Geschäftsführerwechsel bei der WG Sasbach - Am 1. Juli 2010 übernimmt Thomas Langenbacher als Nachfolger von Rolf Eberenz die Geschäftsleitung des Sasbacher Winzerkellers

Nahezu 30 Jahre lang zeichnete Rolf Eberenz für die Geschicke der Winzergenossenschaft Sasbach am Kaiserstuhl verantwortlich. Nun übernimmt am 1. Juli 2010 Thomas Langenbacher die Geschäftsleitung. Eberenz übergibt seinem Nachfolger einen erfolgreichen Kellereibetrieb, der vor allem für herausragende Spätburgunder Rotweine von der Sasbacher Weinbergslage „Rote Halde“ bekannt ist.

„Ich freue mich auf meinen neuen Aufgabenbereich“, erklärt Thomas Langenbacher. Der gebürtige Sasbacher ist seit 20 Jahren in der WG tätig. Nach einer kaufmännischen Ausbildung bei der damals noch eigenständigen Raiffeisenbank in Königschaffhausen und 4 folgenden Berufsjahren in Vogtsburg war er als 26-Jähriger aufgrund einer Stellenausschreibung zum Winzerkeller gekommen. Gesucht wurde ein Mitarbeiter im Vertrieb, durchlaufen hat Langenbacher seither nahezu alle Stationen in der Verwaltung. Bis dato war er für das Rechnungswesen zuständig. Dies erleichtere ihm den Umstieg in die Geschäftsführung, ist der 47-Jährige überzeugt. „Ich kenne die Zahlen, alle Preise und auch unsere Kunden.“

Hinter dem Sasbacher Wein steht Thomas Langenbacher indessen mit Überzeugung. Vor allem die Burgunder, an denen er die Kraft, Fülle und Vielschichtigkeit schätzt, liegen ihm am Herzen. Wenn es um den Genuss geht, würde er je nach Jahreszeit aus dem umfangreichen Sortiment der WG einen gerbstoffbetonten Spätburgunder Rotwein oder einen spritzigen Weißburgunder wählen. Weine, die dem drittkleinsten Winzerkeller am Kaiserstuhl ihren guten Ruf verschafft haben. Langenbacher setzt auf das Bewährte. Dennoch ist er der Meinung, dass man den Markt aufmerksam beobachten und auf Tendenzen reagieren muss.

Dass dabei die Qualität stets an erster Stelle steht, hat auch für Rolf Eberenz absolute Priorität. Während seiner langjährigen Tätigkeit war dem scheidenden Geschäftsführer stets wichtig, Kellermeister Gerhard Staiblin, die WG-Mitarbeiter und die 337 Mitgliedswinzer in Entscheidungen einzubeziehen. „Das Kellereigeschäft ist eine Teamarbeit, bei der die Winzer nicht nur Traubenlieferanten sind, sondern ihre Kompetenz einbringen“, erläutert Eberenz seine Philosophie des qualitätsorientierten Weinbaus. So habe sich beispielsweise schon früh ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein durchgesetzt. Eberenz machte sich darüber hinaus für das Ansehen der Sasbacher Erzeugnisse stark. So pflegte er bundesweit den persönlichen Kontakt zu Kunden, präsentierte die Weine auf badischen Messen und lehnte den Verkauf über Lebensmittelketten und Discounter ab. Stolz ist er derweil darauf, dass die WG Sasbach im Jahre 1989 die ersten im Barrique gereiften Sasbacher Rotweine und Mitte der 80er Jahre eine der ersten Selektions-Weinserien auf den Markt brachte.

Dass er sich jemals derart für die Winzergenossenschaft einsetzen würde, konnte sich Eberenz als 14-Jähriger nicht vorstellen. Damals hätte er lieber eine weiterführende Schule besucht, als dem Wunsch seiner Mutter, die die kaufmännische Lehre bei der WG arrangierte, nachzugeben. Als Großhandelskaufmann verblieb er dennoch weitere 6 Jahre in dem Genossenschaftsbetrieb, bevor er die Mittlere Reife und das Abitur nachholte und schließlich in Mannheim das Studium zum Diplom-Kaufmann absolvierte. Danach kehrte er wieder zur WG Sasbach zurück und übernahm bereits 1 Jahr später von Brunhilde Hilß die Geschäftsführung. Nach 46 Schul- und Berufsjahren freut er sich nun auf die freie Zeit, in der er lesen, die Natur und den Wein genießen und mit seiner Ehefrau auf Reisen gehen möchte.

(Presseinfo: Petra Littner, medienservice Breisach, KulturGenuss - Redaktion vom 16.06.2010)