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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

25. Dec 2024 - 11:00 Uhr

Erzbischof Burger feierte Weihnachtsgottesdienst in Freiburg - Weihnachten als Zeichen des Aufbruchs und der Liebe


In seiner diesjährigen Weihnachtspredigt am heutigen Mittwoch (25.12.) hat Erzbischof Stephan Burger zu Erneuerung und Nächstenliebe aufgerufen. Dabei erinnerte er an die schwierige Lage vieler Menschen in Kriegs- und Krisengebieten wie Gaza, Israel, dem Libanon, der Ukraine und Syrien sowie an die Herausforderungen innerhalb der eigenen Gesellschaft. Angesichts der aktuellen Krisen sei die Weihnachtsbotschaft besonders bedeutungsvoll. Erzbischof Burger ermutigte die Gläubigen: „Liebe Schwestern und Brüder, nehmen wir dieses Kind voller Dankbarkeit und Liebe an. Wachsen wir in seiner Liebe und seinem Frieden, indem wir zu ihm kommen und bei ihm verweilen. So mag unser Herz immer mehr erahnen, was es bedeutet, in all den Krisen dieser Welt doch in der göttlichen Liebe gehalten zu sein.“

Erzbischof Burger sprach in seiner Predigt auch über die Symbolkraft von Ruinen. Diese stünden einerseits für Zerstörung, andererseits aber auch für den Neubeginn. Er zog Parallelen zwischen den sichtbaren Ruinen der Welt und den „ruinösen Verhältnissen“ in zwischenmenschlichen Beziehungen, Familien oder beruflichen Situationen.

Sorgen, Ängste und Nöte vor Gott bringen:
„Ruinen erinnern uns, Ruinen mahnen uns, Ruinen rufen uns auf, es überhaupt nicht so weit kommen zu lassen“, sagte der Erzbischof. „Gleichzeitig sind Ruinen Zeichen der Vergänglichkeit und des Aufbruchs. Denn auf dieser Welt haben wir keine bleibende Stätte, sondern suchen die künftige.“ Stephan Burger verwies dabei auf die Krippendarstellungen: „Der Stall zu Bethlehem, die Geburtsgrotte, die Höhle stehen auch in Verbindung mit dem Zerfall, mit zerstörten Mauern, mit Teilen von Ruinen. Sie stehen für nichts anderes als für das zerfallene Königshaus David, das der Verheißung gemäß wieder aufgebaut werden soll.“

Erzbischof Burger ermutigte die Gläubigen, sich dem Kind in der Krippe zuzuwenden und ihre Sorgen, Ängste und Nöte vor Gott zu bringen. „Aus dem zitternden Herz will ein starkes werden, das sich vor der Zukunft und den Unwegbarkeiten des Lebens nicht fürchtet. Ein Herz, das sich den Herausforderungen stellt, um mit all dem Negativen, mit all den Widerständen und Blockierungen anders umzugehen, ja diese zu überwinden, weil der eine König Einzug hält.“

Stephan Burger rief die Gläubigen dazu auf, das Licht der Weihnachtsbotschaft in die Welt zu tragen: „Es ist Auftrag der Kirche, diesen Wächterdienst auszuüben und diese Botschaft vom menschgewordenen Wort Gottes in diese unsere Welt hineinzutragen.“ Gleichzeitig erinnerte er daran, dass auch die Kirche selbst ständig der Erneuerung bedürfe: „Denn dieses Haus aus lebendigen Steinen zeigt sich ebenso in einem Zustand, in dem immer wieder ruinöse Bestände zu Tage treten und das der ständigen Erneuerung bedarf.“

Max Josef Metzger: Mit dem „Feuer der göttlichen Liebe“ gegen Hass und Zerstörung
Am Abend zuvor hatte Erzbischof Burger den Gottesdienst zur Heiligen Nacht (24.12.) gefeiert. Auch dort rief er dazu auf, angesichts von Konflikten und menschlichem Leid die erneuernde Kraft der göttlichen Liebe anzunehmen. Er zitierte den Propheten Jesaja: „Jeder Stiefel, der dröhnend daher stampft, jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers“ (Jes 9, 4). Burger betonte, dass die göttliche Liebe, die in Bethlehem geboren wurde, selbst inmitten von Gewalt und Zerstörung stärker sei als die Mächte des Bösen.

Insbesondere erinnerte der Freiburger Erzbischof an das Wirken des Seligen Max Josef Metzger, der sich immer wieder die Frage stellte, ob Krieg mit dem christlichen Glauben vereinbar sei. Metzger, der selbst Opfer des Krieges und des Nationalsozialismus wurde und erst im November dieses Jahres im Freiburger Münster seliggesprochen wurde, zog das Fazit: „Der Krieg ist nicht Gottes Wille. Der gütige Vater im Himmel will den Frieden und das Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft.“ Der Märtyrer habe gewusst, dass der wahre Frieden nicht durch Gewalt, sondern nur durch die Liebe Gottes zu den Menschen erlangt werden könne. Dieses „Feuer der göttlichen Liebe“, von dem der Prophet Jesaja sprach, sei eine Liebe, die stärker ist als jede Zerstörung, stärker als der Tod selbst. Zum Schluss seiner Predigt ermutigte Stephan Burger die Gläubigen, sich von dieser Liebe leiten zu lassen und Frieden zunächst im eigenen Herzen zu schaffen.

(Presseinfo: Erzdiözese Freiburg, 25.12.2024)

REGIOTRENDS-INFO:
Eklat bei Christmette - Protestrufe gegen Erzbischof, TV-Übertragung abgebrochen - Mehr dazu bei www.web.de


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