"Meine sehr verehrten Damen und Herren,
der Frühlingsempfang ist in Lahr ein besonderer Höhepunkt im Jahreskalender. Ich freue mich sehr, hier an dieser Stelle zu stehen und zu Ihnen zu sprechen. Sie alle, jede und jeder Einzelne sowie alle gemeinsam, machen das Besondere dieses Anlasses aus! Schön, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind!
In diesem Jahr ist mir eines sehr deutlich geworden. Bei aller Individualität – groß, klein, Männli, Wiebli, Lohrer: Wir, die wir heute in unserem Parktheater zusammenkommen, befinden uns in einer Bubble – in einer Blase.
„Wir sind Lahr“ – das ist für uns hier im Saal sicherlich zutreffend. Hier kommen Menschen zusammen, die sich mit großem Engagement für unsere Stadt einsetzen. Im Gemeinderat und in den Ortschaftsräten, in Schulen und Kitas, in Vereinen, Verbänden und Organisationen der Zivilgesellschaft, in Kirchen und religiösen Gemeinschaften, in den Medien, in der Stadtverwaltung.
Erlauben Sie mir, dass ich heute besonders die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen begrüße und hervorhebe. Denn eines muss uns stets bewusst sein: Ohne florierende Unternehmen gibt es auf Dauer keinen Wohlstand, der wiederum ein fester Kitt für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist. Ohne wirtschaftlichen Erfolg sind unsere hohen Standards in Kultur, Bildung und Sozialem nicht zu leisten! Herzlich willkommen!
Ich bin mir sicher: Sie alle hier im Parktheater sind gut informiert über die Themen, die unsere Stadt bewegen. Und Sie alle werden weiterhin dazu beitragen, diese Stadt voranzubringen. Selbstverständlich gilt das nicht exklusiv für diesen Kreis hier im Saal, sondern auch für viele Lahrerinnen und Lahrer, die heute nicht unter uns sind.
Aber: „Wir sind Lahr“ gilt auch für Menschen, die in anderen Bubbles leben oder die anders wählen, als es der großen Mehrheit genehm ist. Menschen, zu denen wir weniger Zugang finden – oder: Haben wir diesen Zugang vielleicht sogar schon ein Stück weit verloren?
Gehen wir – und dazu lade ich Sie ein – gemeinsam auf eine Spurensuche.
Vor wenigen Tagen hat sich der Ausbruch von Corona zum fünften Mal gejährt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich ist die Pandemie im Alltag schon wieder unwirklich fern. Und doch wirkt sie deutlich nach. Nicht nur bei denjenigen, die Angehörige verloren haben oder unter gesundheitlichen Folgen leiden. Sondern auch in der Gesellschaft.
Ein Bild aus jener Zeit hat sich mir ins Gedächtnis eingebrannt: Gruppen von Befürwortern und Gegnern der Corona-Politik, die sich auf dem Rathausplatz sprachlos gegenüberstanden. Es war das Sinnbild dafür, dass ein Teil der Gesellschaft in der Pandemie massiv an Vertrauen verloren hat. In den Staat, die Wissenschaft, die Medien, letztlich – in unsere Demokratie.
Ein zweiter Aspekt kommt hinzu: Bis heute höre ich von vielen Menschen, dass sie während Corona in Bezug auf Nachrichten müde geworden sind. Auf die Pandemie folgten mehr oder weniger unmittelbar: der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, wirtschaftliche Rezession, der Krieg im Nahen Osten, Donald Trumps Wahlsieg in den USA – in die Tiefe gehend, könnte man diese Liste weit verlängern.
Wenn sich aber Menschen nicht mehr aktiv informieren, zum Beispiel, weil sie die negativen Schlagzeilen nicht mehr ertragen oder es einfach zu viel geworden ist; und wenn sich Menschen nicht mehr mit anderen austauschen, wenn sie nicht mehr offen sind für Argumente und Sichtweisen anderer – dann hat jede offene Gesellschaft ein Problem. Denn was folgt, ist der Rückzug in die eigene Bubble – oder, mit anderen Worten: in die Komfortzone.
