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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

13. Feb 2013 - 11:51 Uhr

Forschung an Mitochondrien und B-Zellen - Der Exzellenzcluster BIOSS verleiht Barbara-Hobom-Preis an zwei Freiburger Doktorandinnen

Dunja Schneider und Angelika Harbauer (re.)
Dunja Schneider und Angelika Harbauer (re.)

Angelika Harbauer und Dunja Schneider erhalten den Barbara-Hobom-Preis 2012. Diese Auszeichnung wird vom Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signalling Studies der Universität Freiburg jährlich für Forschungsprojekte in den Bereichen Synthetische Biologie, Signalling und Bioengineering verliehen. Mit dem Preis, der insgesamt mit 10.000 Euro dotiert ist, unterstützt BIOSS junge Wissenschaftlerinnen.
Angelika Harbauer ist Doktorandin bei Prof. Dr. Chris Meisinger am Institut für Biochemie und Molekulare Biologie der Universität Freiburg. In ihrem Forschungsprojekt untersucht sie, wie Mitochondrien in die Signalwege der Zelle eingebettet sind. Proteine, die in Mitochondrien enthalten sind, müssen über Proteinkomplexe, so genannte TIM- und TOM-Komplexe, hineintransportiert werden, um dort ihrer Funktion nachgehen zu können. Der TOM-Komplex ist dabei die Schnittstelle zwischen dem Mitochondrium und dem Zellinneren. Harbauer zeigte, dass an dieser Schnittstelle Signalwege der Zelle den Proteinimport verändern können, indem Phosphatgruppen an die Proteine des TOM-Komplexes angehängt werden. Dadurch können Zellen zum Beispiel auf ein erhöhtes Angebot an Glukose reagieren. Dieses Ergebnis wurde im Fachmagazin „Cell“ veröffentlicht. Zurzeit untersucht die Preisträgerin den Einfluss des Zellzyklus’ auf die Proteine des TOM-Komplexes.

Dunja Schneider forscht als Doktorandin bei Prof. Dr. Hassan Jumaa am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik Freiburg. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit den B-Zellen, die ein Teil der weißen Blutkörperchen sind, und den Signalwegen, welche die Vermehrung und Spezialisierung dieser Zellen steuern. Die Signale des Rezeptors der B-Zellen (BCR) sind wichtig für die Entwicklung und das Überleben der B-Zellen, allerdings können durch Mutationen des BCR Leukämie oder Lymphome, Tumore des Lymphgewebes, entstehen. Schneider hat zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen die Rezeptoren von Patientinnen und Patienten, die an chronisch lymphatischer Leukämie leiden, isoliert. Sie fand heraus, dass diese Rezeptoren ständig aktiv sind und ein autonomes Signal bilden, weil sie Strukturen benachbarter Rezeptoren auf der gleichen Zelle binden. Dieses Ergebnis wurde im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht. Aktuell untersucht die Freiburger Doktorandin die Rezeptoren von Zellen bei follikulären Lymphomen, einer Art von Lymphdrüsenkrebs, die besondere Zuckerstrukturen auf ihren BCR besitzen.

Dr. Barbara Hobom überreicht den nach ihr benannten Preis im Rahmen des Gastvortrags von Dr. Roberta Pelanda vom Institut für Immunbiologie der Universität Colorado/USA

am Freitag, 22.02.2013, um 12.30 Uhr im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik Freiburg im Stübeweg 51,

persönlich an die Preisträgerinnen. Harbauer und Schneider werden in Kurzvorträgen ihre Forschungsprojekte vorstellen. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg sowie an die breite Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Hobom war Biologin an der Universität Freiburg und Wissenschaftsjournalistin. In einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verwendete sie bereits 1980 den Begriff „Synthetische Biologie“. Sie sieht es als wichtige Aufgabe an, Frauen in der Forschung zu unterstützen
und zu fördern: „Mit der Auszeichnung wird Frauen signalisiert, dass sich ihre Mühe auszahlt. Sie werden angespornt, weiter zu forschen.“

(Presseinfo: Melanie Hübner, Universität Freiburg, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, 13.02.2013)


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