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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

26. Oct 2023 - 20:39 Uhr

Fußball-Europa League: Sport-Club Freiburg gewinnt in Serbien bei TSC Backa Topola mit 3:1 - Grifo dreht mit Hat-Trick in der zweiten Hälfte den 0:1-Rückstand vor der Pause!

Vincenzo Grifo dreht mit Hat-Trick in der zweiten Hälfte den 0:1-Rückstand vor der Pause!

RT-Archivbild
Vincenzo Grifo dreht mit Hat-Trick in der zweiten Hälfte den 0:1-Rückstand vor der Pause!

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Der SC Freiburg hat in der Europa League beim FK TSC in Backa Topola nach Pausenrückstand mit 3:1 (0:1) gewonnen. Vincenzo Grifo markierte nach Wiederanpfiff einen lupenreinen Hattrick (49. HE, 59., 73.).

Selten hinterlassen zwei Halbzeiten so unterschiedliche Gefühlswelten, wie jene im dritten Gruppenspiel des Sport-Club in der Europa League am Donnerstagabend. Auf den Rückstand und zwei verletzungsbedingte Wechsel noch vor der Pause folgte eine beherzte Aufholjagd im Norden Serbiens.

„Die erste Halbzeit waren wir im Positionsspiel in manchen Situationen nicht gut genug und bekommen ein Gegentor, bei dem wir ballfern total schlafen. Damit haben wir den Gegner aufgebaut“, monierte Christian Streich nach Spielende, lobte im selben Atemzug aber die Leistung nach Wiederanpfiff. „In der zweiten Halbzeit war die Positionierung dann deutlich besser und wir haben die Tore gemacht. Am Ende haben wir gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner verdient gewonnen.“

Der Sport-Club ging das Auswärtsspiel im Norden Serbiens mit denselben elf Akteuren an, die am Wochenende beim 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum begonnen hatten. Das Trainerteam der Heimelf entschied sich im Vergleich zum Unentschieden gegen Vozdovac zu zwei Wechseln, ließ Vukasin Krstic und etwas überraschend auch Milos Pantovic zunächst auf der Bank und brachte dafür Josip Calusic und Nemanja Stojic.

Das Stadionmagazin des FK TSC vor dem dritten Gruppenspieltag widmete dem Sport-Club gleich sieben Doppelseiten. Auf Serbisch, Ungarisch und Englisch erfährt der geneigte Leser etwas über die Vereinsgeschichte, die prägenden Persönlichkeiten des Sport-Club und den aktuellen Kader. Weniger gastfreundlich wollten sich hingegen verständlicherweise die Spieler des serbischen Vizemeisters auf dem Rasen präsentieren.

Platte Bälle und ein früher Rückstand

Während sich die Heimtribünen im kleinen, dafür hochmodernen Stadion des FK TSC nur langsam füllten, sorgten die etwa 600 weitgereisten Anhänger des Sport-Club bereits lange vor Spielbeginn für die Stimmung.

Bis die Partie selbst wiederum nach dem Anpfiff in die Gänge kommen sollte, dauerte es aus einem kuriosen Grund ein Weilchen: Gleich mehrere der Spielbälle waren offensichtlich nicht regelkonform aufgepumpt worden, wurden in den ersten Spielminuten von den Breisgauern beim Unparteiischen beanstandet und mussten schließlich ausgetauscht werden.

Als dann schließlich richtig Fußball gespielt werden konnte, war es der SC, der zunächst den Ton angab und durch einen Kopfball von Maximilian Eggestein knapp über das Tor die erste Chance für sich verbuchen konnte (11.). Dennoch stand es nach 13 Minuten plötzlich 0:1 aus Sicht der Gäste. Nach einem langen Ball in die Spitze und dem folgenden maßgenauen Zuspiel in die Mitte stand Nemanja Petrovic im Sechzehner völlig frei und versenkte wuchtig aus elf Metern.

Dasselbe Muster zeigte sich kurz darauf bei der zweiten, blitzschnell eingeleiteten, Gelegenheit der Heimelf, die der zurückgeeilte Maximilian Philipp mit einem starken Tackling entschärfte. Auf der Gegenseite hatte Roland Sallai per Kopf aus kurzer Distanz die große Chance auf den Ausgleich, setzte das Spielgerät aber knapp am Kasten vorbei (20.). Zu allem Überfluss verletzte sich der Ungar bei dieser Aktion am Oberschenkel und musste bereits früh durch Lucas Höler ersetzt werden.

Ein eher unglücklicher Beginn also für die Breisgauer, die sich in dieser Phase der Begegnung gegen tiefstehende und gallige Serben schwer damit taten, das eigene Angriffsspiel zwingend aufzuziehen, dem Gegner aber zumindest auch keine nennenswerten Kontergelegenheiten ermöglichten.

Mit 0:1 in die Pause

Der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Lucas Höler nach 37 Minuten hatte sich entsprechend ähnlich wenig abgezeichnet wie das 0:1, wurde allerdings wegen einer knappen Abseitsstellung in der Entstehung nach Intervention des VAR zurückgenommen. Ähnlich knapp verpassten kurz vor der Pause Matthias Ginter und Manuel Gulde nach einem Freistoß aus dem Halbfeld das 1:1 (44.).