Im vergangenen Jahr habe ich beim Frühlingsempfang mit großer Freude, Dankbarkeit und auch einem gewissen Stolz auf unsere Stadt darüber gesprochen, dass 4000 Menschen auf unserem Rathausplatz gemeinsam für Toleranz, Respekt und Vielfalt eingestanden sind. 4000 Menschen, die gemeinsam ein Zeichen für unsere Demokratie und ihre Werte der Freiheit, der Offenheit und des friedlichen Miteinanders gesetzt haben.
Ein Jahr später war Bundestagswahl.
Viele deuten das Ergebnis so, dass ein wachsender Teil der Menschen im ganzen Land den Protest gewählt habe und gemeinsame, demokratische Werte nur noch eingeschränkt teile. In erhöhtem Maße – vorsichtig ausgedrückt – gelte dies für unsere Stadt Lahr.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
eines ist aus meiner Sicht alles andere als hilfreich: ein Reflex der Empörung und moralischen Verurteilung. Vor allem, wenn er sich pauschal – und daher zu Unrecht – gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe richtet. Das ist nicht nur oberflächlich und schlichtweg falsch, sondern man macht es sich damit einfach, indem man sich in die Bequemlichkeitsecke begibt. Man rückt damit letztlich ab von der eigenen Verantwortung, sich mit den Mitmenschen und ihren Anliegen zu befassen.
Ich sage deshalb in aller Deutlichkeit: Es bringt uns keinen Schritt weiter, wenn wir Mitbürgerinnen und Mitbürger für ihr tatsächliches oder vermeintliches Wahlverhalten mit erhobenem Zeigefinger an den Pranger stellen! Das ist nicht der Weg, für den ich stehe!
Ja, wir sind einer Meinung, lieber Herr Dr. Müller. Sie haben es gemeinsam mit Olesja Romme auf den Punkt gebracht:
„Wir müssen mit den Leuten reden und nicht über sie.“
Das mag sich nach einer Binsenweisheit anhören – aber in Wahrheit ist es die Messlatte, wie wir miteinander umgehen sollten! Wie heißt es so schön bei dem Lyriker Eugen Roth:
„Ein Mensch fühlt oft sich wie verwandelt, sobald man menschlich ihn behandelt.“
Mein Amtsverständnis ist, Oberbürgermeister für alle Lahrerinnen und Lahrer zu sein. Ich sehe mich hier besonders in der Pflicht. Aber ich sage auch in aller Deutlichkeit: Der OB darf kein Einzelkämpfer sein. Wir alle sind gefordert, wenn es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt geht. Wir müssen raus aus der Bequemlichkeitsecke, raus aus der Komfortzone. Raus aus unserer Bubble.
Es gibt nie einfache Erklärungen für Wahlergebnisse und es gibt keine eindimensionalen Konzepte für Politik. Deshalb warne ich ausdrücklich vor einfachen Rezepten. Sie sind meist vergiftet.
Es gibt aber zwei Prinzipien, die uns leiten müssen: erstens eine offene, bürgernahe und lösungsorientierte Politik, die alle Themen anpackt, die wirklich wichtig sind; und zweitens ein Dialog auf Augenhöhe.
Das gilt in Brüssel, Berlin und Stuttgart, aber es liegt mir fern, nur auf andere zu deuten. Es gilt auch ganz konkret hier bei uns in Lahr.
Meine Damen und Herren,
wir stehen in Lahr für eine offene, bürgernahe und zukunftsorientierte Politik. Wir werden diese Stadt weiter voranbringen. Wir, der Gemeinderat, die Verwaltung, die Dezernenten und der Oberbürgermeister, zusammen mit allen Engagierten in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Genau das ist mir jeden Tag Motivation, mein Amt mit viel Herzblut, aber gleichzeitig mit Demut und Respekt auszuüben.
Meine persönliche Haltung ist ein grundsätzlicher Optimismus, für den ich in den vergangenen Wochen immer mal wieder kritisiert worden bin. Ich stelle die Gegenfrage: Ernsthaft? Soll ein Oberbürgermeister wirklich einstimmen in den Chor derjenigen, die in dieser Stadt, in diesem Land, in ganz Europa alles nur noch schlechtreden? Die in jeder Suppe ein Haar suchen? Und am Ende sogar noch sagen: „Ich habe es ja schon immer gewusst?“
Nichts, aber auch gar nichts würde sich dadurch verbessern. Im Gegenteil: Es wäre ein Push für die Kräfte, die die Gesellschaft polarisieren und sich damit – bewusst oder unbewusst – gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung richten. Wenn wir den Blick für das Gute in unserer Stadt, in unserem Land, in Europa verlieren, stellt sich doch unverzüglich die Frage: Warum sollte es sich dann noch lohnen, sich für unsere Demokratie einzusetzen? Wofür sollten wir dann diesen Aufwand betreiben?
