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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

6. Feb 2025 - 16:51 Uhr

8. Februar 2025: SC Freiburg setzt vor Heimspiel starkes Zeichen der Solidarität mit der Ukraine - Künstler aus Lemberg (Lviv) spielen live Titel „You’ll never walk alone“ - Interview mit Carmen Höfflin und Rüdiger Linhof (Initiatoren von „OneVoice“)

Screenshot Stadionheft SC Freiburg
Screenshot Stadionheft SC Freiburg

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine mit einer Großoffensive angegriffen, der Krieg dauert bis heute an. Warum sehen Sie, Carmen Höfflin und Rüdiger Linhof, kurz vor diesem traurigen dritten Jahrestag die Zeit gekommen, mit One Voice ein Zeichen der Solidarität zu setzen?

LINHOF: Kurz nach der Großoffensive Russlands war die Solidarität der Menschen hierzulande enorm groß. Das hat der Politik geholfen, schnell zu reagieren und wichtige Entscheidungen zur Unterstützung der Ukraine zu fällen. Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, der Politik Mut zu machen, weiter zu unterstützen, denn die Bedrohungslage ist gleichgeblieben. Außerdem gibt es inzwischen zahlreiche andere beunruhigende Themen, die uns motivieren sollten, aktiv zu werden: wie die Wahl von Donald Trump und das Erstarken der antidemokratischen Kräfte in unserem Land.

HÖFFLIN: Daher ist es sehr wichtig, den Menschen hierzulande immer wieder deutlich zu machen, dass unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine genauso groß bleiben muss wie bisher. Sie brauchen weiterhin unsere volle Unterstützung. Denn am großen Leid und der Gefahr, auch für unser Land und unsere Sicherheit, die der Krieg verursacht, hat sich nichts geändert. Und weil sich die Leute in einem Fußballstadion mit Unterstützung auskennen ...

HÖFFLIN: ... kam uns die Idee, eine große Live-Aktion durchzuführen, genau. Als ehemalige Spielerin des SC Freiburg fiel mir die passende Location dann natürlich auch sofort ein (lacht).

LINHOF: Ein Stadion, wo viele Fußballfans zusammenkommen, die das Herz am rechten Fleck haben, da müssen wir mit unserer Aktion hin – das ist genau unsere Liga!

Was sind die Hintergründe Ihrer Initiative?:

LINHOF: Vor etwa einem Jahr hab ich mit Peter und Flo (Peter Brugger und Florian Weber, Linhofs Bandkollegen bei Sportfreunde Stiller, d. Red.) den Kultur.Konvoi gegründet. Seitdem, mit dem Support von vielen deutschen Künstler/innen wie Udo Lindenberg, Jan Delay oder Rea Garvey, haben wir 16 Rettungswagen in die Ukraine gebracht. Bisher wurden dort dadurch mehr als 6.000 Menschen transportiert, viele Leben gerettet. Bei unserem jetzigen Projekt One Voice ist das Ziel, via Lichtprojektion den wunderbaren Künstler/innen aus der Ukraine eine Plattform zu bieten, um weiterhin auftreten sowie sicht- und hörbar bleiben zu können.

Auch heute wird es eine ähnliche interaktive Live-Performance im Stadion geben. Wie läuft das ab?:

LINHOF: Kurz vor Anpfiff werden wir auf den Videowalls im Stadion eine Live-Schalte in die Ukraine übertragen. Die Musiker/innen befinden sich in einem geschützten Proberaum in Lemberg, ...

... Freiburgs Partnerstadt im Westen der Ukraine:

LINHOF: Genau. Die Musiker/innen werden dort das Lied „You’ll never walk alone“ performen, und wir werden live dabei sein.

Weshalb haben Sie sich ausgerechnet für diese Fußballhymne entschieden, die etwa an der Anfield Road in Liverpool gesungen wird?:

LINHOF: „You’ll never walk alone“ transportiert diese eine ganz besonders wichtige Botschaft: Du bist nie allein, solange du Hoffnung in dir trägst! Und genau diese Hoffnung brauchen die Menschen in der Ukraine weiterhin. Sie brauchen das Wissen, dass wir sie nicht nur finanziell oder mit Hilfsgütern unterstützen, sondern auch weiterhin in Gedanken bei ihnen sind, uns für sie und ihre schlimme Lage interessieren. Dass wir zusammenhalten – ein Gefühl, wie man es in einem Fußballstadion besonders gut vermitteln und spüren kann.

