Mit der Veröffentlichung ihres zweiten Nachhaltigkeitsberichts für 2024 zeigt die Städtische Wohnbaugesellschaft mbH Rheinfelden, dass Nachhaltigkeit mehr umfasst als nur energieeffizientes Bauen. Dieser Ansatz erstreckt sich über nahezu alle Bereiche des Unternehmens, und es konnten bereits Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Der Nachhaltigkeitsbericht der Wohnbau Rheinfelden wurde am heutigen Mittwoch auf einer Pressekonferenz gemeinsam vom Aufsichtsratsvorsitzenden Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Wohnbau-Geschäftsführer Markus Schwamm vorgestellt.
Der 40-seitige Bericht konzentriert sich auf die Gebäudeemissionen des Wohnbau-Gebäudebestands und behandelt zudem soziale und ökonomische Aspekte der nachhaltigen Unternehmensführung anhand von 20 spezifischen Kriterien. Er wird jährlich aktualisiert, um die erreichten Fortschritte auf dem Weg zu einem emissionsfreien Gebäudebestand festzuhalten und weitere Ziele zu definieren.
„Obwohl es in der Zukunft Erleichterungen für kleinere kommunale Unternehmen beim CSRD-Umsetzungsgesetz geben könnte, veröffentlicht die Wohnbau bereits den zweiten Nachhaltigkeitsbericht“, erläuterte Oberbürgermeister Eberhardt anlässlich der Vorstellung des Berichts 2024.
„Und die Verbesserung um 20 % des Wertes gegenüber dem Jahr 2022 kann sich – auch im Vergleich zu anderen Wohnbauunternehmen sehen lassen“, so der Oberbürgermeister weiter. „Die für den Bericht erfassten Zahlen mit dem Bezugszeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024 weisen für den rund 2.000 Wohnungen umfassenden Bestand der Wohnbau Rheinfelden eine CO2-Emission von 18 kg pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr aus“, so die Stadtspitze weiter. „Durch unser eingeschlagenes Gesamtunternehmenskonzept sieht man, wie sich der Wert kontinuierlich über die Jahre bis hin zur Klimaneutralität verbessern wird“, betonen Oberbürgermeister Eberhardt und Geschäftsführer Schwamm.
Strategisch bereits rund 1.000 Wohnungen ohne fossile Energieträger beheizt - Mit der Umrüstung auf industrielle Abwärme wurde bereits 2019 begonnen:
Als zentralen Baustein auf dem Weg hin zu einem rechnerisch emissionsfreien Gebäudebestand im Jahr 2040 oder wesentlich früher betrachtet die Unternehmensführung die Nutzung industrieller Abwärme. „Durch die Nutzung dieser – durch die ansässige Industrie ohnehin anfallende – Wärme kann der Emissionsausstoß beispielsweise im Vergleich zur Wohnraumbeheizung mit Gas um ein Mehrfaches gesenkt werden“, erläuterte Geschäftsführer Markus Schwamm die Vorzüge dieser Heizmethode. Und die Umstellung des Gebäudebestands laufe bereits auf Hochtouren. Neben der Anbindung aller vorgesehenen und derzeit laufenden Neubauprojekte mit insgesamt 93 geförderten Wohnungen in der Werderstraße schreite auch die sukzessive Anbindung der Bestandsbauten im Quartier Werderstraße an das städtische Nah- und Fernwärmenetz voran, so die Geschäftsführung. „Im Jahr 2024 wurden 110 Wohnungen im Quartier Werderstraße an die Fernwärme angeschlossen und in naher Zukunft werden bereits 1.000 Wohnungen, was etwa der Hälfte unseres Bestands entspricht, ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe beheizt werden können.“, resümierte Geschäftsführer Markus Schwamm. Ziel sei es, bereits in wenigen Jahren die technischen Voraussetzungen für die Wärmeversorgung von 95 Prozent der Wohnungen ohne fossile Energieträger durch den Anschluss an das industrielle Abwärmenetz zu schaffen. Voraussetzung hierfür ist neben der Leitungsverlegung der Stadtwerke, langfristige ordentliche Preise für die Mieter sowie die weitere Garantie der Stadtwerke eines CO2-Äquivalenzwert von 41 g/kWh, welche derzeit in einem Rahmenvertrag festgeschrieben werden sollen. Diese Voraussetzungen müssen gegeben sein, bevor weitere Millionenbeträge in den Ausbau investiert werden können. „Die Stadtwerke und unsere Wohnbau werden den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortführen und das Erfolgsmodell weiter tragen“, fasst Oberbürgermeister Eberhardt zusammen.
