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16. Jan 2025 - 14:44 Uhr

Regio soll Bundestags-Kandidaten auf den "Renten-Zahn" fühlen - Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten informiert über „Ruhestands-Prognose“

Regio soll Bundestags-Kandidaten auf den "Renten-Zahn" fühlen.
Eine Rente, bei der nichts abplatzt: Die Rente braucht eine Reform – einen frischen Anstrich. Und der muss vor allem beim Rentenniveau glänzen: „50 plus X“ Prozent, fordert die NGG Baden-Württemberg-Süd. Die Gewerkschaft appelliert deshalb an die Beschäftigten in der Regio, den Bundestagskandidaten im Wahlkampf „intensiv auf den ‚Renten-Zahn‘ zu fühlen“. 

Foto: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten - Nils Hillebrand
Regio soll Bundestags-Kandidaten auf den "Renten-Zahn" fühlen.
Eine Rente, bei der nichts abplatzt: Die Rente braucht eine Reform – einen frischen Anstrich. Und der muss vor allem beim Rentenniveau glänzen: „50 plus X“ Prozent, fordert die NGG Baden-Württemberg-Süd. Die Gewerkschaft appelliert deshalb an die Beschäftigten in der Regio, den Bundestagskandidaten im Wahlkampf „intensiv auf den ‚Renten-Zahn‘ zu fühlen“.

Foto: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten - Nils Hillebrand

Die Regio kommt in die Jahre: Heute leben tausende Menschen in der Regio, die im Rentenalter sind. Ihre Zahl wird in fünf Jahren bereits deutlich gestiegen sein. Und 2035 werden viele weitere Menschen der „Generation Ü67“ angehören – ein „Senioren-Plus“ von zahlreichen Prozent gegenüber heute.
(- rund 38.900 Menschen in Freiburg/in fünf Jahren rund 40.700/2035 rund 46.000 Menschen/„Senioren-Plus“ von 18 Prozent gegenüber heute
- rund 60.300 Menschen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald/in fünf Jahren rund 64.600/2035 rund 74.700 Menschen/„Senioren-Plus“ von 24 Prozent gegenüber heute
- rund 36.100 Menschen im Landkreis Emmendingen/in fünf Jahren rund 39.200/2035 rund 45.700 Menschen/„Senioren-Plus“ von 27 Prozent gegenüber heute
- rund 92.500 Menschen im Ortenaukreis/in fünf Jahren rund 99.600/2035 rund 115.400 Menschen/„Senioren-Plus“ von 25 Prozent gegenüber heute
- rund 48.300 Menschen im Landkreis Lörrach/in fünf Jahren rund 51.800/2035 rund 60.100 Menschen/„Senioren-Plus“ von 24 Prozent gegenüber heute
- rund 46.500 Menschen im Schwarzwald-Baar-Kreis/in fünf Jahren rund 48.600/2035 rund 54.000 Menschen/„Senioren-Plus“ von 16 Prozent gegenüber heute)
Das geht aus einer „Ruhestands-Prognose“ hervor, die das Pestel-Institut im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat.

Die NGG Schwarzwald-Hochrhein warnt jetzt vor zu niedrigen Renten. Es gehe darum, ein „Abrutschen der Rente“ zu verhindern: „Wer im Alter genug Geld zum Leben haben will, muss sich am 23. Februar darum kümmern. Denn wie hoch die gesetzliche Rente sein wird, das kann jeder mitentscheiden – und zwar per Kreuz in der Wahlkabine bei der Bundestagswahl. Und die Rente ist für alle wichtig – für Jung und Alt: für den Azubi in der Gastronomie genauso wie für den Altgesellen in der Bäckerei oder für den Lagerarbeiter in der Lebensmittelproduktion“, sagt Burkhard Siebert.

