nationalturner der Olympiariege von 1972, Walter Mössinger, überraschend in Teningen verstorben!

Der zweimalige Deutsche Mehrkampfmeister der Jahre 1969 und 1972 vom TB Emmendingen gewann zwischen 1969 und 1976 fünf weitere nationale Gerätetitel: je zweimal an den Ringen und am Boden sowie einmal am Pauschenpferd. Zu den leistungssportlichen Höhepunkten seiner Turnerkarriere gehörten neben dem Münchner Olympiastart (24. im Mehrkampf) auch seine zwei WM-Teilnahmen, 1970 in Ljubljana und 1974 in Warna sowie seine EM-Auftritte 1971 in Madrid, wo er als bester bundesdeutscher Turner einen herausragenden 6. Platz im Mehrkampf erzielte und als Vierter am Boden eine Medaille nur knapp verpasste.

Beruflich führte Walter Mössinger lange Jahre das bekannte Autohaus in Emmendingen, das Jahrzehnte davor sein Vater gegründet und dessen Leitung er zuletzt seinem Sohn Marc übertragen hatte.

Die Öffentlichkeit erlebte den sonst sehr zurückhaltenden Sportsmann als einen der im Jahr 2022 gefeierten Ehrengäste anlässlich des 50. Jahrestages der Münchner Olympischen Spiele von 1972.

Walter Mössinger kam bereits mit sechs Jahren zum Turnen – mangels anderen Angeboten in Teningen. Sein Talent wurde dann vom damaligen Trainer Adam Stein (ein ehemaliger jugoslawischer Kunstturner) erkannt und gefördert. Durch diesen engagierten Trainer wurde der TuS Teningen bald überregional bekannt. Zumal Adam Stein neben Walter Mössinger noch seine Tochter Anna Stein, Angelika Kern, Jutta Oltersdorf und Günther Spiess zu Deutschen Meisterschaften, WM-Teilnahmen und Olympischen Spielen führte.

Rückblickend betonte Walter Mössinger oft, dass er durch den Sport als Persönlichkeit sehr profitiert hat. Speziell auch bei Verletzungen, dabei zweimal ein Achillessehnenabriss, und die Verarbeitung solcher Tiefschläge. Nach dem zweiten Achillessehnenriss, der ihn auch die Olympiateilnahme in Montreal kostete, beendete er seine erfolgreiche sportliche Karriere und widmete sich der beruflichen Laufbahn. Denn trotz des großen Trainingsaufwandes hatte er diese nicht vernachlässigt und konnte somit nicht nur auf eine erfolgreiche Karriere im Sport sondern auch als Geschäftsmann zurückblicken.
Seinem immer noch vorhandenen sportlichen Ehrgeiz kam Walter Mössinger bis zu seinem überraschenden Tod am Sonntag immer noch mit anspruchsvollen Radtouren nach und erhielt sich somit seine beneidenswerte Fitness. Noch am Samstagabend besuchte er das Heimspiel der SG Köndringen/Teningen.

Sein plötzlicher Tod bedeutet nicht nur für seine Familie einen unsagbaren Schmerz und große Traurigkeit! Auch seine vielen Turnfreunde und beruflichen Kunden verspüren einen großen und schmerzlichen Verlust!

(Info: gymmedia/E. Herholz - REGIOTRENDS / R. Laniot)