Der Sport-Club hat sich nach dreimaligem Rückstand gegen Eintracht Frankfurt noch ein Unentschieden erkämpft. Beim 3:3 (2:2) trafen Ritsu Doan, Vincenzo Grifo per Elfmeter und Michael Gregoritsch.
Nur drei Tage nach dem letzten Pflichtspiel stand beim Sport-Club nahezu die gleiche Startelf auf dem Feld wie in Lens. Lediglich Vincenzo Grifo spielte für Merlin Röhl, der die Partie aufgrund seiner Rot-Sperre aus dem Spiel gegen den VfB Stuttgart verpasste. Es ist mittlerweile zu einem leidigen Brauch geworden: Auch heute flogen wieder Gegenstände aufs Spielfeld - bereits nach einer Minute, und später nochmal, als Protest gegen die DFL. Kaum war die erste Unterbrechung vorbei, folgte die nächste minutenlange Pause. Der Frankfurter Sasa Kalajdzic verletzte sich ohne Gegnereinwirkung am Knie, wurde behandelt und musste ausgewechselt werden (10.).
Nach elf Minuten wurde auch endlich Fußball gespielt. Die meisten Szenen spielten sich zunächst zwischen den beiden Strafräumen ab, beide Defensivreihen ließen nicht viel zu, der SC kam in der 17. Minute in die Nähe des SGE-Tors, aber nach Lucas Hölers Flanke war Ritsu Doan ein paar Zentimeter zu klein, um sein Kopfballduell mit Willian Pacho zu gewinnen. Die von Maximilian Eggestein geforderte "Galligkeit" war da. Der Sport-Club war wach, entschied viele Zweikämpfe für sich, hatte etwas Oberwasser, aber nach 25 Minuten noch keine gute Torchance.
Gegentor aus dem Nichts, Reaktion auf den Punkt
Dann kam die 27. Minute und das Spiel nahm erstmal einen anderen Lauf. Frankfurt, bis dahin noch ohne Torannäherung, hatte Glück, der SC Pech, als Yannik Keitel ins Straucheln geriet, sein Gegenspieler Omar Marmoush die Gunst der Stunde nutzte und die Eintracht mit ihrer ersten Chance in Führung schoss. Die Gäste hatten den Ball bis dahin lediglich ruhig durch die eigenen Reihen hin- und her gespielt. Aber von wegen Schockstarre beim SC. Die Reaktion kam auf den Punkt - mit dem Ausgleich drei Minuten später. SGE-Keeper Kevin Trapp konnte Roland Sallais Schuss nur abklatschen lassen, Doan reagierte am schnellsten und traf zum verdienten 1:1 (30.). Eingeleitet hatte die Szene Doan selbst mit einem Hackenpass auf Eggestein, dessen Flanke Sallai fand - ein schön herausgespieltes Tor.
Erneuter Rückstand, Reaktion vom Punkt
In der Defensive machten es die Hausherren den Frankfurtern aber zu einfach. Fünf Minuten waren seit dem Ausgleich vergangen, da musste Noah Atubolu erneut hinter sich greifen. Knauff schloss einen Konter zum 1:2 ab (35.).
Torschütze Doan machte auf der rechten Seite viel Druck, spielte mit seiner engen Ballführung, Keitel versuchte, seine offensiven Kollegen immer wieder mit langen Bällen einzusetzen. Es sprangen damit Eckbälle heraus, die die Eintracht aber meist verteidigte. Dennoch: Der SC drückte die Gäste kurz vor der Pause in deren Hälfte, ein verunglückter Schussversuch von Eggestein wurde fast zur Vorarbeit für Keitel, der den Ball nur knapp verpasste (44.). "In der ersten Halbzeit hatte Frankfurt eine brutale Effizienz", erklärte Christian Streich.
Freiburgs andauernde Galligkeit wurde in der Nachspielzeit der ersten Hälfte belohnt. Höler sprintete an seinem Gegenspieler vorbei, der ihn von hinten nicht kommen sah, aber zu Fall brachte. Im Strafraum. Elfmeter für den SC. Grifo trat an, verwandelte sicher. Erneuter Ausgleich (45.+5).
Fans sorgen für lange Unterbrechung
Nach 51 Minuten musste das Spiel wieder unterbrochen werden, gerade, als Doan in aussichtsreicher Schussposition war. Weil die Fans nicht aufhörten, Gegenstände zu werfen, schickte Schiedsrichter Tobias Stieler beide Mannchaften in die Kabinen und machte deutlich, dass eine weitere Unterbrechung zu einem Spielabbruch führen würde.