Deshalb sage ich: Nein, ich bin nicht bereit, negativ und pessimistisch zu denken oder gar in Schockstarre zu verharren. Zumal ich dafür auch keinen Anlass sehe.
Das hat nichts mit Schönreden zu tun. Wir stehen unstrittig vor großen Herausforderungen. Dr. Frank Mentrup, Präsident des Städtetags Baden-Württemberg, hat erst kürzlich erneut darauf hingewiesen, dass sich die Städte in einer dramatischen finanziellen Schieflage befinden.
Umso bemerkenswerter ist es doch, was wir – Gemeinderat und Verwaltung – im November 2024 ganz konkret mit unserer Finanz- und Investitionsagenda in Lahr auf den Weg gebracht haben! Gerne nutze ich die heutige Gelegenheit, Sie mit einigen Punkten daraus vertraut zu machen. Die wenigsten von Ihnen waren schließlich in der Gemeinderatssitzung dabei.
Die Stadt Lahr wird in den kommenden vier Jahren – also 2025 bis 2028 – mehr als 75 Millionen Euro investieren. Das ist nicht nur gekleckert, es ist eine riesige Summe für Zukunftsvorhaben, die unsere Stadt weiter voranbringen.
Erstens: Wir schaffen die Voraussetzungen für den Neubau des Ortenau Klinikums, der die Gesundheitsversorgung für die Menschen in Lahr und der südlichen Ortenau langfristig sicherstellen wird.
Zweitens: Wir investieren in Bildung und Betreuung. Mit dem Umbau der Kita Reichenbach, dem Neubau der Sport-Kita an der Dammenmühle, dem Auf- und Ausbau der Ganztagesbetreuung an der Eichrodtschule, Johann-Peter-Hebel-Schule und der Grundschule Mietersheim, mit dem Neubau der Breitmattenschule im Lahrer Osten. Auf Bildung und Betreuung entfallen übrigens rund 41 Millionen Euro, also mehr als die Hälfte der Mittel.
Drittens: Wir leisten unseren Anteil an der neuen Kreisstraße. Sie ist ein zentrales Projekt für die regionale Verkehrsinfrastruktur und zugleich eine wichtige Entwicklungsachse für unseren Wirtschaftsstandort.
Viertens: Wir stärken die Innenstadt – mit einem neuen Sanierungsgebiet, von dem wir uns starke Impulse versprechen.
Fünftens: Wir gründen mit unseren Partnern E-Werk Mittelbaden und badenova eine Energie- und Wärmewendegesellschaft, die den Ausbau erneuerbarer Energien und die Wärmenetzplanung auf ein neues Level heben wird.
Sechstens: Wir entwickeln das Gewerbegebiet Rheinstraße Nord auf dem Flughafen-Ostareal und bieten mit dem InnoLaB33 eine Infrastruktur für Startups, die unsere Wirtschaftsregion mit neuen Ideen bereichern werden. Und nebenbei: Im nördlichen Bereich des Westareal des Flughafengeländes entwickelt der Interkommunale Zweckverband derzeit 44 Hektar Nettobaufläche für Industrie und Gewerbe. Als möglicher Baubeginn für Unternehmen rechne ich mit 2027/28.
Siebtens: Wir beschließen einen Bedarfsplan für unsere Feuerwehr, um sie für die Zukunft weiterhin gut aufzustellen – für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Mein herzlicher Dank geht an Hunderte ehrenamtlicher Feuerwehrleute, die immer wieder Gesundheit und Leben riskieren, um Menschen in Not zu retten! Die für uns da sind!
