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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

18. Apr 2016 - 16:33 Uhr

Studie zu Kosten von energetischen Standards im Wohnbau liegt vor - Energetische Maßnahmen verursachen geringe Mehrkosten bezogen auf die Gesamtinvestitionen

– Energetische Gebäudesanierung ist eines der wirksamsten Instrumente des Klimaschutzes

- Ziehen höhere energetische Standards im Wohnungsbau höhere
Kosten nach sich? Diese und noch weitere Fragen beantwortet
eine von der Stadt in Auftrag gegebene Studie, die heute
vorgestellt wird.

Mehr als 70 Prozent des Energieverbrauchs in den privaten Haushalten
entfallen auf die Heizung der Gebäude. Durch energieeffiziente
Bauweise und die entsprechende Haustechnik kann dieser
Heizenergieverbrauch heute bei Neubauten erheblich
reduziert werden. Durch den geringeren Energieverbrauch
werden nicht nur Betriebskosten eingespart; es wird auch ein
erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Vor dem Hintergrund der Bedeutung des Themas wird die
Energieeinsparverordnung vom Bundesgesetzgeber regelmäßig
fortgeschrieben und an die aktuellen technischen Entwicklungen
angepasst. Seit 2016 gilt die aktuelle Fassung der EnEv 16 mit
erhöhten Anforderungen an den Wärmeschutz als neuer
gesetzlicher Mindesstandard. Darüber hinaus hat der
Gesetzgeber zwei erhöhte Standards definiert, die allerdings
nicht verpflichtend sind, aber vom Bund (durch Mittel der
Kreditanstalt für Wideraufbau/KfW) bezuschusst werden. Dies
sind die „KfW 55“- und „KfW 40“-Standards.

Die Stadt Freiburg hat seit dem Beschluss zur
Niedrigenergiebauweise 1992 immer Energiestandards in ihrem
Wirkungsbereich verankert, die über dem gesetzlichen
Mindeststandard lagen. Der aktuell in Freiburg für Wohngebäude
geltende „Freiburger Effizienzhausstandard 55“ entspricht
weitestgehend dem vom Bund definierten erhöhten Standard
KfW55. Der einzige Unterschied ist die beim Freiburger Standard
obligatorische Wärmerückgewinnung bei der Lüftungsanlage.
„Um die vom Gemeinderat beschlossenen Klimaschutzziele
erreichen zu können, ist ein erheblich reduzierter Energiebedarf
bei den Gebäuden eine der wichtigsten Stellschrauben“, ist sich
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik sicher. Mit den in
Freiburg beschlossenen Gebäudeenergiestandards und deren
Umsetzung und Fortschreibung wurden bereits seit den frühen
90er Jahren zahlreiche Gebäude und ganze Stadtteile mit einem
hohen Energiestandard gebaut.

Bundesweit wird immer wieder über Kosten und Nutzen
von Energiestandards diskutiert. Auch in Freiburg wird im
Zusammenhang mit der wachsenden Bevölkerung
und der von der Stadt unterstützten Bautätigkeit im
Wohnungssektor oft gefragt, welche Kosten die in
Freiburg beschlossenen Energiestandards verursachen
und ob diese ein Hemmnis für den Wohnungsbau sein könnten.
Klarheit darüber schafft jetzt eine vom Umweltschutzamt
beauftragte Studie von EGS-Plan/Universität Stuttgart/Joachim
Eble Architektur zu den Kosten der verschiedenen technischen
Umsetzungsvarianten energetischer Neubaustandards.
Die Studie liefert einen Überblick über den auf die energetischen
Standards entfallenden Kostenanteil für zwei exemplarische
Gebäudetypen, dem Reiheneinfamilienhaus (EFH) und dem
Mehrfamilienhaus (MFH; Geschosswohnungsbau).
Es wurden viele Bauprojekte mit Versorgungs- (z.B. PV,
Solarthermie, Holzpelletheizung) und Baustandards in
verschiedenen Kombinationen ausgewertet und jeweils der
Kostenanteil für den Energiestandard ausgewiesen.
Referenzvariante für die Berechnung der Mehrkosten war der
aktuell gültige gesetzliche Standard der
Energieeinsparverordnung (EnEV 16).

