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15. Nov 2024 - 14:29 Uhr

Höhere Gewerbesteuern gefährden Wirtschaftsstandort Lahr - IHK Südlicher Oberrhein warnt vor den Folgen - Lahrer Gemeinderat stimmt in wenigen Tagen über Gewerbesteuererhöhung ab - Pläne kommen für Unternehmen zur Unzeit


Am 18. November entscheidet der Lahrer Gemeinderat über eine Erhöhung der Gewerbesteuer. Die IHK Südlicher Oberrhein warnt vor den Folgen für den Wirtschaftsstandort Lahr. In ihrer derzeit schwierigen Lage sollten die Unternehmen durch die Kommunen nicht zusätzlich belastet werden.

Die regionalen Unternehmen stehen derzeit vor enormen Herausforderungen, die Unsicherheiten sind nicht erst durch die Trump-Wahl und die angekündigten US-Zölle auf ausländische Waren gewaltig. Eine von der Stadtverwaltung Lahr geplante Erhöhung der Gewerbesteuerhebesätze zum 1. Januar 2026 käme daher zur Unzeit.

Die IHK-Konjunkturumfragen der vergangenen Monate zeichnen für den südlichen Oberrhein ein düsteres Bild: Die Geschäftserwartungen und die Beschäftigungsentwicklungen sind negativ, was insbesondere das am Standort Lahr stark vertretene produzierende Gewerbe betrifft. Fehlende Auftragseingänge sorgen für ausbleibende Umsätze. Andere Branchen kämpfen nach wie vor mit den Folgen stark gestiegener Preise, die für eine Kaufzurückhaltung bei privaten wie geschäftlichen Kunden sorgen.

Zudem stehen für die kommenden Jahre hohe Investitionen in die Transformation der Unternehmen in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung an. „Wir beobachten, dass mehr und mehr Betriebe die finanziellen Spielräume nicht mehr haben und vor einer Geschäftsaufgabe stehen – solche Beispiele gibt es leider auch in Lahr“, sagt der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Alwin Wagner.

Auch Kommunen stehen unter finanziellem Druck. „Wir haben volles Verständnis dafür, dass Stadtverwaltungen nach Möglichkeiten suchen, wie die wichtigen Aufgaben, die sie zu erfüllen hat, bezahlt werden können“, sagt Brigitta Schrempp, geschäftsführende Gesellschafterin der Schrempp EDV GmbH in Lahr und Vizepräsidentin der IHK Südlicher Oberrhein, „aber aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Anliegen der Unternehmerschaft im Entscheidungsprozess aufgegriffen und vorab auch die finanziellen Einsparmöglichkeiten innerhalb der Verwaltung auf den Prüfstand gestellt werden. Eine Erhöhung der Gewerbesteuerhebesätze kann nur das letzte Instrument der Verwaltung sein“. Die IHK-Vizepräsidentin appelliert an die Lahrer Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, bei der Abstimmung am 18. November die schwierige Situation und die ohnehin schon starke finanzielle Belastung der Unternehmen nicht außer Acht zu lassen.

Laut Statistischem Landesamt haben im ersten Halbjahr 2024 in Baden-Württemberg 115 Gemeinden den Gewerbesteuerhebesatz angehoben. Bei allem Verständnis für die finanziellen Zwänge sei es wichtig, die Steuerschraube nicht zu überdrehen, so der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Alwin Wagner. „Wenn der Wirtschaft das finanzielle Rückgrat gebrochen wird, hat am Ende niemand etwas davon.“

Die IHK Südlicher Oberrhein: Stark machen für mehr als 70.000 Mitglieder

Vom Kleinunternehmer bis zum Weltmarktführer – die IHK Südlicher Oberrhein vertritt die Interessen der Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung. Wir beraten sowohl Startups als auch etablierte Unternehmen, Fachkräfte und solche, die es werden wollen, organisieren Prüfungen und trommeln bei Kommunen und Verwaltungen für optimale Standortbedingungen. Für den Staat übernehmen wir ausgewählte Aufgaben, informieren über neue Zoll-Richtlinien, Wachstumschancen auf ausländischen Märkten oder organisieren zahlreiche Netzwerktreffen und Veranstaltungen.

(Info: IHK Südlicher Oberrhein, Freiburg)


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