Achtens: Wir engagieren uns für bezahlbaren Wohnraum. Prominentestes Beispiel sind die Gartenhöfe. Sie sind mit 24 Mehrfamilienhäusern und knapp 250 Wohnungen das größte Projekt in der Geschichte unserer städtischen Tochter, der Wohnbau Stadt Lahr. Insgesamt sind in Lahr aktuell rund 500 Wohnungen im Bau. Übrigens: Unsere Einwohnerzahl in den letzten zehn Jahren um rund 7000 gestiegen. Für alle diese Menschen ist Wohnraum entstanden. Insgesamt mehr als 2500 neue Wohnungen waren es im gleichen Zeitraum. Die Bundesregierung hat ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen im Jahr weit verfehlt. Lahr hat es, auf die Einwohnerzahl heruntergerechnet, souverän erreicht – auch wenn manche Investoren vielleicht versuchen, ein anderes Bild von unserer Stadt zu vermitteln.
Ich fasse also noch einmal zusammen: Gesundheit, Bildung und Betreuung, Wirtschaft, Verkehrsinfrastruktur, Energie und Wärme, Innenstadt, Sicherheit, Wohnen – mehr als 75 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren! Auf allen wichtigen Feldern geht es voran! Das, meine Damen und Herren, ist das gemeinsame Verdienst eines mutigen Gemeinderats und einer leistungsfähigen Stadtverwaltung!
Die Aufzählung enthält nicht nur „Leuchttürme“ wie etwa das Klinikum, bei dem der Ortenaukreis weit über 200 Millionen Euro in Lahr investiert. Aber wir reden durchgängig über Investitionen, die in die Zukunft weisen. Diese Investitionen, gerade in den Bereichen Bildung und Betreuung, Gesundheit, Infrastruktur – und da wende ich mich besonders an die anwesenden Unternehmer und Gewerbetreibenden – diese Investitionen tragen auch dazu bei, für die qualifizierten Arbeitskräfte von morgen zu sorgen. Auch deshalb ist es richtig, dass der Gemeinderat für diese Entwicklungsprojekte die Schuldenobergrenze angehoben hat.
Danke sage ich an dieser Stelle ganz ausdrücklich den Mitgliedern des Gemeinderats: für das gute Ringen um die richtige Lösung, für konstruktive Diskussionen in der Sache und für das persönlich sehr gute Miteinander, das – ob Sie es mir glauben oder nicht – stets über dem wichtigen politischen Streit steht.
Mit unserem Kurs gehen wir entschlossen und mutig voran. Und mindestens ebenso wichtig ist: Außerhalb von Politik und Verwaltung gibt es noch so viel mehr, was unsere Stadt stark macht und worüber viel zu wenig gesprochen wird.
Ich denke an die leistungsfähigen und innovativen Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen. In Lahr sind 25 Prozent mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt als vor zehn Jahren. Hätten Sie das so vermutet?
Ich denke an alle, die beruflich, im Verein und im Ehrenamt das breit gefächerte Sport-, Freizeit- und Kulturangebot in unserer Stadt tragen. Das ist kein Mosaikstein, das ist ein Grundpfeiler einer lebenswerten und attraktiven Stadt.
Ich denke auch an alle, die sich sozial engagieren – im Beruf und im Ehrenamt. Die für ihre Mitmenschen da sind und überall dort helfen, wo es am nötigsten ist – etwa im Hospiz, in der Nachbarschaftshilfe, der Flüchtlingsunterstützung, der Drogenhilfe, im Café Löffel oder bei der Lahrer Tafel, um nur einige Beispiele stellvertretend für viele zu nennen. Es bedeutet auch Lebensqualität, wenn wir darauf vertrauen können, dass wir aufgefangen werden, wenn es uns schlecht geht. Allen, die an diesem Netz der sozialen Sicherheit tagtäglich weben, ein ganz besonderer Dank!
Es ist mir wichtig, heute vor Ihnen zu betonen: Wir als Lahrer Gesellschaft sind das, was wir selbst daraus machen! Wir erreichen genau so viel, wie wir uns selbst einbringen. Und: Wir dürfen ein hohes Zutrauen haben in unsere eigenen Potenziale und Fähigkeiten. Das gilt für unsere Stadt, aber auch für die gesamte Bundesrepublik.
Meine Damen und Herren,
dieses Land ist weiterhin die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Wir gehören zu den gesegneten acht Prozent der Weltbevölkerung, die in einer vollständigen Demokratie leben. In einem Staat, der die Grundrechte ebenso gewährleistet wie die Daseinsvorsorge. Viele von uns hatten das pure Glück, in dieses Land hineingeboren worden zu sein. Manche unter uns hatten dieses Glück nicht.
