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Kreis Lörrach - Grenzach-Wyhlen

4. Apr 2025 - 12:17 Uhr

Qualität des aufbereiteten Trinkwassers in Grenzach-Wyhlen sichergestellt trotz erhöhter PFAS-Werte in Tiefbrunnen - Unternehmen dsm-firmenich ergriff Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Landratsamt und Gemeinde

Landratsamt Lörrach
Landratsamt Lörrach

Wegen erhöhter PFAS-Konzentrationen auf dem Gelände der dsm-firmenich ergreift das Unternehmen Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Landratsamt und Gemeinde Grenzach-Wyhlen - Keine erhöhten PFAS-Werte im Trinkwasser


In den vier Tiefbrunnen, aus denen das Trinkwasser für Grenzach-Wyhlen gespeist wird, wurden erhöhte Konzentrationen an PFAS gefunden. Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr, da das aufbereitete Trinkwasser keine erhöhten Schadstoffwerte aufweist. Die Trinkwasseraufbereitung in Grenzach-Wyhlen erfolgt über vier hochwirksame Aktivkohle-Filteranlagen. Der Wasserversorger naturenergie-netze überprüft die Trinkwasserqualität regelmäßig. Die Ergebnisse bestätigen, dass das Trinkwasser den Qualitätskriterien der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) entspricht und somit für den dauerhaften Verzehr geeignet ist. Das Landratsamt Lörrach sieht die Wasseraufbereitung nach derzeitigen Erkenntnissen in Grenzach-Wyhlen sehr gut aufgestellt.

Ursprung der PFAS-Verunreinigungen in Grenzach-Wyhlen:
Auf dem Gelände der dsm-firmenich wurden im Bereich des Brandübungsplatzes erhöhte PFAS-Konzentrationen im Boden festgestellt. Ursache sind Feuerlöschübungen, die in der Vergangenheit üblicherweise mit PFAS-haltigem Löschschaum durchgeführt wurden. Erst in den letzten Jahren wurden gesetzliche Beschränkungen beziehungsweise Verbote für diese Chemikalien erlassen. Die in den Boden gelangten Schadstoffe im Bereich des Brandübungsplatzes konnten durch Niederschläge in das Grundwasser gelangen. Seit 2014 finden auf dem Firmengelände keine Feuerlöschübungen mit PFAS-haltigem Löschschaum mehr statt. Die Werksfeuerwehr der dsm-firmenich hat zudem Ihre Fahrzeuge und Ihr Einsatzequipment vollständig auf PFAS-freien Löschschaum umgestellt.

Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers:
Die Firma dsm-firmenich hat zügig nach Bekanntwerden kurz- und mittelfristige Maßnahmen zur Minimierung der PFAS-Konzentration im Grundwasser ergriffen. Die Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Lörrach, der Gemeinde Grenzach-Wyhlen sowie dem Trinkwasserversorger naturenergie-netze umgesetzt. So wurde die Entnahme von Kühlwasser aus den werkseigen­en Grundwasserbrunnen angepasst und somit die Grundwasserfließrichtung umgelenkt. Aktuelle Grundwasseranalysen zeigen seit der Umstellung eine gesunkene PFAS-Konzentration und damit die Wirksamkeit der Maßnahme.

Die Firma dsm-firmenich führt zudem derzeit in Abstimmung mit dem Landratsamt Lörrach ein umfangreiches Analytikprogramm im Boden und Grundwasser durch. Auf Grundlage der Analysenergebnisse wird in einem systematischen Prozess ein Maßnahmenkonzept durch die dsm-firmenich für den langfristigen Schutz von Boden und Grundwasser erarbeitet, das mit dem Landratsamt Lörrach, der Landesanstalt für Umwelt, dem Regierungspräsidium Freiburg und dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau diskutiert wird. Die dsm-firmenich und das Landratsamt Lörrach haben den Gemeinderat Grenzach-Wyhlen am 25. März über den Sachstand informiert.

Weiterführende Informationen:

Was ist PFAS?:
Unter sogenannten per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) werden verschiedene synthetisch hergestellte Industriechemikalien verstanden, die insbesondere durch ihre hohe Hitzebeständigkeit und ihre wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in vielen Bereichen unseres Lebens Anwendung finden, beispielsweise in beschichteten Bratpfannen oder Outdoorjacken. PFAS sind sehr langlebig und biologisch nicht abbaubar. Sie werden daher auch als „Ewigkeits-Chemikalien“ bezeichnet und können sich in der Umwelt anreichern.

