Durch medizinische Fortschritte hat sich das Leben von Menschen mit HIV deutlich verbessert, denn: Das HI-Virus ist unter Therapie nicht mehr übertragbar. „Bei erfolgreicher Therapie ist die Virenzahl im Körper so gering, dass diese nicht mehr weitergegeben werden können. Dies ist sowohl für die HIV-infizierten Personen eine große Entlastung als auch für die Menschen in deren Umfeld“, erklärt Moritz Schulz, neuer Leiter des Amtes für Soziale und Psychologische Dienste des Ortenaukreises im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich des Welt-Aids-Tags.
Doch dieser Meilenstein habe sich in der Bevölkerung noch nicht verbreitet, viele wissen nichts von n=n, d.h. nicht nachweisbar = nicht übertragbar, oder stehen diesem noch skeptisch gegenüber. Das alte Bild von Aids sitze bei vielen Menschen noch tief, so Schulz. In einer Online-Befragung der Studie „positive Stimmen 2.0“ berichteten 90 Prozent der Befragten, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben können und sogar drei Viertel der Personen fühlen sich dadurch nicht oder nur wenig eingeschränkt. Bedauerlicherweise gaben gleichzeitig 95 Prozent der Befragten an, dass sie aufgrund ihrer HIV-Infektion mindestens eine diskriminierende Erfahrung in den letzten zwölf Monaten erlebt haben. „Diese Zahlen zeichnen ein deutliches Bild, nämlich dass aus medizinischer Sicht schon viele Erfolge und Verbesserungen zu verzeichnen sind, auf der sozialen und gesellschaftlichen Ebene aber noch großer Nachholbedarf besteht“, gibt Rebecca Bruder von der Beratungsstelle für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten zu bedenken. Durch Wissensvermittlung und Präventionsarbeit sollen diese Lücken geschlossen werden, sowohl auf Kommunal- als auch auf Bundesebene. Eine gemeinsame Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Deutschen Aidshilfe und der Deutschen-AIDS Stiftung möchte am Welt-AIDS-Tag 2022 unter dem Motto „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ mit Vorurteilen aufräumen und Stigmatisierung abbauen. Dabei zeigen mutige Menschen mit HIV auf Plakaten ihr Gesicht und machen mit deutlichen Aussagen, wie „Berührungsängste? Da fasse ich niemanden mit Samthandschuhen an!“ oder „Schuldgefühle? Da spiel ich nicht mit!“ deutlich, dass kein Platz für Diskriminierung ist, jedoch ein Dialog und Offenheit willkommen sind.
Auch im Ortenaukreis ist Prävention ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. Sowohl die Beratungsstelle der Aidshilfe als auch die HIV/STI-Beratungsstelle im Landratsamt Ortenaukreis bieten Präventionsangebote an. „Gerade Jugendliche und junge Heranwachsende sind uns in der Prävention sehr wichtig, denn sie sind meist noch unbedarft und offen gegenüber dem Thema HIV und Aids“, so Jürgen Schwarz, Sozialarbeiter der Aidshilfe Offenburg. „Durch das Vermitteln von Wissen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wollen wir bei Jugendlichen und jungen Heranwachsenden einen offenen Umgang mit dem Thema fördern, Scham senken und Hemmschwellen abbauen. Prävention und Vorsorge sind uns dabei sehr wichtig“, ergänzt Bruder. Darüber hinaus wolle man den Heranwachsenden für die Zukunft Anlaufstellen für vertiefende Fragen und Beratung an die Hand geben.
Dabei möchten die Beratungsstellen in der Ortenau durch ihre Beratungs-, Test- und Präventionsangebote den Fokus verändern, weg von Angst, Scham und Stigmatisierung, hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen im Kontext sexueller Gesundheit. „Wir würden uns wünschen, dass am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis offen(er) über Liebe, Sexualität und den eigenen Körper gesprochen werden könnte. Dadurch würden Tests auf HIV oder andere sexuell übertragbare Krankheiten selbstverständlicher“, ist sich Schulz sicher. Erfreulicherweise steige die Nachfrage an Präventionsveranstaltungen sowie Beratungen und Testungen weiter an. Beide Beratungsstellen haben insgesamt 471 Testungen auf HIV und 30 Präventionsveranstaltungen in 2022 durchgeführt.
Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember wurden beide Beratungsstellen für eine gemeinsame Pausenhofaktion an die Beruflichen Schulen in Achern eingeladen. Außerdem werden die neu gestalteten Welt-Aids-Tag Fahnen vor dem Landratsamt in der Badstraße in Offenburg und vor dem Offenburger Rathaus gehisst. Der jährliche Teddybär-Verkauf in den Apotheken ist ebenfalls geplant. Direkt am Welt-Aids-Tag lädt die Aidshilfe Offenburg zum Tag der Offenen Tür in ihre Räumlichkeiten in die Malergasse 1 ein. Ein Banner an der Hausfassade der Aidshilfe Offenburg macht ebenfalls auf den Welt-AIDS-Tag aufmerksam.
Hintergrundinformation:
Anonyme und kostenfreie HIV-Tests
Sowohl bei der Beratungsstelle des Landratsamts als auch bei der Aids-Hilfe kann man sich anonym und kostenfrei auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen. Auch HIV-Schnelltests können durchgeführt werden.
Bei der Beratungsstelle des Landratsamts ist eine vorherige telefonische Terminabsprache notwendig. Den Checkpoint der Aids-Hilfe, jeweils am zweiten Mittwoch im Monat, kann man ohne Termin besuchen.
Kontakt:
Landratsamt Ortenaukreis
Beratungsstelle für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten
Rebecca Bruder
Tel.: 0781 805 9707
aidsberatung@ortenaukreis.de
Lange Straße 51, 77652 Offenburg
AIDS-Hilfe Offenburg/Ortenaukreis e.V.
Jürgen Schwarz
Tel.: 0781 77189
info@aids-hilfe-offenburg.de
Malergasse 1, 77652 Offenburg
Spendenkonto: IBAN: DE63 6645 0050 0000 5373 76
Sparkasse Offenburg/Ortenau
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Ortenaukreis - Ortenaukreis
28. Nov 2022 - 14:31 Uhr1. Dezember: Welt-Aids-Tag - Landratsamt und AIDS-Hilfe Offenburg/Ortenaukreis möchten Stigmatisierung abbauen und sexuelle Gesundheit stärken

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