Vielleicht ist uns das alles zu selbstverständlich geworden. Aber es liegt an uns, den Fokus neu auszurichten. Wieder mehr darüber zu sprechen, was gut läuft. Lassen wir uns das nicht kleinreden, sondern sind wir doch einfach mal stolz darauf! So können wir Kraft, Motivation, Selbstvertrauen und Zuversicht schöpfen!
Damit sind wir – nach der offenen, bürgernahen und lösungsorientierten Politik – beim zweiten Prinzip, dem Dialog auf Augenhöhe. Aus meiner Sicht besteht die wichtigste Aufgabe darin, dass wir unsere Bubbles öffnen. Eben darin, dass wir miteinander sprechen und nicht übereinander.
Angebote dazu gibt es viele, auch bei uns in Lahr. Das fängt an bei den öffentlichen Sitzungen des Gemeinderats und der Ortschaftsräte. Ja, das ist vielleicht nicht der „most exciting place“. Aber dort werden die Weichen gestellt bei vielen Themen, die für unser Gemeinwesen wichtig sind.
Nutzen Sie auch die Formate, die wir unter dem Motto „Lahr im Dialog“ anbieten. Der gemeinsame Kaffee mit den Dezernenten ist so ein Beispiel. Oder die Stadtteiltage, die mich regelmäßig in alle Lahrer Ortsteile führen. Es macht mir jedes Mal Freude, mich mit den Menschen vor Ort auszutauschen. Ja, sogar wenn es um ein Tempolimit geht. Bringen Sie Ihre individuellen Anliegen mit – aber machen Sie bitte auch genauso engagiert mit, wenn wir uns über Themen austauschen, die für den gesamten Stadtteil oder für die gesamte Stadt relevant sind!
Damit der Dialog fruchtbar ist, müssen wir möglicherweise noch früher ansetzen – nämlich bei der Information. Wie wir in den letzten Jahren lernen mussten, ist es eine zentrale Frage der Demokratie, welche Informationskanäle vorhanden sind, von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden und welche auch von öffentlichen Stellen – Bund, Land, Kommunen – bespielt werden können. Einen zentrale, aber keine triviale Frage.
Die Angebote – gerade bei uns in Lahr – sind reichlich. Es gibt viele Städte, die deutlich größer sind und trotzdem keine zwei Tageszeitungen vor Ort haben. Auch eine Wochenzeitung und mehrere Radiosender berichten regelmäßig über Lahr und sehr gerne übers Rathaus. Für diese Vielfalt bin ich sehr dankbar. Wir brauchen einen unabhängigen, im Positiven wie im Negativen kritischen Journalismus für unsere Gesellschaft und für unsere Demokratie. Eine Berichterstattung, die Vorgänge analysiert, einordnet und kommentiert. „X“ und Konsorten sind eben kein Journalismus!
Aber es braucht auch die Empfängerseite. Auch wenn es anstrengend ist, auch wenn viele Menschen müde sind: Für mich gehört es zu den Pflichten mündiger Bürgerinnen und Bürger, sich aktiv zu informieren und sich zu beteiligen. Das meine ich durchaus auch finanziell. Qualitätsjournalismus ist unbezahlbar, doch es gibt ihn nur, wenn wir bereit sind, für Zeitungsabos und den öffentlichen Rundfunk zu bezahlen!
Auf gut Badisch: Was nix kostet, taugt auch nix – wie wahr! Außer natürlich bei den städtischen Angeboten. Die sind kostenlos und trotzdem gut! Wir werden ebenfalls weiter versuchen, einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen. Zum Zweck der Information wohlgemerkt und nicht als Konkurrenz zu journalistischen Angeboten. Aber auch wir müssen nun mal darauf reagieren, dass sich die Informationsquellen der Bürgerinnen und Bürger immer mehr diversifizieren.
