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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

11. Mai 2012 - 14:07 Uhr

Wasserkraft an der Dreisam: Wasserkraftschnecke knackt die Million

Michael Wagner vor der Wasserkraftschnecke an der Dreisam.
Michael Wagner vor der Wasserkraftschnecke an der Dreisam.

Die Wasserkraftschnecke am Sandfang hat dieser Tage die 1-Million-Kilowattstunden-Grenze durchbrochen. Seit Ende 2008 produziert die Anlage in der Dreisam nahe des SC-Stadions klimafreundlichen Strom und macht dabei vor allem beim Schutz der heimischen Fischarten eine gute Figur.

Mit der bisher erzeugten Menge Strom ist Anlagenbetreiber Michael Wagner zufrieden: „Auch wenn die Dreisam im Sommer manchmal trocken fällt und die Schnecke wochenlang still steht, reicht die Wasserdurchflussmenge für einen wirtschaftlichen Betrieb der Wasserkraftschnecke aus“, so Michael Wagner, der neben der Anlage an der Sandfangbrücke noch weitere Kleinwasserkraftanlagen betreibt. Ihren Namen hat die 15 Tonnen schwere Wasserkraftschnecke, die Ende 2008 zunächst in den Probebetrieb ging, ihrer Bauart zu verdanken. Sie gleicht einer riesigen Schraube, die an eine Schnecke erinnert und im Gegensatz zu den häufig verwendeten Turbinen mit einem relativ geringen Gefälle im Fluss auskommt – an der Dreisam sind es nicht mehr als drei Meter. Das Wasser fließt über das Gewinde und erzeugt dadurch eine Drehbewegung, die einen Generator antreibt. „Pro Sekunde können bis zu 4000 Liter Wasser über die Schnecke laufen. In einem durchschnittlichen Jahr erzeugt sie mit 300.000 Kilowattstunden etwa den Jahresbedarf von 120 Haushalten. Der saubere Strom spart pro Jahr 174 Tonnen CO2 ein“, so Wagner.

Gewässer- versus Klimaschutz
Neben dem Klimaschutzbeitrag, den solche Anlagen leisten, spielt besonders der Gewässer- und Tierschutz eine gewichtige Rolle in der Wasserkraftnutzung. Direkt neben der Wasserkraftschnecke am Sandfang wurde deshalb mit der Hilfe von Fördermitteln aus Land und EU eine natürlich gestaltete Fischtreppe gebaut, die es den Fischarten und Kleinlebewesen ermöglichen soll, die Dreisam weiterhin zu durchwandern. Über zahlreiche kleinere Wasserbecken können die Fische das Gefälle überwinden. Vor und hinter der Wasserkraftanlage sorgen tiefere Becken für strömungsarme Ruhezonen. Die Wasserkraftschnecke selbst bringt gegenüber herkömmlichen Turbinen einige fischfreundliche Merkmale mit: Da sie weniger Strömungsdruck aufbaut als Turbinen, ist die Drehzahl sehr viel kleiner und der Wasserdruck im Durchfluss sehr viel niedriger. Zudem „schiebt“ sich das Wasser mitsamt den Fischen vergleichsweise langsam über das geräumige Gewinde und wird nicht wie bei Turbinen durch den engen Kanal gepresst, den die Turbinenblätter durchschneiden.
Die Technologie hat auch Badenova überzeugt und wurde mit 160.000 Euro aus dem Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz gefördert.
„Energiewende und Klimaschutz braucht Pioniere, so wie Herr Wagner einer ist, die bereit sind, persönliche Risiken einzugehen, um solche Projekte zu realisieren.“, betont Dr. Dieter Wörner, Leiter des Freiburger Umweltschutzamtes und Mitglied des Sachverständigenbeirates, der über die Vergabe der Badenova-Innovationsfondsmittel mit entscheidet. „Klimaschutz ist immer auch Naturschutz. Das gilt insbesondere bei diesem Projekt, das deutliche Verbesserungen für die Durchgängigkeit an der Dreisam bringt und damit auch eine Verbesserung der Fischökologie.“
Auch Hermann Ganter, Fachmann für Gewässer und Fische, sieht das so: „Die Schnecke hat sich in den vergangenen Jahren als ungefährlich für die meisten Fischarten erwiesen.“ Es gibt aber auch andere Stimmen, die den Eingriff in Gewässer zur energetischen Nutzung grundsätzlich ablehnen. „Das ist wie bei allen Energiewende-Projekten“, so Anlagenbetreiber Wagner, „Sauberen Strom wollen alle. Wenn es aber um Anlagenstandorte geht, gibt es immer individuelle Interessen, die dagegen sprechen. Es geht darum, Kompromisse zu einzugehen.“

Wertschöpfung durch Anlagenbau
Für den regionalen Energie- und Umweltdienstleister Badenova steht der Zubau erneuerbarer Energien in der Region im Vordergrund. Zusätzlich zu den 160.000 Euro aus dem Innovationsfonds hat das Unternehmen Mittel aus dem Regiostrom-Fonds für die Wasserkraftschnecke bewilligt. In diesen Fonds zahlen diejenigen Badenova-Stromkunden ein, die den Ökostromtarif „aktiv“ gewählt haben. Der Fonds hat seit 1999 rund 2500 private Solaranlagen, 37 Wasserkraftanlagen und sieben Biogasanlagen gefördert. Pro Jahr löst der Regiostrom-Fonds Gesamtinvestitionen von 12 bis 15 Millionen Euro aus. „Ein echter Wirtschaftsfaktor“, sagt der Bauunternehmer und Vizepräsident der Handwerkskammer Freiburg Christof Burger, der die Anlage mit seiner Baufirma errichtet hat. „Jede einzelne Anlage schafft Arbeitsplätze und bringt die Energiewende voran.“

(Presseinfo: Robin Grey, Unternehmenskommunikation badenova AG & Co. KG, Freiburg, vom 11.5.12)


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