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RegioTrends

Kreis Emmendingen - Waldkirch

20. Nov 2024 - 19:34 Uhr

Bahnhofsachse in Waldkirch wird wohnraumgefördert bebaut – Ungewöhnliche Kooperation zwischen Stadt und Investor

Bahnhofsachse in Waldkirch wird wohnraumgefördert bebaut

Architekt Tomas Mathis (Mathis + Jägle Architekten PartGmbH), Baudezernent Detlev Kulse (Fachbereich 4), Ralph Sauer (Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH), Tino Störk (Betriebsleiter Wohnungswirtschaft Stadt Waldkirch), Oberbürgermeister Michael Schmieder.

Foto: Jens Glade / Internetzeitung REGIOTRENDS
Bahnhofsachse in Waldkirch wird wohnraumgefördert bebaut

Architekt Tomas Mathis (Mathis + Jägle Architekten PartGmbH), Baudezernent Detlev Kulse (Fachbereich 4), Ralph Sauer (Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH), Tino Störk (Betriebsleiter Wohnungswirtschaft Stadt Waldkirch), Oberbürgermeister Michael Schmieder.

Foto: Jens Glade / Internetzeitung REGIOTRENDS
Die Stadt Waldkirch verfolgt das politische Ziel, den Bestand mietpreisgebundener, städtischer Wohnungen bis zum Jahr 2031 von 650 auf 750 Einheiten aufzustocken. Grund ist der hohe Bedarf und eine schier endlose Anwärterliste von knapp 500 Bewerbern.
Ein Investor plant nun, im Bereich des Bahnhofs, ein Objekt mit 24 Wohnungen zu bauen. Die Besonderheit: Es handelt sich nicht um eine klassische Anlagegesellschaft, sondern um ein Anwaltsbüro. Am heutigen Mittwochnachmittag stellten Stadt, Investor und Planer das Projekt im Rahmen eines Pressetermins der Öffentlichkeit vor.

„Waldkirch ist aufgrund seiner Lage, seiner Aufenthaltsqualität und seinen attraktiven Arbeitsplätzen als Wohnort äußerst attraktiv“, so Oberbürgermeister Michael Schmieder. Dadurch werde der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum immer größer. Schon jetzt habe man eine lange Warteliste an Bewerbern für geförderten Wohnraum, den man von Seiten der Stadt nicht befriedigen könne. „Wir haben uns deshalb das politische Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2031 unsere städtischen Wohnungen von derzeit 650 auf 750 Einheiten zu erhöhen“, so Schmieder. „Das können wir als Stadt aber nicht alleine stemmen“, sieht der OB die Situation realistisch. Deshalb versuche man, andere Akteure mit ins Boot zu nehmen. „Heute stellen wir Ihnen ein Gemeinschaftsprojekt vor, das eine Kooperation zwischen Stadt und Investor beinhaltet und an der Bahnhofsachse 24 Wohnungen errichten wird“, berichtete Schmieder.
Der Gemeinderat habe in der nichtöffentlichen Sitzung vom 24. Oktober dem Verkauf des städtischen Grundstückes zugestimmt und damit den Weg für ein spannendes Bauobjekt frei gemacht.

„Wir sind eine Anwaltskanzlei, die sich durch Prozesse im Dieselskandal einen Namen gemacht haben. Den entstandenen wirtschaftlichen Erfolg wollen wir nun investieren und auch den sozialen Gedanken nicht außer acht lassen“, stellte sich Ralph Sauer von der Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH vor. Man gehe gerne die Verpflichtung der Förderbank ein, den geschaffenen Wohnraum 40 Jahre lang mietpreisgebunden anzubieten.
Die Vertragskonstellation sehe vor, alle Wohnungen der Stadt Waldkirch als Generalmieter zu überlassen. Die sei dann für die Vergabe zuständig.

„Es handelt sich genau gesagt um drei Grundstücke entlang der Bahnlinie, von denen auf zweien denkmalgeschützte Gebäude stehen“, konkretisierte Architekt Tomas Mathis.
Der Architekt lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt. Als Waldkircher Eingangstor sei die Fassade des Neubaus Orgelpfeifen nachempfunden, um den Bezug zur Orgelstadt herzustellen.
Geplant sei ein Neubau mit einem Parkdeck im Erdgeschoss und vier Wohngeschossen. Insgesamt werden 24 Wohnungen (8 Vier-, 13 Zwei- und 3 Einzimmerwohnungen) mit gesamt 1650 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Vor dem Gebäude werden zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen. Im denkmalgeschützten Klinkergebäude werden zwei weitere Wohnungen gebaut und im ehemaligen Lokschuppen entstehen Kellerräume.
Das neue Wohngebäude ist von der Straße und von den Bahngleisen zugänglich. „Wohnungen mit direktem Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr quasi“, so Mathias.

Die Konstellation ist zwar sehr ungewöhnlich aber das Projekt kommt uns als Stadt sehr entgegen. Vor allem der Wunsch, keine glatte, weiße Fassade zu bekommen, wurde uns erfüllt“, freute sich Baudezernent Detlev Kulse. Auch er lobte die Zusammenarbeit zwischen Planern, Investoren und der Stadt. Sobald der Förderbescheid vorläge, sehe er keine Hindernisse, dem Bauantrag zu entsprechen. Der Baubeginn könnte also schon im Herbst nächsten Jahres liegen, so der Baudezernent.

„Ich danke dem Gemeinderat, dass er dieses Projekt nach anfänglicher Skepsis mitträgt“, bedankte sich OB Schmieder bei den drei anwesenden Gemeinderäten.


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