Stadt Freiburg legt fünften Bildungsbericht vor - Hohes Interesse der Bürger an nachhaltiger Entwicklung ihrer Stadt - Bildungsbürgermeisterin Buchheit: „Bildung ist Schlüssel, der alle Menschen zum zukunftsorientierten Denken und Handeln befähigt.“

Als eine der bundesweit ersten Kommunen hat die Stadt Freiburg 2008 begonnen, die Bildungssituation in der Stadt systematisch zu erfassen. Die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht und liefern wichtige Impulse für bildungspolitische Weichenstellungen. Nun liegt der fünfte Freiburger Bildungsbericht vor, der sich mit dem Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung befasst. Er zeigt, wo die Stadt mittelbar und unmittelbar ansetzen kann, um nachhaltiges Handeln stärker in der Bildung zu verankern.

Im Auftrag der Stabsstelle Freiburger Bildungsmanagement hat ein Team von externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Federführung von Prof. Dr. Gerhard de Haan vom Institut Futur der Freien Universität Berlin 1.700 Bürgerinnen und Bürger befragt, die Daten ausgewertet und anschließend den Bericht verfasst.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass das Wissen über nachhaltige Lebensweisen nicht über die Schule, die Hochschule oder die berufliche Aus- und Weiterbildung kommt. Vielmehr informieren sich die Bürgerinnen und Bürger über das Internet oder die Printmedien. Insbesondere die ältere Generation hat in der Schule wenig über nachhaltige Entwicklung gelernt, bei den jüngeren Befragten ändert sich das aber zunehmend. Aus diesem Grund fordern Bürgerinnen und Bürger, dass rund ein Viertel der Lernzeit in den Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet sein sollte.

Ein Auftrag, den Bildungsbürgermeisterin Christine Buchheit gerne annimmt: „Nachdem wir im Mai den ‚Nationalen Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ durch die Deutsche UNESCO–Kommission verliehen bekommen haben, ist der fünfte Bildungsbericht ein weiterer wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, nachhaltiges Handeln in unserer Stadtgesellschaft dauerhaft zu verankern. Bildung ist der Schlüssel, der alle Menschen befähigen kann, zukunftsorientiert zu denken und zu handeln.“

Der Bericht veranschaulicht weiter, dass insbesondere Veranstaltungen zu nachhaltigen Lebensweisen dazu beitragen, Nachhaltigkeit im Alltag zu verankern. Im Fokus der Befragten standen die Themen Klimawandel, Artenvielfalt und -schutz, nachhaltiger Konsum, umweltfreundliche Mobilität und regenerative Energien. Den sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit, also beispielsweise Chancengleichheit, Rollenverteilung oder gerechte Bezahlung, sahen die meisten Bürgerinnen und Bürger zwar, hat im eigenen Handeln bisher aber eine untergeordnete Rolle gespielt.

Auch viele Jugendliche wünschen sich, Themen wie die Klimakrise in der frühen Bildung und der Schule zu adressieren und fordern neue Lösungswege – etwa mehr Praktika zu Nachhaltigkeitsthemen anzubieten. Nach ihrer Ansicht sollen Schulen öfter und direkter mit klimaschutzbezogenen Projekten kooperieren und projektorientiertes Lernen im Unterricht sollgestärkt werden. Die Jugendlichen wollen mehr in die Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse ihrer Stadt einbezogen werden.

Zum Gesamtergebnis sagt Prof. Dr. de Haan: „Das Interesse der Bürgerinnen und Bürgern an der nachhaltigen Entwicklung der Stadt ist außerordentlich hoch, der Wunsch nach mehr Bildung für nachhaltige Entwicklung ist entsprechend groß. Die Potenziale der Stadt in Bezug auf eine weitere nachhaltige Entwicklung sind da. Man kann dabei auf die Bürgerinnen und Bürger zählen.“

Der fünfte Freiburger Bildungsbericht ist der erste themenorientierte Bildungsbericht der Stadt und bundesweit der erste Bildungsbericht zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung. Von Anfang an wurden Experten, Bürgerinnen und Bürger sowie Bildungsanbietende an dem Bericht beteiligt.

Der Bildungsbericht steht ab sofort auf der städtischen Website unter www.freiburg.de/bildungsbericht zum Download bereit.