Mit vier Wanderungen zur Badener Höhe erinnert der Schwarzwaldverein am Sonntag, 23. September 2018 an einen der großen Pioniere der Wanderwegemarkierung im Schwarzwald: Philipp Bussemer aus Baden-Baden, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt, war als Mitglied der „Höhenwegsbezeichnungskommission“ des Badischen Schwarzwaldvereins zum Ende des 19. Jahrhunderts treibende Kraft für die Einrichtung eines durchgehenden Schwarzwald-Höhenweges von Pforzheim nach Basel. Der Westweg, der auch heute noch zu den beliebtesten Fernwanderwegen Europas zählt, wurde im Jahr 1900, zunächst unter dem Namen „Höhenweg Pforzheim-Basel“, erstmals vom Schwarzwaldverein durchgehend markiert. Wegzeichen war auch damals schon die bekannte rote Raute.
WESTWEGWANDERUNGEN AM 23. SEPTEMBER
Die vier geführten Wanderungen unterschiedlicher Länge starten in Unterstmatt (9:30 Uhr), am Parkplatz Sand an der B500 (10:30 Uhr), an der Holzbrücke in Forbach (8 Uhr) und an der Staumauer der Schwarzenbachtalsperre (9 Uhr). Ziel der Wanderer ist der Friedrichsturm auf der Badener Höhe. Dort wird Schwarzwaldvereinspräsident Georg Keller um 12 Uhr in einer Ansprache an die Leistungen von Philipp Bussemer und seiner Weggefährten erinnern.
Im Anschluss ist Gelegenheit, den Wandertag bei einem Hock am Naturfreundehaus auf der Badener-Höhe ausklingen zu lassen.
DIE WANDERUNGEN IM DETAIL
Wanderung 1:
Start um 9:30 Uhr von der Hochkopfstub in Unterstmatt (Rauhe Halde 6, 77815 Bühl), hinauf zum Hochkopf mit herrlichem Blick auf die Hornisgrinde, am Hundseck vorbei zum Bismarckstein beim Parkplatz Sand. Von dort am Naturfreundehaus vorbei zum Friedrichsturm auf der Badener Höhe.
Strecke: 9,3 km, ca. 200 Hm
Wanderung 2:
Es geht los um 10:30 Uhr am Parkplatz Sand (an der B 500/Sandstraße). Von dort auf dem Westweg am Naturfreundhaus vorbei zum Friedrichsturm auf der Badener Höhe.
Strecke: 4 km, ca. 150 Hm
Wanderung 3:
Wir starten um 8 Uhr an der historischen Holzbrücke in Forbach (Eckstraße, 76596 Forbach). Es geht sportlich durchs Heuhüttental über den Habersberg an der Wegscheide vorbei zur Schwarzenbachtalsperre. Weiter am Herrenwieser Karsee vorbei zum ersten Tausender des Westwegs: dem Seekopf mit Bussemer Gedenkstein. Von dort weiter zum Friedrichsturm auf der Badener Höhe.
Strecke: 10,3 km, 700 Hm
Wanderung 4:
Treffpunkt ist um 9 Uhr auf der Staumauer der Schwarzenbachtalsperre. Von dort geht es am Herrenwieser Karsee vorbei über den Seekopf zum Bussemer Gedenkstein und zur Badener Höhe.
Strecke: 7 km, ca. 350 Hm
ORGANISATORISCHES
Alle Wanderungen werden unabhängig voneinander geführt. Eingeladen sind Mitglieder und Nichtmitglieder. Eine Anmeldung von Einzelpersonen ist nicht erforderlich, Gruppen ab acht Personen bitte ankündigen bei Ursula Odinius, Stellvertretende Hauptfachwartin Wandern (E-Mail:
hfw-wandern-stv@schwarzwaldverein.org).
Die Wanderungen finden bei jedem Wetter statt. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.
Rückweg: Zu Fuß zurück auf gleichem Weg zum Ausgangspunkt oder ab Haltestelle Sand Kapelle zurück mit dem Bus nach Baden-Baden, Bühl oder Forbach (Fahrplanauskunft www.efa-bw.de), oder mit dem eigenen Pkw ab Parkplatz Sand.