Nicht mehr auf dem Feld war zu diesem Zeitpunkt Maximilian Philipp – der zweite verletzungsbedingte Ausfall in den ersten 45 Minuten. Für den in einem Luftduell unglücklich auf die Schulter gefallenen Philipp kam Michael Gregoritsch ins Spiel.

Der SC dreht auf

Der Sport-Club kam personell unverändert, aber wesentlich zielstrebiger aus der Kabine – und bekam kurz nach Wiederanpfiff im Anschluss an eine Ecke einen Handelfmeter zugesprochen. Kapitän Vincenzo Grifo nahm sich der Sache an, vollendete souverän zum 1:1 und drehte jubelnd in Richtung des Gästefanblocks ab (49.).

Fast wäre drei Zeigerumdrehungen sogar der Führungstreffer gefolgt. Noah Weißhaupt drückte vom Strafraumrand ab, die Kugel landete abgefälscht bei Ritsu Doan, der drei Meter vor dem Tor die Füße im Fallen nicht an das Kunstleder bekam. Im zweiten Versuch setzte Vincenzo Grifo seinen Schlenzer aus spitzem Winkel Zentimeter am Lattenkreuz vorbei.

Der FK TSC hatte nach dem Ausgleichstreffer sofort reagiert, seine Offensivreihe deutlich nach vorne geschoben – und lief nun in eine Freiburger Angriffswelle nach der anderen. So auch in der 54. Minute, als das Tornetz von Keeper Veljko Ilic zum mittlerweile dritten Mal an diesem Abend wackelte. Der Jubel ebbte aber wie beim Treffer von Lucas Höler schnell wieder ab. Noah Weißhaupt, der Torschütze Michael Gregoritsch mit einer Hereingabe maßgenau bedient hatte, war beim Zuspiel von Vincenzo Grifo aus dem Abseits gestartet.

Grifo schnürt den Hattrick

Stattdessen war es wiederum Grifo, der das Spiel komplett drehen sollte. Der Deutsch-Italiener brachte einen Freistoß von der rechten Seite, statt in die Mitte zu flanken, direkt aufs Tor. Keeper Ilic – von dieser Variante auf dem falschen Fuß erwischt – konnte das Spielgerät nicht mehr entscheidend abwehren – 2:1 für den SC (59.).

Und der SC hatte nicht genug. Statt sich in der Folge weiter zurückzuziehen, blieb die Elf des Freiburger Trainerteams auf dem Gaspedal und baute die Führung weiter aus. Ritsu Doan erlief einen schönen Chip in die Tiefe noch vor der Auslinie und gab die Kugel ins Zentrum, wo ein Verteidiger der Heimelf wegrutschte und den Weg für den Hattrick des Kapitäns freimachte. Grifo nahm die Kugel acht Meter vor dem Tor in Ruhe an und setzte sie mit Wucht und Präzision ins linke Eck (73.).

Zehn Minuten vor Spielende durfte sich Grifo bei seiner Auswechslung den verdienten Applaus der Fans und eine innige Umarmung seines Trainers abholen. Von der Bank sah der Dreierpacker, wie seine auf dem Feld verbliebenen Mannschaftskollegen den zweiten Sieg im dritten Gruppenspiel in trockene Tücher packten und die unglücklich verlaufene erste Halbzeit vergessen machten.

Durch den Auswärtserfolg springt der SC zwischenzeitlich auf den ersten Platz der Gruppe A. Bevor es in der Europa League weitergeht, folgen Aufgaben in der Bundesliga und dem DFB-Pokal. Die erste davon bereits am Sonntag um 17.30 Uhr bei Bayer 04 Leverkusen.

(Info: David Hildebrandt - SC Freiburg)

Stenogramm
Aufstellung FK TSC: Ilic - Cvetokvic (78., Vlalukin), Antonic, Calusic, Petrovic (78., Sos ) - Radin, Stojic, Vulic (68., Pantovic), Dakovac (78., Stanic) - Jovanovic (78., Cirkovic), Rakonjac
Trainer: Zarko Lazetic
Bank: Simic, Jorgic, Milovanovic, Mirchevski, Kuveljic, Dordevic, Krstic

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Lienhart, Ginter, Gulde - Doan (80., Kübler), Eggestein (80., Sildillia), Höfler, Weißhaupt - Sallai (23., Höler), Philipp (45., Gregoritsch), Grifo (80., Adamu)
Trainer: Christian Streich
Bank: Müller, Uphoff, Schmidt, Makengo, Röhl

Tore: 1:0 Petrovic (13.), 1:1 Grifo (49., HE), 1:2 Grifo (59.), 1:3 Grifo (73.)
Gelbe Karten: Cvetokic, Calusic, Vlalukin - Lienhart
Gelb-Rote Karten:
Rote Karten:
Schiedsrichter: Aliyar Aghayev (Aserbaidschan)
Zuschauer:


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