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9. Dec 2024 - 14:09 Uhr

Nachfrage nach E-Fahrzeugen ist rückläufig - Fahrzeugbestand wird immer älter - KFZ-Innung Freiburg zog vorläufige Bilanz des Autojahres 2024

Nachfrage nach E-Fahrzeugen ist rückläufig.

Foto: KFZ-Innung Freiburg - ProMotor/T.Volz
Nachfrage nach E-Fahrzeugen ist rückläufig.

Foto: KFZ-Innung Freiburg - ProMotor/T.Volz
Kaufzurückhaltung bei E-Fahrzeugen, starkes Wachstum beim Verkauf von Gebrauchtwagen und gut ausgelastete Kfz-Werkstätten - so lässt sich die Lage des Kraftfahrzeuggewerbes im zu Ende gehenden Jahr 2024 beschreiben.

"Nach dem abrupten Stopp des Umweltbonus kurz vor Weihnachten 2023 ist der Verkauf der rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeuge im Lauf des Jahres deutlich zurückgegangen", sagt der Pressesprecher KFZ-Innung Freiburg Michael Berger.

Dabei spielen auch andere Faktoren eine Rolle, nicht nur der Anschaffungspreis, auch die Ladeinfrastruktur und der Ladestrompreis. "Wir brauchen Schnelllader, die für die Autofahrer gut erreichbar sind. Der öffentliche Raum ist knapp und sollte maximal nutzbar sein. Dies kann durch schnelle DC-Lader und einer damit verbunden höheren Ladefrequenz der Fahrzeuge erreicht werden."

Außerdem muss nach Ansicht von Pressesprecher Michael Berger der Ladestrompreis runter, insbesondere für E-Autofahrer, die nicht zu Hause laden können. "Wenn für das Schnellladen Preise von über 80 Cent zu zahlen sind, ist dies verglichen mit Benzin oder Diesel deutlicher teurer. Wo ist da der Anreiz auf ein E-Fahrzeug umzusteigen? Laden muss vom ersten Kilometer, von der ersten Kilowattstunde an deutlich günstiger sein als das Tanken fossiler Brennstoffe," so der Obermeister der KFZ-Innung Freiburg Hansjörg Brutschin.

Aktuell wird das Kaufverhalten generell durch die herausfordernde wirtschaftliche Lage beeinflusst. Nachrichten über drohende Arbeitsplatzverluste tragen zur Verunsicherung bei. Insbesondere private Kunden sind beim Neuwagenkauf zurückhaltend und fahren ihr Auto weiter. Das Pkw-Durchschnittsalter liegt inzwischen bei 10,3 Jahren. Vor zehn Jahren waren es noch 8,8 Jahre. Die Menschen nutzen ihre Fahrzeuge länger und investieren mehr in Wartung und Reparatur. Das kommt den Kfz-Werkstätten zugute, die sehr gut ausgelastet sind.

"Wer sich dennoch dazu entscheidet den Pkw zu wechseln, sieht sich verstärkt auf dem Gebrauchtwagenmarkt um", so Pressesprecher Michael Berger. Dabei spielen die steigenden Neuwagenpreise und die hohen Zinsen eine Rolle. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten erhöht sich zudem die Sparquote der Haushalte. Sie liegt aktuell über dem Schnitt der letzten 19 Jahre.

Ausblick 2025:
Für das kommende Jahr 2025 erwartet der ZDK rund 2,7 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Im laufenden Jahr 2024 könnten es rund 2,83 Millionen Pkw werden. Da Anreize durch Förderprämien im Bereich der E-Mobilität bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung vermutlich ausbleiben und die Kunden angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, der hohen Neufahrzeugpreise und der weiterhin hohen Leitzinsen zurückhaltend reagieren, geht der ZDK für das kommende Jahr von einer rückläufigen Entwicklung bei der Zulassung neuer Pkw aus.

Wachstum hingegen erwartet der Verband für das Jahr 2025 im Gebrauchtwagengeschäft. Mit rund 6,8 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen ist mit einem höheren Niveau als im Jahr 2024 zu rechnen. Bis Ende Dezember 2024 prognostiziert der ZDK rund 6,6 Millionen Besitzumschreibungen.

Das Werkstatt-Geschäft wird sich auch im kommenden Jahr 2025 auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisieren.

Fachkräfte werden auch im Kfz-Gewerbe gesucht:
Fundament des künftigen Erfolgs der Kfz-Betriebe sind gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Nach wie vor sind die Autoberufe bei den jungen Menschen sehr gefragt", betont Obermeister Hansjörg Brutschin. Bei der Ausbildung ist das Kfz-Gewerbe mit über 95.500 Auszubildenden im Handwerk führend. Allerdings sei auch hier ein Fachkräftemangel spürbar, der sich durch den Eintritt der Babyboomer ins Rentenalter weiter verschärfe. Mit der Fachkräftestrategie "10.000 plus - holen, halten, herausfordern" werden die Kfz-Betriebe bei der Akquise von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Unter anderem wird bundesweit, auf Länderebene und regional für die Autoberufe geworben, etwa explizit auch bei Frauen sowie bei Migrantinnen und Migranten.

Mittelständisches Kfz-Gewerbe hält Menschen und Wirtschaft mobil:
Die 40.000 Autohäuser, Karosserie- und Kfz-Meisterbetriebe erzielten im Jahr 2023 einen Umsatz von 211,4 Mrd. Euro - ein starker mittelständischer Wirtschaftsfaktor in Deutschland mit 470.000 Beschäftigten. Sie sorgen dafür, dass die Menschen mit ihrem Auto zur Arbeit oder in den Urlaub kommen und dass die Wirtschaft mobil bleibt.

(Presseinfo: KFZ-Innung Freiburg, 09.12.2024)


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