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Gesamte Regio - Emmendingen

11. Jan 2019 - 10:47 Uhr

Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle im Gespräch mit der Geschäftsleitung des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen (ZfP) - „Von den wenigsten Patienten geht ein tatsächliches Gefährdungspotential für andere aus“

In einem gemeinsame Gespräch mit Teilen der Geschäftsleitung des ZfP-Emmendingen, sprach die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sabine Wölfle über das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Thema Fixierung in der Psychiatrie und über Bedenken einiger Bürger in Bezug auf Entweichungen aus dem ZfP.

Das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Emmendingen ist eine Gesundheitseinrichtung mit fünf Fachkliniken, einem Fachpflegeheim zahlreichen dezentralen psychiatrischen Versorgungsangeboten und beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jährlich werden im ZfP über 7.500 Patienten behandelt. Tendenz steigend.

Das Land Baden-Württemberg hat in der grün-roten Regierungszeit unter Federführung des SPD geführtem Sozialministerium das Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (PsychKHG) auf einen modernen Stand gebracht. Jetzt wird aufgrund einer Klage vor dem BVG eine Änderung notwendig.

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und die Vertreter des ZfP waren sich einig, das Gesetz sei zwar gut, aber man könne auch mit den nötigen Änderungen leben. Sabine Wölfle betonte, dass die Patientenrechte eindeutig gestärkt würden und das Thema Fixierungen müsse selbstverständlich eine Ausnahme sein und bräuchte entsprechende fachliche und auch rechtliche Betrachtungen. „Die notwendigen Schritte einer gesetzlichen Anpassung werden wir als SPD positiv begleiten“, so Wölfle.

Immer wieder wird die Abgeordnete in Emmendingen von Bürgern angesprochen, wenn mal wieder ein Hubschrauber über der Stadt kreist und man Sorge hat, dass aus dem ZfP vielleicht ein Patient entwichen sein könnte, von dem eine potentielle Gefahr ausgehen könnte. Für das ZfP bedeutet dies immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert zu werden.

Die Aufklärungsarbeit ist für die Ärzte ein nicht immer einfaches Unterfangen. Zum Teil würde man psychisch kranken Patienten mit vollkommen irrationalen Ängsten begegnen. „Von den wenigsten Patienten geht ein tatsächliches Gefährdungspotential für andere aus“, meint beispielsweise der medizinische Direktor des Krankenhauses, Dr. Stephan Schieting. Auch der Geschäftsführer des ZfP, Michael Eichhorst, wünscht sich eine sachlichere und datenbezogene Debatte: „95% der Patienten sind freiwillig hier und nicht bei jedem Hubschrauber gibt es einen Zusammenhang zum ZfP“, betont Eichhorst. Man müsse wegkommen von dem Bild, das alle psychisch Kranken gefährliche Straftäter seien. „Lediglich 1,18% unserer Patienten sind in der forensischen Psychiatrie untergebracht. Aber auch hier haben wir einen Rehabilitationsauftrag und das Ziel ist, diese Gruppe zu resozialisieren“, so der medizinische Direktor der forensischen Psychiatrie, Dr. Frank-Stefan Müller. Die forensische Psychiatrie nimmt die Aufgabe des Maßregelvollzug wahr. Hier werden psychisch kranke oder suchtranke Straftäter untergebracht. Da die betroffenen Patienten auch hier die Chance zur Reintegration in die Gesellschaft erhalten, ist eine schrittweise Öffnung der Ausgangszeiten - in enger Absprache mit den Fachärzten und Juristen - für die Patienten unumgänglich. Diese Maßnahmen sind aber vom Behandlungserfolg abhängig und bei allen Patienten werden ausnahmslos Gefährdungseinstufungen durchgeführt, die unter strenger fachärztlichen Aufsicht stehen.

„Die Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen ist noch immer ein großes Problem. Wenn ein Mensch einen gebrochenen Arm hat, ist das Krankheitsbild für jeden leicht nachvollziehbar. Hat ein Mensch jedoch eine Psychose oder ist depressiv, dann geht man automatisch davon aus, diese Person sei vielleicht gefährlich“, so Wölfle. Die Landtagsabgeordnete regte an, den Dialog mit der Bevölkerung zu suchen und fordert eine sachliche Betrachtung der Fakten. „Schaut man sich die tatsächlichen Ausgänge an, so wird deutlich, dass die Entweichungen weniger als 0,03% der Ausgänge ausmachen“, so die Abgeordnete. Sie regte im Gespräch an, noch mehr Informationen an die Bürger zu vermitteln. „Das ZfP gehört zu Emmendingen, es darf nicht sein, dass die Bevölkerung ein mulmiges Gefühl hat. Wir brauchen hier ein gutes Miteinander, Toleranz und Offenheit“, so Sabine Wölfle.


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