Mit einem SC-Angriff ging es auf dem Feld weiter, aber Trapp fing Hölers Kopfball sicher ab. Auf der Gegenseite scheiterte Knauff mit einer Volleyabnahme an Atubolu (59.). Der Sport-Club war die Mannschaft, die versuchte, sich Chancen herauszuspielen, die Gäste blieben defensiv und lauerten auf Konter. Wenn nicht die gegnerische Abwehr, machten dem SC aber oft kleine Fehler einen Angriff zu Nichte. So auch in der 71. Minute, als Doan den Ball in der gegnerischen Hälfte mit einem Stoppfehler verlor. Frankfurt warf ein, spielte schnell nach vorne, Knauff bekam den Ball im Sechzehner vor die Füße gelegt und zog ab - unhaltbar für Atubolu. 2:3 in der 72. Minute.
Ausgleich zum Dritten
Auch jetzt zeigte der SC wieder Reaktion. Von der Bank kamen drei Neue, unter anderen Michael Gregoritsch, der in der 80. Minute fast den Ausgleich erzielt hätte. Nach Sallais Flanke von der linken Seite bekam er aber nicht genug Druck hinter den Ball, Trapp war zur Stelle. Frankfurt verteidigte sein Tor gut, aber als der Ball in der 89. Minute zum zweiten Mal hoch in den Strafraum flog, stieg dort erneut Gregoritsch zum Kopfball hoch und versenkte ihn dieses Mal. Es war der dritte Ausgleich des Spiels für den SC und jetzt, am Ende der Partie, wurde es laut auf den Tribünen. In der zehnminütigen Nachspielzeit blieb es spannend. Die Eintracht wollte den vierten Treffer, der SC klärte dreimal in höchster Not innerhalb von zwei Minuten. "Jeder wollte unbedingt noch den Siegtreffer erzielen", sagte SGE-Trainer Dino Toppmölller nach der Partie.
Und so musste auch Trapp sein Team noch vor einer Niederlage bewahren. Der eingewechselte Florent Muslija hatte gesehen, dass Trapp zu weit vor seinem Kasten stand und überwand ihn fast mit seinem Schuss von der Mittellinie. Glück für die Eintracht. Sekunden später vergab Gregoritsch aus acht Metern, ein Frankfurter Abwehrbein verhinderte das Freiburger Siegtor auf der Linie. "Mit etwas Glück wäre heute sogar noch der Sieg für uns drin gewesen", sagte Grifo später. "Aber wir sind mit dem Punkt zufrieden. Wir haben drei Rückstände aufgeholt, das zeichnet uns aus." Auch Streich war zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft: "Wir haben immer alles getan. Wir sind jedes Mal zurückgekommen und am Ende hatten wir sogar noch die Möglichkeit, zu gewinnen. Erfreulich war, dass alle alles gegeben haben, auch die Spieler, die von der Bank kamen."
(Info: Isabel Betz - SC Freiburg)
Foto: Achim Keller
Stenogramm
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Gulde, Keitel (77. Sildillia), Kübler - Makengo (77. Weißhaupt), Eggestein, Höfler, Doan - Grifo (82. Msulija), Sallai (88. Philipp), Höler (77. Gregoritsch)
Trainer: Christian Streich
Bank: Müller, Szalai, Weißhaupt, Adamu, Muslija, Sildillia, Philipp, Günter, Gregoritsch
Aufstellung Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe, Pacho - Buta, Skhiri, M. Götze (86. Rode), Max (90.+3 Nkoujou) – Chaibi (90.+3 Ekitiké), Kalajdzic (11. Knauff), Marmoush (86. Ebimbe)
Trainer: Dino Toppmöller
Bank: Grahl, Smolcic, Ekitiké, Rode, Chandler, van de Beek, Ebimbe, Nkounkou, Knauff
Tore: 0:1 Marmoush (27.), 1:1 Doan (30.), 1:2 Knauff (35.), 2:2 Grifo (FE, 45.+5), 2:3 Knauff (72.), 3:3 Gregoritsch (89.)
Gelbe Karten:
Gelb-Rote Karten:
Rote Karten:
Schiedsrichter: Tobias Stieler
Zuschauer/innen (Fahrrad-Fan-Zahl): 34.700 (5462)
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Stadtkreis Freiburg - Freiburg
18. Feb 2024 - 20:24 UhrFußball-Bundesliga: Sechs Tore und kein Sieger - SC Freiburg trennt sich spektakulär 3:3 von Eintracht Frankfurt - Freiburger Siegtor in der Nachspielzeit auf der Linie verhindert
SC Freiburg trennt sich spektakulär 3:3 von Eintracht Frankfurt
Ausgleich zum 1:1 durch Doan
Bild: Stephan Eckenfels
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