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12. Mar 2025 - 16:55 Uhr

Polizeipräsidium Freiburg stellte Verkehrsunfall-Bilanz 2024 vor - Insgesamt 23.827 Verkehrsunfälle wurden registriert


Das Polizeipräsidium Freiburg legt die Verkehrsunfall-Statistik für das Jahr 2024 vor.
Die Auswertung umfasst den Stadtkreis Freiburg sowie die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut.

Im Jahr 2024 wurden im vorgenannten Bereich insgesamt 23.827 Verkehrsunfälle registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 0,9% im Vergleich zum Vorjahr.
Die Zahl der Kleinstunfälle ist um 0,5% auf 12.078 gesunken. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den schweren Unfallfolgen: Die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten lag bei 37, was einem Rückgang von 7,5% entspricht.
Die Zahl der schwerverletzten Personen belief sich auf 766, was einen Anstieg um 1,5% im Vergleich zum Jahr 2023 bedeutet.
Die Anzahl der Leichtverletzten ist um 1,2% auf 3.954 gesunken.
Im Zehn-Jahres-Vergleich zeigt sich eine positive Tendenz: Die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten ging jeweils um 15% zurück.

"Dass wir in diesem Jahr mit Blick auf die zurückliegenden zehn Jahre einen deutlichen Rückgang bei den Schwerverletzten und tödlichen Verkehrsunfällen verzeichnen konnten, ist ein großer Erfolg und zeigt, dass unsere Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit Wirkung zeigen", betont Polizeivizepräsident Uwe Oldenburg. "Dennoch dürfen wir uns darauf nicht ausruhen - jeder einzelne Unfall mit schwerwiegenden Folgen ist einer zu viel."

Entwicklung der Unfallzahlen nach Verkehrsbeteiligung:
Während die Unfallzahlen bei Motorrädern (531/-2,9%), Fahrrädern (1.749/-1,1%), Fußgängern (336/-2,9%) zurückgingen, verzeichneten andere Verkehrsbeteiligungen, wie Pedelecs (540/+5,9%) sowie die Anzahl der verunglückten älteren Menschen (2.745/+0,4%) einen Anstieg.
Die Zahl der Kleinstunfälle wurde hierbei nicht berücksichtigt.

Besonders auffällig war die Zunahme der Unfälle mit Pedelecs im Zehn-Jahres-Vergleich, die um 82,7% gestiegen sind. Auch die Zahl der Verkehrsunfallfluchten nahm im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 6.293 Fälle zu.

Unfallursachen:
Wesentliche Hauptunfallursachen ohne Kleinstunfälle waren im Jahr 2024 Fehler beim Abbiegen/ Wenden (2.329/+10,3%), Vorfahrt/Vorrang (1.569/-4,1%) sowie nicht angepasste Geschwindigkeit (1.193/-0,3%).

Regionale Besonderheiten:
Im Stadtkreis Freiburg ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit nicht motorisierten Zweiradfahrenden gleichbleibend hoch. Gemessen an der Gesamtunfallzahl von 3.108 sind Rad- und Pedelec-Fahrende an nahezu einem Drittel der Verkehrsunfälle (in Summe 939) beteiligt. Von den 939 Verkehrsunfällen waren an 752 Unfällen Fahrradfahrende und an 187 Pedelec-Fahrende beteiligt. Drei Radfahrende wurden tödlich verletzt.

Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald kamen im Vergleich zum Vorjahr weniger Verkehrsteilnehmende ums Leben (8/-33,3%). Im Zehn-Jahres-Vergleich bedeutet dies einen deutlichen Rückgang um 27,9%.

Im Landkreis Emmendingen steigt die Anzahl der Leichtverletzten (431/+4,6%) und bewegt sich exakt auf dem Zehn-Jahres-Durchschnitt.
Insbesondere die Zahl der Schwerverletzten (91/+9,6%) und Getöteten (8/+60%) ist stark angestiegen. Die Anzahl der Schwerverletzten liegt dennoch um 19,2% unter dem Zehn-Jahres-Vergleich. In diesem Betrachtungszeitraum schwanken die Zahlen sehr stark, die Anzahl der Getöteten liegt im Langzeitvergleich bei 6,3 und ist um 27% gestiegen.

Im Landkreis Lörrach ist eine Steigerung der Unfallzahlen mit Beteiligung von Lkw zu verzeichnen. Mit 271 Verkehrsunfällen wurde ein absoluter Spitzenwert und eine Steigerung um 52,2% erreicht.
Der Durchschnittswert lag in den vergangenen zehn Jahren bei 238,7 Unfällen mit Beteiligung von Lkw, was eine Zunahme um 13,5% bedeutet.

Im Landkreis Waldshut wurden im Jahr 2024 sieben Motorradfahrende bei Verkehrsunfällen getötet, was einen Höchststand für die vergangenen zehn Jahre darstellt.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Motorrädern liegt bei 123 und ist im Vergleich zum Vorjahr um 19,6 % zurückgegangen. Für die zurückliegenden zehn Jahre ergibt sich ein Rückgang der Motorradunfälle um 18,9%.

Auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg blieb die Anzahl der Verkehrsunfälle nahezu gleich (531/-1,3%). Gleichzeitig ist die Zahl der schwerverletzten (30/-11,8%) und getöteten (0/-100%) Verkehrsteilnehmenden im Vergleich zum Vorjahr teils deutlich rückläufig. Dies bedeutet einen historischen Tiefststand für die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmenden aus den letzten zehn Jahren.

Maßnahmen der Polizei:
Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, setzt das Polizeipräsidium Freiburg auf ein ganzheitliches Konzept aus Unfallanalyse, Verkehrsüberwachung und Prävention.

1. Verkehrsunfalluntersuchung:
Die bei der Unfallaufnahme erfassten Daten fließen in die bundesweite Verkehrsunfallstatistik ein und bilden eine wichtige Grundlage für die Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei. Ihr vorrangiges Ziel ist es, Unfälle zu verhindern und die Zahl der Verletzten sowie Verkehrstoten zu reduzieren.

Zudem arbeitet die Polizei in Unfallkommissionen mit, die unter der Leitung der zuständigen Straßenverkehrsbehörden gezielt Unfallhäufungsstellen analysieren und Maßnahmen zu deren Entschärfung ergreifen. Dabei wertet die Polizei die gesammelten Unfalldaten aus und prüft anhand festgelegter Kriterien, ob eine Unfallhäufung vorliegt. In enger Zusammenarbeit mit allen Straßenverkehrsbehörden ist man bestrebt, schnelle Lösungen an identifizierten Unfallhäufungsstellen zu finden. So konnte im vergangenen Jahr unter anderem auf der Landesstraße 148 bei Todtmoos die Unfallgefahr im Bereich einer für Motorradfahrende gefährlichen Kurvenkombination durch die Installation von Richtungstafeln und Schraffenbaken sowie der Anhebung eines Kanalschacht-Deckels erheblich reduziert werden.

2. Verkehrsüberwachung
Um Verkehrsunfälle mit schweren Folgen zu reduzieren, entwickelt das Polizeipräsidium Freiburg kontinuierlich Verkehrssicherheitskonzepte, die an die aktuelle Unfalllage angepasst werden. Im zurückliegenden Jahr wurden unter anderem 1.566 Trunkenheitsfahrten, 908 Fahrten unter Drogeneinfluss, 6.339 Handy- sowie 5.788 Gurtverstöße geahndet. Ein besonderer Fokus lag im Jahr 2024 erneut auf gefährdeten Verkehrsteilnehmenden, insbesondere Fahrrad- und Motorradfahrenden.

Fahrradkonzeption:
Im Mittelpunkt der Maßnahmen stand die Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrende. Dabei wurde sowohl das Verhalten der Radfahrenden als auch der motorisierten Verkehrsteilnehmenden beobachtet und gezielt kontrolliert. So konnten im zurückliegenden Jahr 303 Schwerpunktkontrollen durchgeführt und dabei 1.260 Fahrradfahrende beanstandet werden. Im Zuge dieser Kontrollen wurden auch 438 Kraftfahrzeugführende geahndet.

Motorradkonzept:
Zur Unfallprävention und Reduzierung von Motorradlärm wurden gezielte Maßnahmen auf beliebten Motorradstrecken sowie unfallrelevanten Streckenabschnitten umgesetzt. In 91 durchgeführten Kontroll-Aktionen wurden 599 Motorradfahrende beanstandet. Neben der klassischen Verkehrsüberwachung setzte die Polizei verstärkt auf präventive Ansätze sowie die Aufklärung in der Öffentlichkeit.

Schutz besonders gefährdeter Verkehrsteilnehmenden:
Das Polizeipräsidium Freiburg engagiert sich gemeinsam mit Partnerschaftsorganisationen und Behörden, beispielsweise den Verkehrswachten sowie den Schulämtern oder Kommunen, für die Sicherheit von Menschen, die im Straßenverkehr einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Dabei stehen insbesondere Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung, Schulwegsicherheit für Kinder sowie Schutzmaßnahmen für ältere Verkehrsteilnehmende im Fokus.
So konnten im Jahr 2024 im Rahmen der Radfahrausbildung insgesamt 10.037 Schülerinnen und Schüler (524 Klassen) ausgebildet werden. Außerhalb der Jugendverkehrsschule fanden 983 Präventionsveranstaltungen mit 18.758 teilnehmenden Personen statt.

"Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, deshalb setzt die Polizei auf frühzeitige Verkehrserziehung in Kitas und Schulen. Dabei wird nicht nur das verkehrssichere Verhalten vermittelt, sondern auch das Tragen eines Schutzhelms gefördert - oft sind die Jüngsten hier Vorbild für Erwachsene.", erklärt der Leiter des Referats Prävention, Polizeirat David Scherer.

Auch im Jahr 2025 wird die Polizei ihre Anstrengungen konsequent fortsetzen. Neben verstärkten Kontrollen und baulichen Verbesserungen stehen insbesondere Aufklärung und Prävention im Mittelpunkt, um die Sicherheit im Straßenverkehr weiter zu erhöhen.


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