Betrachtet wurden sowohl die Investitionskosten als auch die
Jahresgesamtkosten. Bei der Betrachtung der Investitionskosten
wurden die aktuellen Fördermöglichkeiten von Stadt, Land und
Bund berücksichtigt. Als Ergebnis dieser Studie wird deutlich,
dass die Umsetzung des besseren Standards KfW 55 keinen
wesentlichen Kostenanstieg bei den Baukosten verursacht.

Im Folgenden sind für das Modell-MFH die Investitionskosten
sowohl für die einzelnen Kostengruppen als auch für die
Umsetzung des KfW 55-Standards in Euro pro Quadratmeter
aufgelistet.
Außenanlagen: 200 €/m²
Bau- und Grundstück: 863 €/m²
übrige Kosten und MwSt.: 900 €/m²
Mehraufwand für KfW 55 Standard: 30 €/m²
Diese Auswertung zeigt, dass Grundstückspreis,
Tiefgaragenstellplätze oder Rohbaukosten einen deutlich
höheren Einfluss auf die Gesamtinvestitionskosten eines
Gebäudes haben, als die Wahl des energetischen Standards.
Die Mehrkosten für die Umsetzung des KfW 55-Standards
betragen bei den in der Studie untersuchten Varianten höchstens
1,5 Prozent (im Vergleich zur EnEV 16).

Die für den Freiburger Standard geltende obligatorische
Ausstattung der Lüftungsanlage mit einer Wärmerückgewinnung,
durch die zusätzliche Energieeinsparpotentiale erschlossen
werden, ist mit zusätzlichen Kosten von maximal 2 Prozent (im
Vergleich zur EnEv 16 und max. 0,5 Prozent im Vergleich zum
Standard KfW55) verbunden und kann damit mit
überschaubarem Mehraufwand realisiert werden.

Im Hinblick auf die politischen Zielsetzungen zum Klimaschutz –
die Stadt Freiburg möchte bis 2030 ihre Emissionen halbieren
und bis 2050 klimaneutral werden – wäre eine Herabsetzung der
energetischen Standards kontraproduktiv, da der Gebäudesektor
die höchsten Einsparpotenziale für Treibhausgase bietet. Der
Freiburger Effizienzhausstandard 55 soll daher weiterhin
beibehalten und nicht modifiziert werden.

Von hoher Relevanz für den Klimaschutz ist nicht nur der
energetische Standard bei Neubauten. Die energetische
Sanierung des Gebäudebestands ist ein ebenso wichtiges
Handlungsfeld, denn der überwiegende Anteil des
Energieverbrauchs im Gebäudesektor wird durch die
bestehenden Gebäude mit teilweise sehr schlechtem
Energiestandard verursacht.

Seit 2002 bietet die Stadt das Förderprogramm „Energiebewusst
sanieren“ an, das vor allem die Sanierung der Gebäudehülle
fördert. Seit Beginn werden die Fördermittel von bislang
insgesamt 3,9 Millionen Euro ununterbrochen an die
Gebäudeeigentümer ausgezahlt. Bewährt hat sich inzwischen
auch die Impulsberatung beim Beratungszentrum Energie im
Baurechtsamt. Die Wirksamkeit des Förderprogramms zeigt sich
an den in Freiburg überdurchschnittlichen Sanierungsquoten von
1,6 Prozent in den Jahren 2009 bis 2012.

Die Förderung in Form eines Zuschusses und die
vergleichsweise einfache Handhabung des Freiburger
Förderprogramms motivierte die Hausbesitzerinnen und
Hausbesitzer erfolgreich zu energetischen Sanierungen mit
Investitionen von bisher insgesamt etwa 39 Millionen Euro. Um
das ehrgeizige Freiburger Klimaschutzziel erreichen zu können,
müssen die Sanierungsquoten jedoch bis zum Jahr 2020 weiter
erhöht werden. Ein wesentlicher Antrieb wird dabei die
Fortsetzung der städtischen Förderung und Beratung sein.

(Pressemitteilung Stadt Freiburg vom 18.4.16)


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