Wie wird das Grundwasser überwacht, das im freien Gefälle den Trinkwasserbrunnen zufließen würde?:
Um die Entwicklung der PFAS-Konzentration zu überwachen und somit die Wirksamkeit des veränderten dsm-firmenich-Pumpregimes zu bestätigen, wurde ein engmaschiges Messintervall für die Grundwasseranalytik gewählt. Die dsm-firmenich führt vierteljährlich Grundwasserbeprobungen im Abstrom des Werksgeländes durch. Ergänzend hierzu wird das Rohwasser in den Tiefbrunnen 1-4 sowie von zwei Messstellen im nahen Umfeld der Tiefbrunnen monatlich durch den Trinkwasserversorger analysiert. Die Grundwasserfließrichtung wird durch Stichtagsmessungen der Grundwasserstände, wie auch schon in der Vergangenheit praktiziert, weiterhin regelmäßig kontrolliert.

Was bedeuten die Summenparameter PFAS-20 und PFAS-4? Wie wurden die Grenzwerte dafür festgelegt?:
Im Juni 2023 ist die neue TrinkwV in Kraft getreten, in der erstmalig Grenzwerte für die Gruppe der PFAS festgelegt wurden. Derzeit gilt eine Übergangsfrist für die neuen Grenzwerte. Diese sind für die Summe PFAS-20 ab 2026 einzuhalten, der Grenzwert für PFAS-4 ab 2028. Der Trinkwasser-Versorger von Grenzach-Wyhlen naturenergie-netze führt jedoch bereits jetzt Kontrollen zur Überprüfung der PFAS-Gehalte durch, die bestätigen, dass die Grenzwerte für die beiden Summenparameter schon heute eingehalten werden.

Der Summenparameter PFAS-20 umfasst 20 ausgewählte PFAS-Verbindungen, während PFAS-4 vier Verbindungen beinhaltet, die besonders relevant für die Gesundheit sowie repräsentativ für die chemische Gruppe der PFAS sind. Die Summe der PFAS-4 enthält hierbei nach aktuellem Wissenstand die vier PFAS (PFOA, PFNA, PFHxS und PFOS), die 90 % der im menschlichen Körper nachweisbaren PFAS ausmacht.

Laut Umweltbundesamt wird im Regelfall „ein Grenzwert so abgeleitet, dass bei einer täglichen und lebenslangen Aufnahme keine gesundheitliche Beeinträchtigung zu besorgen ist. Über den Trinkwasserpfad wird die täglich tolerable Aufnahme eines Stoffes zudem nur zu 10 % ausgeschöpft („Allokation“). Die Hauptaufnahmequellen für die mit einem Grenzwert in der TrinkwV belegten PFAS stellen im Regelfall Lebensmittel dar.“ (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5620/dokumente/twk_2023_22_24051uba_empfehlung_pfas_im_trinkwasser_sachstand_und_aspekte_zur_bewertung_final.pdf)

Was passiert, wenn es zukünftig doch einmal eine Überschreitung der PFAS-20- oder PFAS-4-Grenzwerte im Trinkwasser von Grenzach-Wyhlen geben sollte?:
Sollte es wider Erwarten zu Überschreitungen der festgelegten Grenzwerte im Trinkwasser kommen, wird der Trinkwasserversorger sowohl Gemeinde als auch Landratsamt darüber umgehend informieren. Das Landratsamt wird in diesem Fall gemeinsam mit der Gemeinde festlegen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

Was ist der Unterschied zwischen Grund-, Roh- und Trinkwasser?:
Mit diesen Begriffen unterscheidet man Wasser nach ihrem Zustand und Verwendungszweck.
Grundwasser sammelt sich unter der Erdoberfläche in Gesteins- und Bodenschichten und wird dort durch natürliche Prozesse gefiltert. Aus einem Teil des Grundwassers wird Roh- und Trinkwasser gewonnen. Rohwasser ist unbehandeltes Wasser aus natürlichen Quellen wie beispielsweise Grundwasser, bevor es aufbereitet wird. Es kann noch Verunreinigungen enthalten und ist daher nicht direkt für den menschlichen Verzehr geeignet. Trinkwasser ist aus dem Rohwasser aufbereitetes Wasser, es wurde gereinigt und unterliegt ständigen analytischen und mikrobiologischen Kontrollen, um den strengen gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Trinkwasser ist somit sicher für den dauerhaften menschlichen Verzehr geeignet.

(Presseinfo: Landratsamt Lörrach, 04.04.2025)


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