Kinderwagen im Gleis sorgt für enorme Verspätungen - Glücklicherweise keinerlei Gewebe- und Blutspuren gefunden

Einen Kinderwagen stellten unbekannte Täter am Sonntagnachmittag in der Nähe der Bahnbrücke "Am Dachsrain" auf die Bahnschienen. Ein ICE, auf dem Weg von Freiburg nach Offenburg, überfuhr das Hindernis trotz einer Schnellbremsung. Der Kinderwagen wurde komplett zerstört, Fahrgäste im Zug wurden durch die Schnellbremsung nicht verletzt.
Da nicht klar war, ob sich im Kinderwagen ein Kind befand, sperrte die Bundespolizei die Bahnstrecke in beide Richtungen, um nach Gewebe- und Blutspuren zu suchen. Glücklicherweise wurden keinerlei Gewebe- und Blutspuren gefunden, sodass die Streckensperrung, die von 17.15 bis 18.30 Uhr dauerte, nach 75 Minuten aufgehoben werden konnte. Insgesamt erhielten durch die Sperrung 20 Züge 839 Minuten Verspätung. Weiterhin kam es zu vier Teilausfällen. Zudem mussten drei Ersatzzüge gestellt werden.
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Für Thomas Gerbert, Pressesprecher der Bundespolizei, sind derartige Vorfälle keine "Dummejungenstreiche". "Gegenstände im Gleis können einen Zug durchaus zum Entgleisen bringen. Weiterhin können bei Schnellbremsungen Reisende im Zug zu Schaden kommen", so Thomas Gerbert.
Neben Geld- oder Freiheitsstrafen werden bei gefährlichen Eingriffen in den Bahnverkehr auch zivilrechtliche Forderungen wirksam. Thomas Gerbert appelliert an die Täter, denn diese begeben sich bei ihrem Handeln auf den Bahngleisen selbst in absolute Lebensgefahr.

(Presseinformation: Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein, 28.10.2013)