Infos und Faltblatt zur Westwegveranstaltung am 23.9.2018 online:
www.schwarzwaldverein.de/1918
PHILPP BUSSEMER
„Mit zäher Energie und großer Ausdauer hat die (...) Höhenwegsbezeichnungskommission versucht, der ihr gestellten Aufgabe gerecht zu werden. Es ist ihr auch gelungen noch vor Eintritt des Winters ein schönes Stück Arbeit zu erledigen. Mit freudiger Genugthuung konnte die Kommission Anfang Dezember vom Belchen aus dem Vereinspräsidenten telegraphisch die Beendigung der Vormarkierung der ersten und Haupthöhenstrecke Pforzheim-Basel melden.“
Philipp Bussemer, in „Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins“, Januar 1901.
Der Kaufmann Philipp Bussemer (*1855 +1918), der in Baden-Baden seine Heimat fand, gilt als einer der rührigsten Aktiven beim Aufbau der touristischen Infrastruktur im Schwarzwald. Als Wanderer und Fotograf war er oft zu Fuß im Schwarzwald unterwegs und ließ andere in Fotos, Vorträgen und Schriften an seiner Begeisterung teilhaben. Er war maßgeblich an der Gründung des Schwarzwaldvereins Baden-Baden beteiligt, war Mitglied und später „Kommissär“ der Höhenwegsbezeichnungskommission des Badischen Schwarzwaldvereins und treibende Kraft beim Bau des Friedrichsturms auf der Badener Höhe. Er verfasste und verkaufte Wanderführer, publizierte seine Fotos als Postkarten und war an der Herausgabe von Wanderkarten beteiligt. 1926 setzte ihm der Schwarzwaldverein auf dem Seekopf nahe der Badener Höhe am Westweg einen Gedenkstein.
DER WESTWEG
Der Westweg zwischen Pforzheim und Basel gilt seit langem als Aushängeschild der Wanderregion Schwarzwald.
Als erster Höhenweg im Jahr 1900 durch den Schwarzwaldverein (damals noch „Badischer Schwarzwaldverein“) erschlossen, steht er auch heute als populäre Nord-Süd-Achse durch die schönsten Landschaften des Schwarzwaldes für das „Wandererlebnis Schwarzwald“ schlechthin.
Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts war die Ausmarkierung des Westweges ein ehrgeiziges Projekt mit dem Ziel, den Schwarzwald für Wanderer und damit auch für den Tourismus zu erschließen.
Heute begeistert der Westweg mit seiner teils recht anspruchsvollen Streckenführung durch die abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft des Schwarzwaldes noch immer die Wanderer.
Der mit der roten Raute markierte Höhenweg folgt auf knapp 285 Kilometern im wesentlichen dem Hauptkamm des Schwarzwaldes. Er berührt die höchsten Gipfel wie Hornisgrinde, Schliffkopf, Brend, Feldberg, Herzogenhorn, Belchen und Blauen und bietet fantastische Aussichten, im südlichen Teil bis zu den schneebedeckten Alpengipfeln. Ab Titisee führt er in zwei Varianten südwärts Richtung Basel.
Im Jahr 2000 beging der Schwarzwaldverein mit einer Wanderausstellung und zahlreichen Veranstaltungen das 100-jährige Jubiläum des Westweges.
2004 riefen der Schwarzwaldverein, der Schwarzwaldtourismus und zahlreiche Anrainergemeinden die „Qualitätsoffensive Westweg“ ins Leben. Wichtiges Etappenziel war die Auszeichnung mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“, die der Höhenweg im Jahr 2006 als erste baden-württembergische Wanderroute erhielt.
Auch heute wird der Westweg gepflegt, geplant und optimiert durch die ehrenamtlichen Wegewarte des Schwarzwaldvereins, koordiniert durch die Hauptwegewarte und das Wegereferat des Hauptvereins in Freiburg.
DER SCHWARZWALDVEREIN
Der Schwarzwaldverein zählt mit rund 220 Ortsvereinen und insgesamt über 65.000 Mitgliedern zu den großen Freizeit- und Naturschutzorganisationen in Baden-Württemberg. Der Verein betreut das über 24.000 km umfassende Wegenetz, das den Schwarzwald als einmalige Wanderregion kennzeichnet. Naturschutz, Wandern, Heimatpflege, Familien- und Jugendarbeit sind weitere Schwerpunkte des Vereins.
(Medieninfo: Schwarzwaldverein e.V., Freiburg, 13.09.2018)
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Stadtkreis Freiburg - Freiburg
Schwarzwaldverein Freiburg gedenkt des Westweg-Pioniers Philipp Bussemer - Vier Westwegwanderungen zur Badener Höhe am 23. September
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