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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

30. Jun 2021 - 12:27 Uhr

Hochrenaissance mit barocken Elementen und Einschusslöchern - Städtisches Gebäudemanagement Freiburg saniert denkmalgeschützte Naturwerksteinfassade des Goethe-Gymnasiums am Holzmarkt


„Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich endlich Taten sehn“. Das fordert der Theaterdirektor im „Faust“ (Vorspiel auf dem Theater), und dem folgt das städtische Gebäudemanagement (GMF) jetzt am Goethe-Gymnasium mit beherzten Taten. Die Fassade des Gebäudes, aus Naturwerkstein und denkmalgeschützt, wird seit vergangenem Jahr liebevoll saniert. Corona-bedingt konnten Baubürgermeister Martin Haag und Vertreter des GMF das aufwändige Groß-Projekt erst heute auf einem Ortstermin vorstellen.

Die Sanierung kostet insgesamt 2,25 Millionen Euro. Das Land schießt aus seinem Programm zur Schulbauförderung 791.000 Euro zu. Die Paul-Mathis-Stiftung übernimmt die Kosten für die Restaurierung der Medaillons der Ostseite (Musik, Biologie, Erdkunde, Malerei), der allegorischen Figuren (Arbeit, Religion) und der übrigen Fassadenflächen des 1. und 2. Obergeschosses der Ostseite mit einem Gesamtvolumen von 100.000 Euro.

„Ich möchte mich insbesondere bei der Paul-Mathis-Stiftung für ihre äußerst großzügige Spende bedanken. Mit diesem Beitrag investieren wir nicht einfach nur in die Bausubstanz eines markanten Bauwerks. Wir sorgen damit vor allem auch dafür, dass der Schulgemeinschaft des Goethe-Gymnasiums ihr wunderschönes Schulhaus mit seinem liebgewonnenen Erscheinungsbild ohne Einschränkungen erhalten bleibt“, betonte Martin Haag.

Das Goethe-Gymnasium am Holzmarkt wurde 1892 als „Höhere Mädchenschule“ entworfen und gebaut. Die Federführung hatte damals der GMF-Vorgänger Hochbauamt unter Stadtbaumeister Rudolph Thoma und Stadt-Architekt Mathias Stammnitz. Schon zu Beginn des NS-Regimes, das keinen höheren Wert auf Mädchenbildung legte, wurde es 1933 in „Hindenburgschule“ umbenannt. 1944 wurde die Schule geschlossen und ihr Keller zum Lazarett umfunktioniert. Bis heute bezeugen Einschusslöcher in der Natursteinfassade die Ereignisse der beiden Weltkriege.

Nach Kriegsende zogen neben französischen Kriegsgefangenen auch französische Besatzungsangehörige in das Gebäude ein. Eine französische Schule und ein Fernmeldeamt fanden hier ebenfalls ihren Platz. Nach der Umbenennung in „Goethe-Gymnasium“ (1948) folgte Mitte der 1950er-Jahre der Wiedereinzug der Mädchenschule. Seit 1966 werden hier auch Jungen unterrichtet, 1972 wurde dank steigender Schülerzahlen ein drittes Obergeschoss aufgesetzt.

Der Grundriss des Goethe-Gymnasiums ist fast symmetrisch, sein Baukörper kann in einen Mittelbau und zwei spiegelbildliche Seitenflügel unterteilt werden. Die Formensprache der Fassaden entstammt der italienischen Hochrenaissance, ist aber mit barocken Dekorationselementen durchsetzt. Der Mittelbau weist einen zentralen Eingangsrisalit (hervorspringender Gebäudeteil) auf, die Seitenflügel im Osten und Westen entsprechen der Formensprache des Mittelbaus. Auf der Rückseite des Gebäudes schließt sich in der Breite des Mittelbaus ein Turnhallenbau an.

Die Dächer sind heute als ziegelgedeckte Sattel- oder Walmdächer gestaltet. Davon ausgenommen ist der Turnhallenbau im Norden, dessen Pultdach mit Bitumen gedeckt ist.

Ein besonderer Blickfang ist seit jeher die Schulfassade am Holzmarkt. Im Erdgeschoss besteht sie aus einem Rustikasockel mit Rheinpfälzer Sandstein. Pilaster markieren die Ecken des Gebäudes über dem Erdgeschoss. Diese Pilaster tragen über dem ersten OG Medaillons mit den Themen Musik, Biologie, Erdkunde, Malerei, (Ostfassade), Geschichte, Philosophie, Mathematik, Architektur und Erdkunde (Südfassade), Biologie, Musik, Malerei und Mathematik (Westfassade). Figurennischen schmücken die fensterlosen Seitenflächen der Seitenfassaden; hier werden die allegorischen Standbilder mit den Themen Religion und Arbeit (Ostfassade) und Natur und Kunst (Westfassade) dargestellt.

Über dem Mittelteil des Gebäudes ist der Schriftzug „Höhere Mädchenschule“ mit der Jahreszahl seiner Errichtung angebracht. Darüber prangt in der Mitte eine Uhr mit zwei Figurenpaaren: „Mutter mit Kind“ und „Vater mit Kind“. Rechts und links davon präsentieren halbkreisförmige Giebel das Stadtwappen.

Dass dies keine Fassadensanierung 08/15 sein kann, macht schon ein flüchtiger Blick vom Holzmarkt aus klar. Also hat das GMF ein minutiöses Sanierungskonzept erarbeitet, das auf der Sicherung und Bewahrung der historischen Bausubstanz basiert – soweit dies nach heutigem Stand der Restaurierungstechnik möglich und angesichts der städtischen Haushaltslage wirtschaftlich vertretbar ist.

Die Schadens- und Maßnahmenkartierung der betroffenen Bereiche und die Bewertung des Verwitterungsgrades führten zum Ergebnis, dass die historische Bausubstanz über weite Bereiche erhalten werden kann. Daraufhin wurden drei Bauabschnitte festgelegt. Im vergangenen Jahr war die Westseite dran, in diesem Jahr steht die Ostseite an, 2022 folgt schließlich der Mittelteil. Entsprechend wird das Gerüst jeweils mit Staubfangnetzen abgehängt.

Hinter diesen Netzen verrichten Meister ihres Faches vielfältige Aufgaben. Es geht unter anderem darum, die Fassade zu reinigen (u.a. im Partikelstrahlverfahren), Natursteine, Vierungen und Fugen zu erneuern, Steine zu restaurieren, Risse zu injizieren und Schalen zu verfüllen, Skulpturen zu reinigen, Medaillons konservatorisch zu sichern, das Dach instand zu setzen und auszubessern, den Dachgrat nach tradierter Technik auszubilden, den Mörtelfirst zu verdrahten und das Schneefanggitter zu erneuern. Zu guter Letzt werden die Fenster überarbeitet.

Um auf den Schulbetrieb so viel Rücksicht wie möglich nehmen zu können, wird im Vorfeld jeder Arbeitsschritt mit der Schulleitung besprochen, auch digital per App. Während Arbeiten mit Staub- oder Lärmemissionen müssen die Klassenraumfenster geschlossen bleiben. Eine Stoßlüftung alle 20 Minuten bleibt gewährleistet.


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