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Stadtkreis Freiburg - Freiburg

27. Mar 2025 - 14:31 Uhr

Forschungsprojekt „ZuRecht“ unter Leitung der Universität Freiburg veröffentlichte neue Forschungsergebnisse zu Diversität in der Polizei - Beiträge untersuchen wie Polizei in unterschiedlichen Bereichen mit Vielfalt und Differenz umgeht

Forschungsprojekt „ZuRecht“ unter Leitung der Universität Freiburg veröffentlichte neue Forschungsergebnisse zu Diversität in der Polizei.
Buchcover: Die Polizei in der offenen Gesellschaft. 

Foto: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg - transcript-Verlag
Forschungsprojekt „ZuRecht“ unter Leitung der Universität Freiburg veröffentlichte neue Forschungsergebnisse zu Diversität in der Polizei.
Buchcover: Die Polizei in der offenen Gesellschaft.

Foto: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg - transcript-Verlag

Projektleiterin Sabrina Ellebrecht: „Bei Diversität geht es nicht nur um soziale Fähigkeiten, es ist auch ein Thema der inneren Sicherheit.“


Welche Rolle spielen Vielfalt und Diversität für die Polizei und ihre Arbeit? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Forschungsprojekt „ZuRecht – Die Polizei in der offenen Gesellschaft“ (2019-2024), das von der Stiftung Mercator gefördert wurde. Dafür arbeitete ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Leitung von Dr. Sabrina Ellebrecht und Prof. Dr. Stefan Kaufmann des Centre for Security and Society der Universität Freiburg, Prof. Dr. Stefan Jarolimek von der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster sowie Prof. Dr. Ralf Poscher vom Freiburger Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in sieben Teilprojekten zusammen.

Im transcript-Verlag ist nun der Sammelband „Die Polizei in der offenen Gesellschaft“ erschienen. Er bündelt zentrale Forschungsergebnisse, Diskussionsanstöße sowie Berichte von Polizeipraktiker*innen. Entstanden ist eine wissenschaftliche Einordnung aktueller Polizeiarbeit, aber auch eine Reflexionsgrundlage für Polizist*innen selbst, die in ihrer Arbeit mit gesellschaftlicher Pluralität umgehen.

Ergebnisse verdeutlichen Diskriminierungsrisiken und strategische Widersprüche im Umgang mit Diversität:
Die Beiträge beleuchten das Thema aus juristischer, soziologischer, politik- und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive. In den Teilprojekten kam eine Vielzahl an Forschungsmethoden zum Einsatz: von rechtsdogmatischen Arbeiten, statistischen Analysen, über qualitative Erhebungen bis zu mehreren Monaten ethnographischer Beobachtung.

„An vielen Stellen wurden Risiken für Ungleichbehandlungen und auch Widersprüche im Umgang mit Vielfalt und Diversität deutlich – dem Lob der Vielfalt folgen kaum Veränderungen, weder in Bezug auf die Auswahlkriterien für den Polizeidienst, noch in Bezug auf Ausbildungsinhalte“, sagt Ellebrecht.

Empirische Untersuchungen zur Personalrekrutierung offenbaren etwa, dass einzelne Zugangshürden überproportional zu Lasten migrantischer Bewerber*innen gehen und es damit keinen chancengleichen Zugang für diese Bewerberklientel gibt, obwohl sie gesondert angeworben wird. Evaluationen zur interkulturellen Ausbildung und Nachwuchswerbung decken erhebliche Unterschiede in der Umsetzung und Wirksamkeit auf, während kritische Analysen zur Pressearbeit der Polizei zeigen, wie Herkunftsnarrative in der öffentlichen Kommunikation verzerrt oder instrumentalisiert werden. Ethnographische Forschung verdeutlicht, wie sich die Sozialisierung eines spezifischen „polizeilichen Blicks“ in Ausbildung und Polizeialltag vollzieht und die damit verbundenen informellen Kategorisierungen von Personen einerseits funktional unabdingbar sind, zugleich aber mit problematisierbaren Differenzierungen oder Diskriminierungen einhergehen. Eine Analyse zu „Fehlerkultur“ und „demokratischer Resilienz“ betont die Notwendigkeit eines organisationskulturellen Wandels in der Polizei, um etwa Racial Profiling oder Diskriminierung auch tatsächlich als solche zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

In einer pluralisierten Gesellschaft steht die Polizei vor der Herausforderung, ihr Handeln so auszulegen, dass Rechtsansprüche für alle gelten und alle gleichermaßen geschützt werden. „Das kann bedeuten, dass die Polizei Unterschiede machen oder Differenzen berücksichtigen muss, um allen gleichermaßen gerecht zu werden, wie etwa beim Umgang mit Personen, die keine Deutschkenntnisse haben oder gehörlos sind“ ergänzt Ellebrecht. „Dabei ist wichtig: Bei Diversität geht es nicht nur um soziale Fähigkeiten, es ist auch ein Thema der inneren Sicherheit. Das wird besonders deutlich, wenn es etwa um Hasskriminalität und rassistisch motivierte Straftaten geht.“

„Insofern“, ergänzt Ko-Leiter Kaufmann, „verbindet sich organisatorische Diversität mit gerechterer und effektiverer Polizeiarbeit und Sicherheitspolitik“.

Enger Austausch mit den Polizeibehörden:
Die Forschenden standen für die empirischen Untersuchungen sowie für die Diskussion der Ergebnisse im Austausch mit mehreren Landespolizeien, dem Bundeskriminalamt und der Bundespolizei. „Diese Kontaktmöglichkeiten wären ohne die Unterstützung unseres Projektes durch die Deutsche Hochschule der Polizei nicht so vielfältig gewesen“, sagt Ellebrecht. „Der Zugang zu Daten sowie zum Feld war in der Forschungspraxis dennoch unterschiedlich kompliziert und ergiebig.“

Weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Homepage: https://www.projekt-zurecht.de/projekt/

(Presseinfo: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 27.03.2025)


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