„Corona hat mir das Genick gebrochen!“ - Schuh- und Schlüsseldienst in der Emmendinger Innenstadt schließt - Zu wenig Kundenfrequenz durch Corona

Für viele war er der Anlaufpunkt, wenn es um Schuhreparaturen und Ersatzschlüssel ging. Ufuk Bakumdi half bei durchgelaufenen Sohlen, kaputten Handtaschen, fehlenden Ersatzschlüsseln oder leeren Uhrenbatterien. Offiziell schloss der vielseitige Dienstleister zum 1. April seine Türen, ist aber bis nächste Woche noch für seine Kunden da.

„Corona hat mir das Genick gebrochen“, erzählt Bakumdi. Trotz der Corona-Soforthilfen wurde es zuletzt immer schwieriger, die Miete für das Ladengeschäft in der Theodor-Ludwig-Straße zu bezahlen. Trotz der hohen Fixkosten fuhr er jeden Tag von Lahr nach Emmendingen, um für seine Kunden da zu sein.

Vor rund fünf Jahren hatte er das Geschäft von seinem Vorgänger gekauft und seitdem weitergeführt. Vor allem ältere Kunden nahmen seinen Service in Anspruch und ließen ihre Schuhe bei ihm reparieren. Seit die Menschen wegen Corona immer weniger in die Innenstadt kamen, blieben auch seine Kunden weg. „Jetzt geht es einfach nicht mehr“, erklärt der 55-jährige. Er wird sich eine Arbeit suchen müssen und will sich nebenher einen Abhol- und Bringdienst für seinen Schuh- und Schlüsseldienst aufbauen.
Ob er dabei auf staatliche Hilfe angewiesen sein wird, weiß Bakumdi bisher noch nicht.

Kunden, die noch Schuhe bei ihm zur Reparatur haben, können diese in den nächsten Tagen abholen. Für dringende Schlüsselaufträge ist er weiterhin telefonisch erreichbar.

Mit Ufuk Bakumdis Geschäft schließt einer der letzten Schuhreparaturdienste der Region.