HÖFFLIN: Außerdem kennen alle Fußballfans diesen Song. Spätestens beim Refrain können wirklich alle mitsingen. Und dass Freiburger Fans laut supporten können, ist sowieso bekannt. Das Besondere an der Aktion ist, dass sie in beide Richtungen funktioniert: Denn die Musiker in Lemberg sehen und hören die Fans im Stadion ebenfalls und bekommen die Stimmung live mit. Daher freuen wir uns total, wenn ganz viele Stadionbesucher/innen mitsingen, und damit einen unvergesslichen Moment kreieren.

Technisch klingt diese Live-Schalte in beide Richtungen nicht gerade unkompliziert …:

HÖFFLIN: Klar, man muss etwa die LED-Wände des Stadions koppeln, für die Tonübertragung eine stabile Verbindung zur Stadionanlage herstellen. Aber die eingesetzte Technologie ist seit Jahren erprobt. Außerdem werden wir die Schalte auch schon Stunden vor der Live-Übertragung im Europa-Park Stadion testen.

LINHOF: Viel wichtiger als die Performance ist sowieso die Geste, das Zeichen, das wir in die Ukraine senden: Ein großer Fußballclub gibt diesen Künstler/innen eine Bühne, ganz prominent kurz vor dem Anpfiff eines Bundesligaspiels. Diese Wertschätzung und Solidarität ist für die Menschen vor Ort total wichtig.

HÖFFLIN: Ich bin neulich selbst zum ersten Mal bei einem Hilfstransport dabei gewesen: nach Lemberg. Die Stadt liegt zwar weit entfernt von der Front, und doch kommt es auch dort immer wieder zu Luftangriffen - täglich gibt es Bombenalarm, täglich müssen die Menschen Schutzkeller aufsuchen. Der Terror des Krieges macht keine Pause. Die Menschen versuchen weiterhin normal zu leben, ihren Alltag zu bestreiten, zur Arbeit und zur Schule zu gehen. Vieles wird überspielt. Vieles wird ausgehalten. Und das zehrt an den Kräften, das merkt man den Menschen deutlich an, auch weil nahezu jede Familie, mit denen ich sehr bewegende Gespräche geführt habe, von im Krieg verletzten oder verstorbenen Familienmitgliedern berichtet hatte. Das Leid ist groß. Und die Dankbarkeit umso größer, wenn sie Hilfe erfahren, Unterstützung bekommen und die Gewissheit: Wir werden nicht allein gelassen.

LINHOF: Auch ich bin mit Kultur.Konvoi mehrmals in die Ukraine gefahren, war ebenfalls in Lemberg. Dabei habe ich auch das Unbroken-Center besucht, ein Rehabilitationszentrum, in dem Soldaten, aber auch zivile Opfer von Bombenangriffen behandelt werden, Prothesen bekommen, therapeutisch unterstützt werden. Dort erlebt man hautnah, wie wichtig und wertvoll unsere Hilfe ist – und dass sie auch bei den Menschen ankommt.

Der SC Freiburg hat seit Kriegsbeginn durch diverse Spendenaktionen oder auch mit Hilfe des FAIR ways Förderpreises zahlreiche Hilfsprojekte unterstützt, die sich für kriegsgeschädigte Menschen in der Ukraine einsetzen, darunter auch das Unbroken-Center in Lemberg. Sehen Sie gerade Profivereine in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen?:

HÖFFLIN: Absolut. Clubs wie der SC Freiburg erreichen nicht nur eine breite Masse, sondern haben auch eine große Vorbildfunktion. Und ich freue mich sehr, dass der Sport-Club seine Strahlkraft seit Jahren mit großem gesellschaftlichem Engagement verbindet.

LINHOF: Ich habe den SC – und auch die Stadt Freiburg im Allgemeinen – als unglaublich kooperativ und engagiert erlebt. Als wir mit unserer Idee der Live- Schalte im Stadion um die Ecke kamen, war die Bereitschaft beim Sport-Club sofort da, das umzusetzen. Wir freuen uns, durch die Aktion nun ein positives Zeichen zu setzen, aufzurütteln, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir schwierige Situationen nur bewältigen können, wenn wir zusammenstehen. Wir hauen uns weiterhin rein. Und bleiben laut.

Interview: Christian Engel und Alexander Roth

(Presseinfo: SC Freiburg, 06.02.2025)


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