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Kreis Emmendingen - Emmendingen

50 Jahre Realschule Emmendingen: Von der einklassigen Mittelschule 1959 bis zur eigenständigen Realschule - Ein Rückblick von Realschulrektor i. R. Helmuth Koßmann

Sehr geehrte Ehrengäste, liebe Kolleginnen und Kollegen von damals und von heute, liebe Eltern und nicht zuletzt liebe Schüler,
die Markgrafen-Realschule Emmendingen kann in diesem Jahr auf 50 Jahre Bestehen zurückblicken. Darf ich um ihre geschätzte Aufmerksamkeit bitten, um eine Darstellung der damaligen Gründerjahre 1959 – 1969 entgegenzunehmen.

Am 07. April 1959 versammelten sich in W 44 (Altbau) 33 (18/15) Schülerinnen und Schüler. Sie hatten von 68 Anmeldungen die Aufnahmeprüfung bestanden. Sie waren nicht gerade alltäglich gekleidet, sehr gesprächig, frohen Mutes und harrten der Dinge, die nun kommen sollten.

Was war zuvor jedoch geschehen?
In Baden waren Mittelschulen, d.h. Realschulen zuvor nicht bekannt. Es gab lediglich die Volksschule mit 8 Schuljahren und die Oberrealschule bzw. das Gymnasium mit 9 Schuljahren. Schüler, die wechseln wollten, mussten nach der 4. bzw. 5. Volksschulklasse sich einer Aufnahmeprüfung unterziehen. Diejenigen, die sie bestanden, konnten bei guten Leistungen das Abitur anstreben, die anderen mussten in den bisherigen Klassenverband der Volksschule zurückkehren. Andere Möglichkeiten – so wie sie heute bestehen – gab es nicht.

Ostern 1956 begann man zunächst in Freiburg an einigen großen Volksschulen mit der Einrichtung von Mittelschulzügen.
Es war der große Verdienst des damaligen Leiters der Markgrafenschule, Rektor Robert Schneider, diesbezüglich auch in Emmendingen einen Vorstoß gemacht zu haben.
Er verstand es, die anfänglichen Bedenken des Bürgermeisters Karl Faller und des Stadtrates durch eine gründliche Darstellung der Möglichkeiten in jener Zeit auszuräumen.

Man holte die erforderlichen Genehmigungen (Oberschulamt/Kultusministerium) ein und beschloss, es zunächst mit einer Klasse zu versuchen.

Mit Ludwig Herter erhielt die genannte Klasse einen Lehrer mit großer Erfahrung, vielseitiger Begabung und hohem Verantwortungsbewusstsein. Mit unermüdlicher Einsatzfreudigkeit ging er nun an die Arbeit.

Da es an Fachlehrern mangelte, musste er neben seinen Prüfungsfächern Biologie, Bildhaftes Gestalten und Werken viele andere Fächer selbst geben.

Leider geschah aber bald etwas völlig Unerwartetes. Am 21. Juli 1964, wenige Tage vor Beginn der großen Ferien, erlitt Ludwig Herter einen Herzinfarkt und dies während seiner Tätigkeit in der Klasse 10, wenige Monate vor der Abschlussprüfung. Dies bedeutete nicht nur für seine Familie einen schweren Schlag, sondern auch für das noch kleine Kollegium des Mittelschulzuges, das jetzt ein Notprogramm erstellen musste, um der betroffenen Klasse das Bestehen der Prüfung zu ermöglichen.

Es waren dies die Kolleginnen und Kollegen:
Theophil Teutul, Heiner Lüdeke, Karl Zeis, Editha Tresp, Detlev Einert, Agnes Schollmeyer, Irmgard Friedel, Charlotte Gaerisch, Gudrun Lüdeke, Elsa Stein.

Bei allen Besuchen, die ich in der Folgezeit bei ihm machte, verspürte ich die bittere Enttäuschung und große Sorge, seine Klasse fortan nicht mehr unterrichten und für die Prüfung vorbereiten zu können. Es war ihm nicht mehr vergönnt, zur Schule zurückzukehren. Er starb nach einem weiteren Infarkt am 30.September 1965.

Die 1. Abschlussprüfung erfolgte am 08.März 1965 mit Rektor Schrempp (Hausach) als Prüfungsvorsitzenden.

Ostern 1960 übernahm ich die 2. Klasse (W24) die ich 6 Jahre bis zur Prüfung unterrichten durfte. Auch ich musste in der Unter- und Mittelstufe viele Fächer selbst geben, wobei Frau Agnes Schollmeyer das Fach Englisch betreute.

Im Juni 1964 führte ich mit meiner Klasse den 1. Schullandheimaufenthalt durch, der in der Jugendherberge Schluchsee stattfand und für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis wurde.

Der Mittelschulzug vergrößerte sich von Jahr zu Jahr und bald waren es 2, 3 ja sogar 4 Klassen pro Klassenstufe.

Der damalige Elternbeiratsvorsitzende Hr. Knoll konnte daher 1967 den Antrag auf Selbständigkeit stellen, dem mit der Ausschreibung einer Rektorenstelle stattgegeben wurde.

Der vormalige Realschulkonrektor an der Tulla-Realschule Kehl, Hartmut Herbrechtsmeier, trat schließlich am 08. September 1969 seine Tätigkeit an der Markgrafen-Realschule als Schulleiter an. Die Schule hatte zu diesem Zeitpunkt 489 Schüler in 16 Klassen. Die folgenden Jahre belastete eine ständig zunehmende Schulraumnot den Unterricht erheblich. Das damalige Einzugsgebiet bestand aus folgenden Gemeinden: Emmendingen, Mundingen, Maleck, Windenreute. Kollmarsreute, Wasser, Freiamt. Ottoschwanden,Teningen, Köndringen, Heimbach,
Bahlingen, Nimburg.

Die Vorbereitungen für den Erweiterungsbau hat Rektor H. Herbrechtsmeier bei vielen Besprechungen und Maßnahmen zusammen mit dem Architekten Heimo Traut und der Stadt maßgeblich mitgewirkt.
Erst die Errichtung einer weiteren Realschule in Teningen und die Fertigstellung des Erweiterungsbaus zu Beginn des Schuljahres 1977/78 brachten eine sichtbare Entspannung der Schulraumnot.

Leider ist es aus Zeitgründen heute nicht möglich, die vielseitigen Verdienste meines Nachfolgers Hartwig Brutzer gebührend zu würdigen, der über 15 Jahre 1988-2005 die Schule geleitet hat.

Ich wünsche nun Rektor Diether Neumann und seinem Kollegium für die weitere Zukunft alles Gute und bleibenden Erfolg.

Info: Realschulrektor i. R. Helmuth Koßmann (Rede zum Jubiläum im Juli 2009)


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