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Stadtkreis Freiburg - E-Werk Freiburg

20. Apr 2023 - 22:29 Uhr

Sammlung Jakob: Eine künstlerische DNA-Probe - Late-Night-Viewing der Performance AG am 21. April - Ausstellung noch bis zum 30.04.2023 in der Galerie für Gegenwartskunst Freiburg

Noch bis zum 30.04.2023 zeigt die Galerie für Gegenwartskunst Freiburg Arbeiten aus der Sammlung Jakob. Am kommenden Freitag finden im Zuge eines Late-Night-Viewings Auftritte der Performance AG mit Jürgen Oschwald und des Gesangs-Duos Aligned bei freiem Eintritt statt.

Als postdigitales Zukunftslabor präsentiert die Galerie für Gegenwartskunst ausgewählten Arbeiten junger internationaler Künstler*innen. Diese setzen sich mit Zukunftsideologien, Sozialisierungsprozessen und Netzkultur auseinander. Sie hinterfragen Machtstrukturen in Zeiten ständiger Selbstoptimierung des Individuums im digitalen Raum. Mithilfe neu angewandter Prozesse aus Bereichen der Medizin, des Handwerks, Design, Sub- und Kryptokultur in der künstlerischen Produktion präsentieren die Künstler*innen teilweise interaktive Rauminstallationen. Wie zerbrechlich ist die künstlerische DNA dieser Generation? Was sind ihre Mittel des Austauschs in einer globalisierten, vernetzten Gesellschaft und mit welchen hybriden Formen suchen sie den Herausforderungen ihrer Zeit zu begegnen?

Thomas Liu Le Lann (*1994) konzentriert sich auf den Versuch, Männlichkeit zu entkräften und die progressiven Eigenschaften von Weichheit, Zerbrechlichkeit und Passivität hervorzuheben. Er stellt sowohl die Körper als auch die unsicheren Geschlechter seines Mannes, seiner Freunde und seiner selbst durch skulpturale Arbeiten, Bilder und selbst fiktionaler Texte dar. Der Künstler hat die Figur des „Softheros“ eingeführt, der die Dekonstruktion des vorherrschenden Heldenmodells und seiner schwerfälligen Darstellungen unterstützen soll. Sein 7-meter Superheld „Shion“ ist erschlafft, manchmal an der Grenze zur Formlosigkeit, wie ein überforderter, moderner und müder Superheld. Bekleidet mit einer Harlekin-Maske, könnte Shion aber auch auf dem Weg zum nächsten Banküberfall sein.
In seiner raumgreifenden Installation Akkuhammer überlässt Evgenij Gottfried (*1989) der Maschine ihre Autonomie und erzeugt eine elektrokinetische Choreografie. Inspiriert vom Überangebot an Do-It-Yourself-Produkten des Bau- und Fachmarkts, schafft Gottfried eine Chimäre, bestehend aus handelsüblichem Gummihammer und Akkuschrauber, die sich durch unberechenbaren Richtungswechsel fortbewegt.

Constantin Hartenstein (*1982) untersucht in Performance, Skulptur und Video, wie sich die individuelle menschliche Existenz in ihre künstlich-mechanische Umgebung integriert und durch sie verändert wird. Seine bläulich schimmernden Oberflächenreliefs sind oftmals angereichert mit symbolisch aufgeladenen Substanzen wie Gleitgel, Pillen oder G (Liquid Ecstasy). Thematisiert werden Fragen nach Produktionszyklen und hybriden Materialien, die den Körper verändern und neu definieren (können). Auf alchemistisch-technoide Weise hinterfragen Hartensteins Elixiere eine Ära der hedonistischen Selbstdarstellung und -optimierung.

Gabriella Torres-Ferrer (*1987) ist Multimedia-Künstler*in und Forscher*in. TorresFerrers neue Medienpraxis beschäftigt sich mit der Zukunft, neuen digitalen Epistemologien und untergräbt hegemoniale Narrative, Machtdynamiken und Mittel des Austauschs in einer globalisierten, vernetzten Gesellschaft. Die Klanginstallation We Are All Under the Same Sky reagiert auf die Bewegungen der Besucher mit Klangfragmenten, die alle aus der Registrierung und Speicherung von Daten im Internet stammen. Wie bestimmt die digitale Spur, die wir hinterlassen, die Informationen, die uns wiederum erreichen? Wie wirkt sich dies auf unser Konsumverhalten aus?

Karla Zipfel (*1993) arbeitet in den Bereichen Installation, Skulptur und Zeichnung. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der kollektiven Rezeption von Design, seiner Einbettung in soziale Kontexte und Mechanismen der Konstruktion von Normalität. Als verkaufsartige Anordnung spürt die Installation aus Foto-Objekten der Veränderung des Stadtraums durch die Digitalisierung nach. Die zugrunde liegenden Fotografien basieren auf einer Dokumentation leerstehender Ladenlokale in Halle (Saale). Präsentiert werden sie als Fragmente auf zwei Metall-Drehständern, die aus dem Inventar eines insolventen Ladengeschäfts stammen. Der Fenster-Inhalt wurde aus der Fassade herausgeschnitten. Jede Fotografie existiert in Anlehnung an das Design der damaligen Apple-Geräte.

Akribisch gestapelte Überbleibsel eines Bikers werden als zeitgenössische Version eines Kriegers aufgebahrt, sein Blut scheint bereits zu Energydrink übergegangen zu sein. Die Installation „About Ordal“ stammt vom Straßburger Künstler Neckar Doll. Ein verschrammter, maßgefertigter Motocross-Helm aus dem Besitz des Künstlers ist verziert mit ritualistisch anmutenden Details. "About Ordal" knüpft eine romantische Analogie zwischen Extremsport und Ritterlichkeit, die zu einer modernen Adaption der Romantik führt. Hierbei inszeniert sich die unbehagliche Ästhetik durch Extreme und Gefahren. Warum müssen wir uns fast töten, um uns lebendig zu fühlen?

(Info: Simon Fehrenbach)


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