Auf bestem Weg in Richtung Klimaneutralität:
„Im Schulterschluss mit der Stadt Rheinfelden (Baden) befindet sich die Wohnbau auf einem äußerst guten Kurs, um die angestrebte rechnerische Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 oder früher zu erreichen“, lautete das positive Zwischenfazit von Geschäftsführer Markus Schwamm anlässlich der Vorstellung der Zahlen. „Auf dem Weg dorthin rechnen wir nicht nur mit weiteren ambitionierten Projekten und einem immensen Organisations- und Verwaltungsaufwand – wir schätzen die Investitionen hierfür realistisch in hoher zweistelliger Millionenhöhe“, so der Wohnbau-Chef. „Bereits bis Anfang der 2030er Jahre soll ein Großteil der Bestandsbauten energetisch auf Vordermann oder im Zweifel auch energieeffizient neu gebaut werden“, ergänzte Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Eberhardt. Abrisse und Neubauten seien zwar die absolute Ausnahme, dennoch aus energiewirtschaftlichen Aspekten nicht gänzlich ausgeschlossen, so die Unternehmensspitze.
Kontinuierliche Sanierung und energieeffizienter Neubau:
„Neben der Umstellung auf regenerative Wärme- und Stromquellen, bei der wir projektbezogen natürlich auch auf weitere umweltverträgliche Energieträger wie Photovoltaik setzen, sind die stetige Sanierung und Modernisierung unseres Bestands sowie die energieeffiziente Konzeption unserer Neubauprojekte natürlich weitere wichtige Puzzlestücke, um die Umweltverträglichkeit unserer Gebäudebewirtschaftung zu verbessern“, so der Wohnbau-Chef. „Dabei ist es unser erklärtes Ziel, die Belastungen für die Umwelt auf das absolute Minimum zu reduzieren und gleichzeitig den Energieverbrauch zur Bewirtschaftung unserer Gebäude auch weiterhin sukzessive zu senken.“ Beispielhaft werden die beiden gerade abgeschlossenen Modernisierungen in der Müßmatt- und Werderstraße angeführt. Hier wird der Energieverbrauchskennwert von 130 khW / (m² pro Jahr) auf KfW-Standard 80 bzw. der Energieverbrauchskennwert von 210 khW / (m² pro Jahr) auf KfW-Standard 70 reduziert.
„Über den weiteren Weg zur Klimaneutralität und dessen Fortschritte werden wir durch die regelmäßige Fortschreibung des Nachhaltigkeitsberichtes jährlich berichten. Unsere Wohnbau und die Stadt Rheinfelden sind in diesem Bereich Vorbild für die Stadt und die Region und sind hervorragend aufgestellt“, fasst Oberbürgermeister Eberhardt abschließend zusammen. Geschäftsführer Schwamm stellt abschließend fest, dass auf dem Weg zur Klimaneutralität verlässliche Fördermittel zur Verfügung stehen müssen.
Der vollständige Nachhaltigkeitsbericht steht auf der Homepage der Wohnbau Rheinfelden (www.wohnbau-rheinfelden.de) unter dem Reiter „Das Unternehmen/Nachhaltigkeitsberichte“ zur kostenlosen Einsicht und zum Download bereit.
(Presseinfo: Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Rheinfelden, 05.03.2025)
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Kreis Lörrach - Rheinfelden
5. Mar 2025 - 16:46 UhrZweiter Nachhaltigkeitsbericht der Wohnbau Rheinfelden wurde vorgestellt - Auf bestem Weg zu einem emissionsfreien Gebäudebestand

Zweiter Nachhaltigkeitsbericht der Wohnbau Rheinfelden wurde vorgestellt.
Geschäftsführer Markus Schwamm (links) und Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Klaus Eberhardt.
Foto: Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Rheinfelden
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