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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

1. Oct 2024 - 14:06 Uhr

2. Oktober 2024: Zweiter Aufenthaltsplatz für suchtkranke Menschen in Freiburg geht in Betrieb – Ergänzung zum Pergolaplatz am Colombipark ist größer und rund um die Uhr geöffnet

2. Oktober 2024: Zweiter Aufenthaltsplatz für suchtkranke Menschen in Freiburg geht in Betrieb.

Foto: Jens Glade / Internetzeitung REGIOTRENDS
2. Oktober 2024: Zweiter Aufenthaltsplatz für suchtkranke Menschen in Freiburg geht in Betrieb.

Foto: Jens Glade / Internetzeitung REGIOTRENDS
Der neu geschaffene Pergolaplatz am Colombipark war als Aufenthaltsort für suchtkranke Menschen gedacht und brachte von Anfang an die von Anwohnern befürchteten Probleme und Beschwerden.
Nun hat die Stadt reagiert und in Rekordzeit einen zweiten Aufenthaltsplatz in der Stefan-Meier-Straße geschaffen.
Am heutigen Dienstagvormittag stellte Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach den Platz im Rahmen eines Pressetermins der Öffentlichkeit vor. Mit dabei waren auch der Leiter des Amtes für Soziales, Boris Gourdial, der Leiter des Garten und Tiefbauamts (GuT), Frank Uekermann, der Leiter des Polizeirevier Nord, Ulrich Hildenbrand, sowie Selina Trinkner und Benedikt Vogt von der Drogenhilfe.

„Wir sind zuversichtlich, dass der neue Aufenthaltsplatz gut angenommen wird“, so der Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach. Damit würde sich auch die Situation am Colombipark entspannen, zeigte er sich überzeugt. Der neue Platz sei im Gegensatz zum Pergolaplatz rund um die Uhr zugänglich und außerdem viermal größer. Man werde die Lenkung der Platznutzer zusammen mit der Drogenhilfe und der Polizei aktiv begleiten und 14-tägig evaluieren.
Bedenken der Anrainer seien verständlich, man wolle aber für Störungsfreiheit sorgen, so von Kirchbach.
Sehr emotional wandte sich der Erste Bürgermeister gegen persönliche Angriffe, die ihn im Zusammenhang mit den Investitionen der Stadt erreicht hätten: „Das ging teilweise unter die Gürtellinie und ist keineswegs tolerierbar!“, so der Sozialbürgermeister.
Ein Beteiligungsverfahren sei aufgrund der Dringlichkeit nicht möglich gewesen, man habe aber den Dialog mit den Anrainern gesucht.
Es seien auch Aktionspläne entwickelt worden, die im Konfliktsfall Lösungen böten.

„Der neue Platz hat eine Fläche von über 600 Quadratmetern und ist durch stabile, blickdichte Zäune geschützt“, so GuT-Chef Uekermann. Man habe die Erfahrungen vom Pergolaplatz genutzt und die Einrichtung entsprechend gestaltet. Der Platz verfüge über zwei Eingänge und über sechs Sitzgruppen. Derzeit noch provisorisch überdacht, werde in drei Wochen eine feste Bedachung installiert. Entsprechende Spritzencontainer und Abfallbehälter würden am morgigen Dienstag installiert. Das Grundstück sei voll erschlossen worden und verfüge nun über Strom- und Kanalisationsanschlüsse.
Eine wintertaugliche Unisex-Toilettenanlage sei ebenfalls installiert worden.
Für die Einrichtung des Platzes wende die Stadt einen mittleren, sechsstelligen Betrag auf.
Darin enthalten sei auch eine spezielle Beleuchtung, die speziell für Polizeieinsätze installiert worden sei.

Die Suchtkranken haben überall in der Stadt ein Aufenthaltsrecht“, stellte der Leiter des Polizeirevier Nord, Ulrich Hildenbrand, klar. Es ergebe aber Sinn, den Aufenthalt dieser Menschen zu lenken und ihnen Plätze anzubieten. Wie an allen Plätzen der Stadt sei der Drogenkonsum auch hier verboten. Dafür gebe es den Drogenkonsumraum in der Rosastraße. „Trotzdem werden wir hier nicht jeden Tag Großrazzien veranstalten“, so Hildenbrand. Das schade der Akzeptanz des Platzes und sei kontraproduktiv. „Wir werden trotzdem täglich präsent sein, um das Dealen zu verhindern und um aktiv Jugendschutz zu gewährleisten“.

„Auch wir rechnen damit, dass der Platz gut angenommen werden wird“, erklärte Selina Trinkner von der Drogenhilfe. Man mache die suchtkranken Menschen auf die Aufenthaltsmöglichkeit aufmerksam und arbeite auch an einer Broschüre für die Bevölkerung, in der der richtige Umgang mit den Drogensüchtigen beschrieben sei.

Die Probleme am Pergolaplatz am Colombipark rühren auch daher, weil sich das Drogenkonsumverhalten in den letzten Jahren grundlegend verändert hat. Bei der damaligen Planung sei Heroin die Hauptdroge gewesen. Diese beruhige die Drogenkonsumenten und stelle sie ruhig. Derzeit werde Kokain konsumiert. Das wiederum pusche auf und mache die Konsumenten hyperaktiv.


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