Der Geschäftsführer der NGG Schwarzwald-Hochrhein richtet deshalb einen „Renten-Appell“ an die Beschäftigten in der Regio. Sie sollen den Wahlkampf nutzen, um den Parteien auf den „Renten-Zahn“ zu fühlen: „Wer in der Regio für den Bundestag kandidiert, muss Farbe bekennen. Die entscheidende Frage beim Straßenwahlkampf in der Regio ist: Wie hoch wollen die Bundestagskandidaten die Rentenlatte legen?“

Denn der neue Bundestag und die Bundesregierung müssten dringend eine Rentenreform anpacken. „Der wichtigste Punkt dabei ist das Rentenniveau: Je höher es ist, desto mehr Geld haben die Senioren im Portemonnaie. Da geht es um jeden Prozentpunkt – auch hinterm Komma“, so Burkhard Siebert. Hier müsse es eine Haltelinie nach unten geben: „Unter 48 Prozent darf das Rentenniveau nicht sacken. Sonst rutschen nämlich noch mehr Menschen in die Altersarmut“, sagt der Gewerkschafter. Die NGG Schwarzwald-Hochrhein fordert, dass das Rentenniveau zukünftig auch wieder auf 50 Prozent und höher steigen muss.

Neben diesem „Prozent-Check“ zur Rentenhöhe gehe es auch darum, die Positionen der Parteien zum geplanten Renteneintrittsalter abzuklopfen: „Ab wann sollen die Menschen ohne Abschläge in Rente gehen können? – Genau diese Frage sollten die Beschäftigten den Bundestagskandidaten in der Regio ebenfalls stellen – und zwar bei jeder Gelegenheit, die sich bis zur Bundestagswahl bietet“, fordert Burkhard Siebert.

Parteien, die versuchten, das Renteneintrittsalter nach oben zu schrauben, machten eine „Weit-weg-Politik vom Arbeitsleben der Menschen“. Schon die Rente mit 67 sei für viele jetzt unerreichbar. „Vom Koch bis zum Produktionshelfer, der Tag für Tag in der Lebensmittelindustrie am Band steht: Viele, die dauerhaft anstrengende Arbeit leisten, sind oft schon viel früher am Ende“, so Burkhard Siebert.

Außerdem fordert die NGG Schwarzwald-Hochrhein einen „Rententopf für alle“: „Von der Rechtsanwältin bis zum Lebensmitteltechniker, von der Köchin, Kellnerin und Konditorin bis zum Arzt, Apotheker und Architekten – für alle muss es künftig eine Rentenkasse geben“, sagt NGG-Geschäftsführer Siebert. Wichtig sei darüber hinaus, die Rente „finanziell auf solide Füße zu stellen“. Einer Aktienrente erteilt die NGG Schwarzwald-Hochrhein damit eine klare Absage: „Die gesetzliche Rente mit ihren Beiträgen, für die Beschäftigte hart gearbeitet haben, hat an der Börse nichts zu suchen. Sie darf nicht – in Aktienpakete verpackt – gehandelt werden“, so Siebert. Auch das von CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz im Wahlkampf jetzt geforderte staatliche Aktien-Depot für Kinder sei nichts anderes als „der Beginn eines schleichenden Ausstiegs aus der gesetzlichen Rentenversicherung“.

Entscheidend für eine Rente, die zum Leben reicht, sei vor allem aber auch ein guter Lohn. Wer heute zum Mindestlohn arbeite, rutsche im Alter „schnurstracks in die Armut“. Aktuell gibt es nach Berechnungen, die das Pestel-Institut für die NGG gemacht hat, zahlreiche Jobs in der Regio (rund 33.800 Jobs in Freiburg, rund 22.200 Jobs im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, rund 14.600 Jobs im Landkreis Emmendingen, rund 45.900 Jobs im Ortenaukreis, rund 19.600 Jobs im Landkreis Lörrach, rund 20.400 Jobs im Schwarzwald-Baar-Kreis), in denen die Menschen weniger als 15 Euro pro Stunde verdienen.

„So ein Niedriglohn ist nichts anderes als eine Armutsfalle fürs Alter“, sagt Siebert. Ziel müsse es sein, mehr Jobs zu haben, in denen der Tariflohn gezahlt werde. Auch darum gehe es bei der Bundestagswahl. „Das Stichwort heißt: Bundestariftreuegesetz. Auch darauf warten viele Niedriglohn-Beschäftigte in der Regio“, sagt Burkhard Siebert. Es gehe immerhin darum, dass bei öffentlichen Aufträgen künftig konsequent der Tariflohn gezahlt werde.

(Presseinfo: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Region Schwarzwald-Hochrhein, 16.01.2025)


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