6. bis 11. Juli: 50. Freiburger Weinfest - 70 Betriebe bieten auf dem Münsterplatz über 400 Weine und Sekte an

Vom 6. bis 11. Juli findet das 50. Freiburger Weinfest auf dem Münsterplatz statt. Das Fest, das 1970 zum 850 Stadtjubiläum erstmals gefeiert wurde, hat in seiner Geschichte Höhen und Tiefen erlebt. So haben beispielsweise Fußball-Weltmeister- und Europameisterschaften für Zuschauer-Minusrekorde gesorgt, und als der Weinbauverband von den gemütlichen Hütten auf edle weiße Zelte umstellte, wollten viele Freiburger vom neuen, elitären Auftritt des Festes nichts mehr wissen. Inzwischen hat sich die Besucherresonanz wieder stabilisiert und das Weinfest ist erneut fester Bestandteil im Terminkalender vieler Stadtbewohner.
Am heutigen Dienstag stellten Bürgermeister Stefan Breiter, Franziska Pankow vom Veranstalter FWTM, Alixe Winter von der Alten Wache und Philipp Rottmann, Gründer des Piwi-Kollektivs, Details zur Jubiläumsausgabe des Freiburger Weinfests der Öffentlichkeit vor.

Viel geändert hat sich gegenüber den Vorgänger-Ausgaben des Weinfests nicht. Einzige wirkliche Neuerung ist die Teilnahme des Piwi-Kollektivs. Das ist eine Vereinigung von Winzern, die pilzresistente Rebsorten anbauen und in einem eigenen Bereich des Festgeländes vermarkten. Ansonsten hat sich beim 50. Weinfest wenig verändert.

„Wir wollen den Schwung mitnehmen, den die erfolgreichen Münsterplatzkonzerte hinterlassen haben“, brachte es Bürgermeister Stefan Breiter auf den Punkt. Er erinnere sich noch an die ersten Weinfeste, an denen er als kleiner Bub teilgenommen habe und denke an die einzigartige Atmosphäre, die der Münsterplatz biete.

Oberbürgermeister Martin Horn wird das Fest am 6. Juli zusammen mit FWTM-Chefin Hanna Böhme und der tags zuvor gewählten neuen Badischen Weinkönigin eröffnen.
Der Stiftungsrat spendiert Stiftungswein und schenkt diesen am Eröffnungstag aus.

„Die Bevölkerung wartet sehnsüchtig auf das Weinfest“, ist sich Breiter sicher und erinnerte daran, dass der Weinbau in der Regio nicht nur für gute Weine, sondern auch für den Erhalt der Landschaft sorge.

Organisatorin Franziska Pankow zählte die teilnehmenden Weinbereiche auf, die vom Markgräflerland bis zum Breisgau reichen. Es gebe während des Festes zwei Spendenaktionen: Zum einen würden verschiedene Küferfenster-Editionen ausgeschenkt, von denen pro verkaufter Flasche 50 Cent an den Münsterbauverein flössen, und zum anderen würden auch von jedem verkauften Weinglas zehn Cent dem gleichen Zweck zugutekommen.

Neu ist der Bereich der Piwis, der Winzer, die pilzresistente Rebsorten anbauen und verarbeiten. Diese neuen Sorten seien besonders nachhaltig, weil sie weniger Pflanzenschutz und damit auch Pflege benötigten. „Die Einsparung an Spritzmitteln und Traktorfahrten sind gut für die Umwelt“, erklärte Philipp Rottmann vom Piwi-Kollektiv.

Alixe Winter von der Alten Wache gab einen kurzen Rückblick auf 50 Jahre Weinfest und erinnerte an alte Weinsorten wie Ruländer oder Weißherbst, die es heute so nicht mehr gebe. Außerdem hätten sich im Laufe der Zeit das gastronomische Angebot und der Modegeschmack der Besucher grundlegend geändert. Trockene Weine seien früher in der Minderheit gewesen und der Müller-Thurgau hätte noch Riesling-Silvaner geheißen.

Das Freiburger Weinfest ist am Donnerstag und von Sonntag bis Dienstag von 17 bis 24 Uhr geöffnet, am Samstag von 17 bist 1 Uhr.
Während der Festtage findet der Wochenmarkt unverändert statt, lediglich einige Stände werden in die Münstergasse und die Kaiser-Joseph-Straße verlegt.