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6. Feb 2025 - 14:43 Uhr

Konjunkturumfrage der IHK Südlicher Oberrhein: Strukturkrise der südbadischen Wirtschaft scheint kein Ende zu nehmen - Stagnierende Geschäftslage und verhaltene Zukunftsaussichten führen zu Stellenabbau und Insolvenzen

Konjunkturumfrage der IHK Südlicher Oberrhein zum Jahresbeginn.
IHK-Präsident Eberhard Liebherr (links) und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Alwin Wagner.

Foto: Jens Glade / Internetzeitung REGIOTRENDS
Konjunkturumfrage der IHK Südlicher Oberrhein zum Jahresbeginn.
IHK-Präsident Eberhard Liebherr (links) und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Alwin Wagner.

Foto: Jens Glade / Internetzeitung REGIOTRENDS
Der Ausblick auf die nächsten zwölf Jahre ist etwas positiver, aber die aktuelle Geschäftslage stagniert. Keine guten Voraussetzungen für die Mitglieder der IHK Südlicher Oberrhein, um Entwarnung zu signalisieren. Die Januarumfrage der Kammer fiel deshalb entsprechend verhalten aus. IHK-Präsident Eberhard Liebherr und Alwin Wagner, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein, hatten am heutigen Donnerstagvormittag entsprechend wenig Positives zu verkünden.

Die allgemeine Lage:
„Ich mag die Rolle nicht, den Finger in die Wunde zu legen, aber man kann die Realität nicht schönreden“, so Eberhard Liebherr. Man laufe derzeit sehenden Auges in das dritte Rezessionsjahr in Folge, so der IHK-Präsident.
In Bezug auf die anstehende Bundestagswahl forderte er: „Wir brauchen jetzt Politiker, die etwas von Wirtschaft verstehen!“
Er sei erst kürzlich mit dem Industrieverband wvib und den Vertretern der Handwerkskammer zusammengesessen und man sei sich einig gewesen: „Es muss sich was ändern!“

Die heimische Wirtschaft leide an zu hohen Steuern, steigenden Arbeitskosten und einer ausufernden Regulierung. „Wir waren nach 2009 natürlich von einer lang anhaltenden Aufwärtsphase verwöhnt“, so Liebherr. Deshalb habe man die steigenden Löhne, die immer höher werdenden Produktionskosten und die Energiepreise nicht so wahrgenommen. Inzwischen sei man aber im internationalen Ranking nicht mehr wettbewerbsfähig. Man habe den globalen Wandel zu lange ignoriert. Deutsche Unternehmen müssten sich heute nicht mehr nur gegen die asiatischen "Billigländer" wehren, sondern bekämen immer mehr Konkurrenz aus den europäischen Nachbarländern.
„Es reicht aber nicht, den Aufschwung jetzt herbeizureden, wir müssen Leistung wieder stärker fördern“, forderte er. Subventionen seien dabei keine Lösung und man brauche auch weiterhin eine Migration, die Chancen biete.

„Die Wirtschaft hat 2023 und 2024 über die Lage geschimpft, und die Erwartungen für 2025 sind nicht besser“, fasste Alwin Wagner die Situation zusammen.
Die Wirtschaft leide und befinde sich fast auf dem schwachen Niveau von 2019. Die neue Regierung müsse nach der Wahl schnell die richtigen Signale senden.
2024 sei die Wirtschaft in Deutschland rückläufig, während sie in Ländern wie Frankreich oder Spanien im gleichen Zeitraum gewachsen sei.

Wie geht’s der Wirtschaft im Kammergebiet?:
„Die Stimmung ist sogar besser also die Lage“, erklärte Alwin Wagner. Der Geschäftslage-Index stagniere mit 7 Punkten auf niedrigem Niveau. 29 Prozent der Unternehmen ginge es nach eigenen Angaben noch gut, bei 21 Prozent ist die Geschäftslage schlecht. Die Dienstleister beurteilen die Lage überwiegend positiv, bei der Bauwirtschaft und der Industrie herrscht dagegen Katerstimmung.

Regionaler Vergleich:
In der Ortenau gibt es sowohl mehr Betriebe mit schlechter als auch mit guter Geschäftslage, im Süden gibt die Mehrheit (57 Prozent) eine befriedigende Geschäftslage an.

Die Erwartung:
Wie schon im Herbst blicken die Branchen einheitlich weiterhin negativ in die Zukunft. Auch wenn sich der Geschäftserwartungs-Index von minus 15 um zwei Punkte verbessert hat: Nur elf Prozent der Befragten blicken positiv in die Zukunft, 26 Prozent rechnen sogar mit einer Verschlechterung.

Der Arbeitsmarkt, der lange vom Fachkräftemangel geprägt war, entspannt sich etwas. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Kammerbezirk in den letzten vier Jahren um 27 Prozent erhöht. Nur noch acht Prozent der Betriebe können sich einen Mitarbeiterzuwachs vorstellen. Jedes vierte Unternehmen denkt über einen Stellenabbau nach. Der passende Index verliert vier Punkte und liebt mit minus 17 Punkten so tief wie im ersten Jahr der Covid-Pandemie nicht mehr.

Der IHK-Konjunkturklimaindex, eine Kombination aus Geschäftslage und Geschäftserwartung, liegt mit 96 unter dem, auf Wachstum hindeutenden Wert von 100. Er macht gegenüber dem Herbst zwei Punkte gut.

Investitionen gehen zurück:
Hauptsächlich investieren die Betriebe in die Erhaltung, die Digitalisierung und in die Rationalisierung. Der Index verliert 10 Punkte und liegt mit minus 7 Punkten deutlich im negativen Bereich.

Die wirtschaftlichen Risiken:
An Platz eins liegen nun wieder die Energie und Rohstoffpreise. An Platz zwei wird mehrheitlich die Inlandsnachfrage angegeben. Arbeitskosten und der Fachkräftemangel folgen auf den Plätzen. Erst an fünfter Stelle wird die Wirtschaftspolitik genannt. Allerdings hat sich dieser Wert in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt.

Der Blick in die Branchen:
Handel, Hotel- und Gastgewerbe und die Dienstleister sehen die Geschäftslage positiv, die restlichen Branchen eher negativ. In der negativen Einschätzung der Geschäftserwartung sind sich alle Branchen genauso einig wie in der erwarteten Beschäftigung.

Fazit:
Die Lage bleibt im Kammerbezirk weiterhin angespannt. Die Wirtschaft wartet auf positive Signale nach der Bundestagswahl.


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