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20. Mar 2025 - 13:22 Uhr

Die Regio funkt nach Berlin: "Wohnen ist das A und O" - Hunderttausende Wohnungen in Südbaden sind älter als 45 Jahre - Bau-Gewerkschaft will Wohnungsbau in den Fokus rücken

Die Regio funkt nach Berlin: "Wohnen ist das A und O".
Mehr Neubau, mehr Sanierungen in der Regio: Der Wohnungsbau muss ein Schwerpunkt bei den schwarz-roten Koalitionsverhandlungen in Berlin sein, fordert die IG BAU Südbaden. Die Bau-Gewerkschaft hält die geplante Infrastruktur-Offensive von Union und SPD für „absolut richtig und wichtig“: von der Straßen- bis zur Schulsanierung. Sie fragt aber auch: „Was ist, wenn Familien sich das Wohnen im Umfeld sanierter Schulen nicht einmal leisten können?“

Foto: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt - Tobias Seifert
Die Regio funkt nach Berlin: "Wohnen ist das A und O".
Mehr Neubau, mehr Sanierungen in der Regio: Der Wohnungsbau muss ein Schwerpunkt bei den schwarz-roten Koalitionsverhandlungen in Berlin sein, fordert die IG BAU Südbaden. Die Bau-Gewerkschaft hält die geplante Infrastruktur-Offensive von Union und SPD für „absolut richtig und wichtig“: von der Straßen- bis zur Schulsanierung. Sie fragt aber auch: „Was ist, wenn Familien sich das Wohnen im Umfeld sanierter Schulen nicht einmal leisten können?“

Foto: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt - Tobias Seifert

Ob aus Stein, Beton oder Holz: In der Regio gibt es tausende Häuser mit hunderttausenden Wohnungen (Freiburg rund 27.700 Häuser mit rund 117.800 Wohnungen; Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald rund 63.400 Häuser mit rund 131.900 Wohnungen; Landkreis Emmendingen rund 39.000 Häuser mit rund 80.500 Wohnungen; Ortenaukreis rund 106.700 Häuser mit rund 210.300 Wohnungen; Landkreis Lörrach rund 51.700 Häuser mit rund 116.400 Wohnungen; Schwarzwald-Baar-Kreis rund 49.700 Häuser mit rund 109.100 Wohnungen; Landkreis Waldshut rund 42.700 Häuser mit rund 86.700 Wohnungen).
Ein Großteil davon ist längst in die Jahre gekommen: Zehntausende der Gebäude wurden vor 1980 gebaut. Das geht aus einer statistischen Auswertung zum Gebäudebestand hervor, die das Pestel-Institut für die IG BAU Südbaden gemacht hat. Die Bau-Gewerkschaft will damit den Wohnungsbau in den Fokus rücken – den Neubau genauso wie die Sanierung älterer Gebäude: „Damit da in der Regio mehr passiert, muss die neue Bundesregierung für den Wohnungsbau eine Offensive starten. Genau danach sieht es im Moment aber nicht aus“, sagt Ilse Bruttel. Die Vorsitzende der IG BAU Südbaden warnt CDU/CSU und SPD davor, den Wohnungsbau bei den Koalitionsverhandlungen zu vernachlässigen.

Deshalb appelliert die IG BAU Südbaden jetzt an die CDU und an die SPD in der Regio, deutliche Signale nach Berlin zu senden: „Wohnen ist das A und O für die Menschen. Wohnungsnot und Mieten-Explosion sind für viele Menschen ein massives Problem. Eine Regierung, die das jetzt nicht effektiv anpackt, regiert an den Menschen vorbei“, so Ilse Bruttel. Diese Botschaft müsse dringend „aus der Regio heraus aus an den Tisch der Koalitionsverhandlungen gefunkt werden“. Immerhin gehe es auch um den Neubau von Wohnungen in der Regio. Ebenso wie um die Energiespar-Sanierung alter Wohngebäude – von der Dachdämmung bis zum Austausch alter Fenster.

Nach Angaben des Pestel-Instituts gibt es in der Regio hunderttausende Wohnungen, die vor 1980 gebaut wurden (Freiburg 72.300 Wohnungen in 17.800 Häusern; Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 69.800 Wohnungen in 33.400 Häusern; Landkreis Emmendingen 42.900 Wohnungen in 21.000 Häusern; Ortenaukreis 124.200 Wohnungen in 62.600 Häusern; Landkreis Lörrach 66.000 Wohnungen in 29.800 Häusern; Schwarzwald-Baar-Kreis 69.900 Wohnungen in 31.700 Häusern; Landkreis Waldshut 49.700 Wohnungen in 24.000 Häusern).
„Gerade von diesen Wohnungen, die 45 Jahre und älter sind, brauchen die meisten eine Sanierung: Es geht darum, deutlich mehr Wohnungen altersgerecht zu machen, wenn demnächst immer mehr Baby-Boomer in Rente gehen und älter werden“, sagt Ilse Bruttel. Dabei komme es auf Badsanierungen an. Denn bei Seniorenwohnungen seien vor allem Duschen ohne Schwellen wichtig. Außerdem gehe es um breite Türen: „Ältere müssen in der Lage sein, sich mit einem Rollator in der Wohnung zu bewegen“, sagt Bruttel.

Die IG BAU Südbaden appelliert außerdem an die neuen Koalitionäre in Berlin, „mehr Menschen in der Regio endlich wieder eine Chance auf Wohneigentum“ zu geben. „Wer heute ein Durchschnittseinkommen hat, kann vom eigenen Einfamilienhaus, vom Reihenhaus oder von einer Eigentumswohnung nur träumen. Das muss sich ändern. Schwarz-Rot muss dafür sorgen, dass ein Facharbeiter, der Wohnungen baut, sich die endlich auch wieder leisten kann“, fordert Ilse Bruttel. Der Bund müsse da „dringend etwas unternehmen“ – erst recht bei wieder steigenden Bauzinsen.

Es komme darauf an, dass die neue Bundesregierung „die Weichen für eine Trendwende beim Wohnungsbau stellt – für einen Neubau-Turbo“, so die IG BAU Südbaden. Insbesondere beim sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. „Es ist höchste Zeit, dass wieder mehr Wohnungen gebaut werden – dass die Zahl der Neubauten wieder deutlich nach oben geht“, so Bruttel. Als bundesweite Zielmarke nennt die IG BAU 100.000 neu gebaute Sozialwohnungen und 60.000 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr.

Union und SPD setzten mit ihrer Infrastruktur-Offensive bei den Koalitionsverhandlungen einen entscheidenden Schwerpunkt: „Es ist richtig und wichtig, in die Infrastruktur zu investieren – in jede sanierte und neu gebaute Straße, jede Brücke, jede Schiene“, sagt Ilse Bruttel. Davon werde auch die Regio enorm profitieren. Es sei auch gut, Schulen als Teil der Infrastruktur zu sanieren. „Es ist dabei aber auch wichtig und notwendig, dafür zu sorgen, dass sich Familien das Wohnen im Umfeld sanierter Schulen wieder leisten können“, so die Vorsitzende der IG BAU Südbaden.

(Presseinfo: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Bezirksverband Südbaden, 20.03.2025)


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