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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

7. Mar 2025 - 16:31 Uhr

Stadt Freiburg und Freiburger Stadtbau stellten Maßnahmenkatalog „Barrieren reduzieren im Bestand“ vor - 69 konkrete Maßnahmen bei Sanierung und Modernisierung für barrierearme Erreichbarkeit und Nutzbarkeit von FSB-Wohnungen


Erster Bürgermeister Ulrich vom Kirchbach: „FSB setzt damit einen weiteren wichtigen Maßstab beim Thema Inklusion und Teilhabe.“ - Kommunale Behindertenbeauftragte Sarah Baumgart: „Der Bedarf an barrierefrei gebauten Wohnungen steigt. Die Bedürfnisse der Menschen müssen dabei im Fokus stehen.“ - Magdalena Szablewska, technische Geschäftsführerin der FSB: „Inklusion ist ein wichtiger Schwerpunkt unseres Handelns. Dazu zählt auch die Umsetzung von Maßnahmen zur Reduktion von Barrieren im Bestand.“


Inklusion und Teilhabe sind wichtige, handlungsleitende Zielsetzungen der Stadt Freiburg und der FSB in einer Vielzahl von Projekten. Insbesondere mit Blick auf die demografische Entwicklung der Stadtgesellschaft sollen die von der FSB gebauten Wohnungen für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen zugänglich sein.

Bereits vor fünf Jahren erarbeitete die FSB deshalb gemeinsam mit der kommunalen Behindertenbeauftragten Sarah Baumgart, den Vertreter*innen des Beirats für Menschen mit Behinderungen und der Koordinationsstelle Inklusion der Stadt Freiburg den Maßnahmenkatalog „Barrierefreies Bauen“. Seitdem werden sämtliche Neubauten der FSB nach diesen Vorgaben, die deutlich über die Anforderungen der Landesbauordnung hinaus gehen, errichtet. Die darin enthaltenen Standards werden bereits bei der Planung der Bauprojekte berücksichtigt und in der Bauphase konsequent umsetzt und sollen das Angebot an barrierefreiem Wohnraum vergrößern.

Nun ergänzt die FSB ihre inklusive Handlungsstrategie um den Katalog „Barrieren reduzieren im Bestand“. Erarbeitet wurde dieser ebenfalls unter Beteiligung der Behindertenbeauftragten Sarah Baumgart und den Vertreter*innen des Freiburger Behindertenbeirats. Darin werden - strukturiert nach barrierearmer Erreichbarkeit der Wohnungen, Erschließung außerhalb und innerhalb der Gebäude sowie barrierefreier Nutzbarkeit der Wohnungen – insgesamt 69 Maßnahmen vorgestellt. Ziel ist es, bei Sanierungsmaßnahmen Barrieren weitestgehend abzubauen. Dies umfasst insbesondere den Umbau von Sanitärräumen und den Einbau kontrastierender Schalter bzw. Flächen sowie akustischer oder optischer Signale bei Klingelanlagen. Auch der Einbau elektrischer Türöffnungshilfen, die Reduzierung von Barrieren im Bereich von Wohnungen und Hauszugängen sowie der Einbau von Rampen, soweit dies räumlich möglich ist, gehören dazu.

Erster Bürgermeister Ulrich vom Kirchbach sieht in dem neuen FSB-Maßnahmenkatalog einen weiteren wichtigen Baustein der städtischen Gesamtstrategie Inklusion: „Mit unserer städtischen Tochter FSB haben wir eine verlässliche und engagierte Akteurin, die die Wohnsituation von Menschen mit Behinderungen berücksichtigt. So können die Mieter*innen den Alltag in ihrem Zuhause möglichst lange und selbstbestimmt meistern. Die FSB setzt damit einen weiteren wichtigen Maßstab beim Thema Inklusion und Teilhabe.“

Sarah Baumgart, kommunale Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, ergänzt: „Aus meiner Arbeit als Ombudsstelle weiß ich: Der Bedarf an barrierefrei gebauten Wohnungen steigt auch in Freiburg rasant an. Die Bedürfnisse der Menschen müssen dabei im Fokus stehen, dafür setze ich mich ein. Der neue Katalog der FSB ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“

Magdalena Szablewska, technische Geschäftsführerin der FSB: „Inklusion ist seit langem ein wichtiger Schwerpunkt unseres Handelns. Unser neuer Katalog ermöglicht uns nun auch, Maßnahmen zur Reduktion von Barrieren im Bestand umzusetzen.“

Anders als beim Neubau sind die Möglichkeiten der Barrierefreiheit bei Bestandsgebäuden eingeschränkt. Dennoch kann die Barrierefreiheit bei technischer Machbarkeit häufig mit einem geringen investiven Aufwand verbessert werden. Zu diesem Zweck wurden die im Neubau erprobten Maßnahmen auf ihre Umsetzbarkeit in Bestandsgebäuden überprüft und bewertet sowie in die Schwerpunkte Erreichbarkeit, Erschließung und Nutzbarkeit der Wohnungen kategorisiert.

Der Katalog wird in die Standardvorgaben für Planungen von großen Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben der FSB insbesondere im Rahmen der förmlichen Sanierungsgebiete aufgenommen. So sollen wesentliche Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen mit möglichst einfachen und kostenneutralen Maßnahmen erreicht werden. Die Prüfung der Einzelmaßnahmen erfolgt im Rahmen der Bestandserfassung, die stets die Grundlage für die Planung der Sanierung bzw. Modernisierung bildet.

Im Rahmen von aktuellen Sanierungsverfahren der FSB wurde zum Beispiel für 120 Wohneinheiten bei der Sanierung der Sulzburger Straße 15-19 durch den Umbau des Treppenhauses und der Andienung der Aufzugsanlage die barrierefreie Zugänglichkeit hergestellt. Die Wohn- und Bewegungsflächen der Wohnungen wurden durch die Einbeziehung innenliegender Loggien und durch den Anbau neuer Balkonanlagen vergrößert und verbessert. Im Sanierungsprojekt Breisacher Hof wird die barrierefreie Zugänglichkeit aller Wohnungen durch den Anbau einer Aufzugsanlage sowie die Erstellung zusätzlicher Laubengänge hergestellt.

Im Rahmen der beschlossenen Wohnbauoffensive gemäß der Konzeption „FSB 2030 – Mehr Wohnen. Faire Mieten. Für Freiburg.“ soll der Grad der barrierefreien Erreichbarkeit bis 2030 auf rund 40 Prozent erhöht werden. Aufgrund der vielfältigen Maßnahmen der FSB in den letzten Jahren liegt dieser bereits bei rund 36 Prozent.

Parallel zum neuen Maßnahmenkatalog hat die FSB auch den neuen Leitfaden „Wohnen inklusiv“ zur Beratung von Mieter*innen entwickelt, die außerhalb von großen Sanierungs- und Modernisierungsprojekten einen Unterstützungsbedarf in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld haben. Der Leitfaden erläutert die Schritte der Antragsstellung für Inklusionsmaßnahmen und vermittelt die Ansprechpartner*innen bei der FSB – er ist in jedem Mieterbüro und auch über die Webseite der FSB erhältlich.

(Presseinfo: Stadt Freiburg, 07.03.2025)


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