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RegioTrends

Kreis Emmendingen - Tennenbach

27. Nov 2012 - 15:28 Uhr

Tennenbacher Sandstein fürs Freiburger Münster - Historischer Steinbruch wird für zunächst zwei Jahre reaktiviert

Quadratisch, praktisch, gut: Albrecht Lauster (rechts), Geschäftsführer der Stuttgarter Firma Lauster Steinbau, stellt die ersten Sandsteinwürfel (im Vordergrund) vor, die als Musterbeispiele aus dem Tennenbacher Steinbruch gewonnen wurden. Dort soll jetzt das hochwertige Material für die Sanierung des Freiburger Münsterturmes abgebaut werden. Darüber freuen sich (vordere Reihe von rechts) Landrat Hanno Hurth, Forstpräsident Meinrad Joos, Münsterbaumeisterin Yvonne Faller, Kreisforstamtsleiter Jürgen Schmidt, Meinrad Joos und Elke Völker von der Denkmalschutzbehörde der Stadt Emmendingen.
Foto: Ulrich Spitzmüller – Landratsamt Emmendingen
Quadratisch, praktisch, gut: Albrecht Lauster (rechts), Geschäftsführer der Stuttgarter Firma Lauster Steinbau, stellt die ersten Sandsteinwürfel (im Vordergrund) vor, die als Musterbeispiele aus dem Tennenbacher Steinbruch gewonnen wurden. Dort soll jetzt das hochwertige Material für die Sanierung des Freiburger Münsterturmes abgebaut werden. Darüber freuen sich (vordere Reihe von rechts) Landrat Hanno Hurth, Forstpräsident Meinrad Joos, Münsterbaumeisterin Yvonne Faller, Kreisforstamtsleiter Jürgen Schmidt, Meinrad Joos und Elke Völker von der Denkmalschutzbehörde der Stadt Emmendingen.
Foto: Ulrich Spitzmüller – Landratsamt Emmendingen
(us). Buntsandstein aus dem Tennenbacher Steinbruch erfährt höchste Weihen: Er soll künftig bei der Sanierung des Freiburger Münsters eingesetzt werden und den "schönsten Turm der Christenheit" ins rechte Licht rücken. Für zunächst zwei Jahre werden aus dem mächtigen Steinbruch mit einer Diamantsäge grobe Blöcke aus Buntsandstein herausgeschnitten und später in der Freiburger Münsterbauhütte für die Verwendung am Turm bearbeitet.
Über viele Jahrhunderte wurde Sandstein aus dem Gebiet des heutigen Landkreises Emmendingen beim Bau des Freiburger Münsters eingesetzt, vor allem aus den Steinbrüchen bei Heimbach. „Der Landkreis hat einen historischen Bezug zum Freiburger Münster“, erinnerte Landrat Hanno Hurth deshalb beim offiziellen Startschuss für den Probeabbau daran und erwähnte, dass auch in Tennenbach bis vor rund 100 Jahren ebenfalls Stein fürs Münster und andere Bauwerke gewonnen wurde.

Doch dann wuchs sprichwörtlich Gras – oder besser Bäume – über den Steinbruch, der am Langauweg ganz in der Nähe der Tennenbacher Klosterkapelle und des Gasthauses „Engel“ liegt. Dass er jetzt reaktiviert wird, ist der Freiburger Münsterbauhütte zu verdanken. Sie startete mit dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau des Freiburger Regierungspräsidiums einen Suchlauf nach gutem Sandstein in der Region – und wurde in Tennenbach fündig. Dr. Wolfgang Werner, Leiter des Landesamtes, bezifferte das Alters des Steines auf unvorstellbare 250 Millionen Jahre und kam nach den ersten Probebohrungen im Jahr 2009 zum Schluss: „Das Material ist für hochwertige Zwecke geeignet.“

Mit den Behörden wurden die Modalitäten für den zweijährigen Probeabbau geklärt und schon im November 2011 erteilte das Landratsamt Emmendingen die natur- und baurechtliche Genehmigung für die Nutzung des Steinbruchs. Im Frühjahr wurde der alte Baumbestand gefällt, im Sommer rollten die ersten Maschinen an, um die Baustelle einzurichten und den Abbau des Sandsteins vorzubereiten. Inzwischen wurde der erste Rohblock zur Bearbeitung durch die Steinmetze an die Münsterbauhütte geliefert.
Der Steinbruch liegt auf Emmendinger Gemarkung im Staatswald und somit im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Für Forstpräsident Meinrad Joos ist die für das Projekt erforderliche Zusammenarbeit von Behörden, Münsterbauhütte und privatem Steinbruch-Betreiber „ein echtes Verbundprojekt der Region. Wir sind stolz, einen Beitrag für den Erhalt des Freiburger Münsters beisteuern zu dürfen“. Die künftige Nutzung stellte auch aus Sicht des Naturschutzes kein Problem dar, wie Kreisforstamtsleiter Jürgen Schmidt in seiner Eigenschaft als ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter bestätigte. „Steinbruch riecht nach Naturschutz“, betonte er, aber für Flora und Fauna sei die Reaktivierung kein Hindernis gewesen.

Mit dem neuen, alten Steinbruch geht die Münsterbauhütte bei der Gewinnung des Rohstoffes zurück zu den Wurzeln. Denn schon 1324 wurde in einer Urkunde eine Zufahrt zum Tennenbacher Steinbruch erwähnt, wie Münsterbaumeisterin Yvonne Faller berichten konnte. „Für uns ist dieser Steinbruch ein echter Glücksfall“ freute sie sich auf das gute Material, das ihr in den nächsten beiden Jahren aus dem Landkreis Emmendingen geliefert wird.

„Sandstein ist ein Kulturgut“ machte Albrecht Lauster klar. Der Stuttgarter ist Geschäftsführer der Firma Lauster Steinbau, die den Steinbruch betreibt. Beton halte nur etwa 20 bis 30 Jahre, während Sandstein, wie er beim Münsterbau eingesetzt werde, eine Lebensdauer von gleich mehreren hundert Jahren habe. Fast schon logisch scheint es da zu sein, dass der Buntsandstein nicht brachial aus dem Hang herausgesprengt, sondern die mannshohen Sandsteinblöcke mit modernen Verfahren mit einem Diamant-Seilsäge förmlich aus dem Berg herausgeschnitten werden. „Das ist ein schonendes Verfahren, mit dem wir Raubbau vermeiden“, betont der Steinfachmann, der auch schon für die Fassade der bekannten Stuttgarter Staatsgalerie die Natursteine geliefert hat und mit dem Freiburger Münster jetzt ein neues Objekt gefunden hat, bei dem die Schönheit des Natursteines für jedermann sichtbar in Szene gesetzt werden kann.

(Presseinfo: Presse- und Europastelle des Landratsamtes Emmendingen, Ulrich Spitzmüller, vom 27.11.12)


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