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RegioTrends

Kreis Lörrach - Lörrach

2. Mai 2012 - 15:09 Uhr

Stadt Lörrach organisierte Gedenkveranstaltung auf dem Deportiertenfriedhofs Gurs

Christiane Cyperrek, Gemeinderat Stadt Lörrach, Gerd Wernthaler, Gemeinderat Stadt Lörrach, Simona Jahnke, Schülerin Hebel-Gymnasium, Madita Buch, Schülerin Hebel-Gymnasium, Petra Höfler, Gemeinderat Stadt Lörrach, Gudrun Heute-Bluhm, Von links: Oberbürgermeisterin Stadt Lörrach, Dagmar Fük-Baumann, stellvertretende Fachbereichsleiterin Kultur und Medien Stadt Lörrach, Jan Stoll, Historiker von der Universität Bamberg.
Christiane Cyperrek, Gemeinderat Stadt Lörrach, Gerd Wernthaler, Gemeinderat Stadt Lörrach, Simona Jahnke, Schülerin Hebel-Gymnasium, Madita Buch, Schülerin Hebel-Gymnasium, Petra Höfler, Gemeinderat Stadt Lörrach, Gudrun Heute-Bluhm, Von links: Oberbürgermeisterin Stadt Lörrach, Dagmar Fük-Baumann, stellvertretende Fachbereichsleiterin Kultur und Medien Stadt Lörrach, Jan Stoll, Historiker von der Universität Bamberg.


2012 richtete die Stadt Lörrach das Treffen der Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs Gurs aus. Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm stellte Ende April im französischen Gurs beim Gedenkwochenende vor den geladenen Gästen in einer Rede hervor, wie wichtig das Gedenken und die Erinnerung für die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitel in der Geschichte ist. Die Generationen sollten die „Toleranz“, „Menschenwürde“ und „Zivilcourage“ in den Mittelpunkt ihres Handels stellen.

Repräsentanten Frankreichs, Spaniens und Deutschlands,Vertreter der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und des Saarlandes sowie Bürgermeister aus Frankreich und Deutschland mit Ihren Delegationen nahmen an dem Gedenkwochenende teil, ebenso die Vertreter der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, der jüdischen Gemeinde Pau und der Amicale Du Camp de Gurs. Am Sonntag, 29. April, zeichnete die Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs Louis Costemalle, den Bürgermeister von Gurs, mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg für seien Bemühungen um die Gedenkstätte aus.

Der Friedhof des Lagers Gurs erinnert an weit über 1.000 Menschen – die meisten davon jüdischen Glaubens – welche den katastrophalen Lebensbedingungen im Internierungslager Gurs zum Opfer gefallen sind. Der Friedhof ist aber auch ein internationales Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und ein Symbol für das Unrecht, das an diesem Ort geschehen ist. Aus diesem Grund sieht die Arbeitsgemeinschaft die Erhaltung des Friedhofs als Aufgabe für die Zukunft und für kommende Generationen an.

Am Samstag, 28. April, besichtigten die Teilnehmer mit dem Zeitzeugen Paul Niedermann bei strömenden Regen das Lagergelände. Das Wetter unterstrich umso greifbarer, wie furchtbar dieser Ort als Internierungslager gewesen sein muss, so schrieb beispielsweise Marie Grunkin 1940 an ihre Schwester Rosel, die nur fünf Kilometer entfernt von Lörrach im schweizerischen Ort Riehen wohnte: „Wir sind in einem Barackenlager in Südfrankreich, liegen auf Stroh und bekommen zwei Mal am Tage eine Wassersuppe mit trockenem Brot. Ich kann Dir leider diese Zustände von hier nicht schildern, denn die sind geradezu verheerend. Du kannst es Dir nicht denken, wie es hier zugeht, es sind grauenhafte Zustände. Alles was wir besaßen ist zurück geblieben. Wir haben nichts zum Anziehen, noch zu essen.“ Die fotografischen Dokumente der Deportation „Vor aller Augen“ erläuterte Jan Stoll auch im Rathaus von Navarrenx.

Das Unrecht nahm seinen Ausgang in einem ungeheuerlichen Akt öffentlich zelebrierter staatlicher Gewalt in Baden, dem Saarland und der Pfalz. Am 22. Oktober 1940 wurden dort mehr als 6.500 Mitbürger jüdischen Glaubens vor den Augen ihrer Nachbarn aus den Wohnungen geholt, zusammengetrieben, erfasst und dann mit unbekanntem Ziel abtransportiert. Auch in Lörrach verloren an diesem Tag mindestens 50 Mitbürgerinnen und Mitbürger ihre Heimat, ihre Freiheit und ihr Eigentum. Sie durften nur wenig Gepäck und Bargeld mitnehmen, die restlichen Habseligkeiten mussten in den Wohnungen zurückgelassen werden, wurden beschlagnahmt und in den nächsten Wochen öffentlich versteigert.

Die Arbeitsgemeinschaft forciert das Gedenken und die Erinnerung an die Opfer des Lagers Gurs sowie an die Leiden der internierten Menschen. Die Mitgliedsstädte Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Heidelberg, Pforzheim, Konstanz, Weinheim, Emmendingen, Offenburg, Bruchsal, Baden-Baden, der Bezirksverband Pfalz und Lörrach stellen sich dieser Verantwortung. Die Augen vor den dunklen Seiten unserer Geschichte zu verschließen ist der falsche Ansatz– nicht nur in Gurs, sondern auch den Städten der Arbeitsgemeinschaft.

Seit Beginn des vergangenen Jahres erforscht zudem ein Historiker in städtischem Auftrag die Geschichte Lörrachs zur Zeit des Nationalsozialismus und regelmäßig finden von der Stadt organisierte Gespräche mit Holocaust-Überlebenden an den Lörracher Schulen statt. Die intensive Auseinandersetzung mit diesem schlimmen Abschnitt der Lörracher Stadtgeschichte hilft, die Zukunft human zu gestalten. Insbesondere an junge Menschen, die der Einladung nach Gurs folgten, richtet Heute-Bluhm den Appell das Gedenken auch in Zukunft wach zu halten und dafür Sorge zu tragen, dass auch kommende Generationen sensibel dafür sind, was Menschen sich gegenseitig antun können.

(Presseinfo: Steffen Adams, Volontär, Stadt Lörrach, vom 2.5.12)


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