Unverändert stellt die Stadt ihre aktuellen Informationen online auf der Website www.lahr.de als einem allgemein bekannten Informationskanal bereit. Zusätzlich nutzen wir seit Jahren und zunehmend mehr die sozialen Medien. Dort haben wir unser Angebot mit eigenen Kanälen für Tourismus, Kultur, Schlachthof, Volkshochschule und Gemeinwesenarbeit in den vergangenen Monaten zielgruppenorientiert erweitert. Außerdem verfügen alle sieben Ortsteile über Mitteilungsblätter, die ebenfalls über die städtische Website abrufbar sind.ä
Neu hinzu kommt: Wir bereiten ganz aktuell den Start eines WhatsApp-Kanals vor, um die Bürgerinnen und Bürger direkt mit unseren Informationen zu versorgen. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll es losgehen. Und für alle, die gegen die großen sozialen Netzwerke Vorbehalte haben, gibt es mit dem Kurznachrichtendienst Mastodon schon jetzt eine unabhängige Alternative.
Ebenso möchten wir die Menschen in unserer Stadt weiterhin einbeziehen, ihre Meinungen hören, Impulse aufnehmen. Seit Donnerstag läuft zum Beispiel eine Online-Umfrage als Einstieg zur Weiterentwicklung des Seepark-Geländes, die über die städtische Website erreichbar ist.
Die Landesgartenschau ist für mich eine Erfolgsgeschichte. Gerade der Seepark ist einer der Orte, an denen ich das „Wir sind Lahr“-Gefühl besonders stark spüre: ein offener, grüner, interkultureller Treffpunkt für die gesamte Stadtgesellschaft. Jetzt geht es darum, für dieses Gelände noch weitere Potenziale zu heben. Wie möchten wir unseren Seepark künftig gestalten? Was gefällt uns, was lässt sich noch verbessern, wovon wünschen wir uns mehr? Oder lassen wir ihn so, wie er ist?ä
Konzerte, Kunst, Natur, Sport, Baden und Spielen – mögliche Ansatzpunkte gibt es viele. Wichtig ist mir, dass wir ergebnisoffen und ohne Denkverbote in den Austausch gehen. Ich erwarte zum jetzigen Zeitpunkt keinen Finanzierungsvorschlag. Ich lade Sie deshalb alle herzlich ein, an unserer Umfrage teilzunehmen! Lassen Sie uns wissen, wie Sie sich Ihren Seepark vorstellen, was Ihnen gefällt und was Ihnen vielleicht noch fehlt! Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.
Meine Damen und Herren,
lassen Sie mich meine Ausführungen so zusammenfassen: „Lahr im Dialog“ ist nicht nur ein Motto, es ist unsere Haltung. Und es gilt, diese Haltung nicht nur in der Marktstraße zu zeigen und zu leben, sondern auch in allen Ortsteilen und Quartieren. Menschenwürde und Freiheitsrechte, Minderheitenschutz, Vielfalt, Toleranz und Inklusion: Diese Werte sind für uns unantastbar. Sie hängen nicht von Meinungen und Wahlergebnissen ab. Wer in unserer Stadt lebt, hat – unabhängig von Hautfarbe und Herkunft, von Kultur und Religion – Anspruch auf unseren Respekt, auf Solidarität und, wenn erforderlich, auch auf unsere Unterstützung. Es gilt unser Grundgesetz!
„Lahr im Dialog“ ist ein Auftrag an uns alle. Wir müssen weder unser Gegenüber überzeugen noch die eigene Meinung ändern. Aber wir sollten einander zuhören. Öffnen und erweitern wir unsere Bubbles. Sprechen wir miteinander und nicht übereinander. Arbeiten wir gemeinsam daran, die besten Lösungen zu finden für die Zukunft unserer Stadt.
Und ja, tun wir das mit Zukunftsvertrauen! Mit Optimismus!
Seien wir stolz auf die Errungenschaften der Demokratie, auf unser Grundgesetz und die dort normierten Werte und auf das Miteinander, das uns stark macht. Treten wir dafür ein: mit unserer Stimme, mit unseren Überzeugungen.
„Wir sind Lahr“ – lassen wir uns nicht kleinreden! Seien wir auch darauf stolz und setzen wir uns ein Ziel: Unsere Bubble soll die Vielfalt der gesamten Stadt sein, indem alle Menschen sie gemeinsam bilden!
(Info: Pressestelle der Stadt Lahr)
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Ortenaukreis - Lahr
16. Mar 2025 - 13:14 UhrFrühlingsempfang der Stadt Lahr 2025 - Rede von Oberbürgermeister Markus Ibert

Markus Ibert (Oberbürgermeister Lahr)
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