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20. Feb 2025 - 11:39 Uhr

NABU: Amphibien in Baden-Württemberg in den Startlöchern - Fünf Fragen rund um die Krötenwanderung - "Wer wandert, warum und wohin?"

NABU: Amphibien in Baden-Württemberg in den Startlöchern.

Foto: NABU Baden-Württemberg
NABU: Amphibien in Baden-Württemberg in den Startlöchern.

Foto: NABU Baden-Württemberg
Das Warten hat ein Ende: Frühlingshafte Temperaturen und Regen geben bald den Startschuss für die Amphibienwanderung 2025. Ab fünf bis sechs Grad machen sich dann tausende Amphibien auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern. Weil sie dabei oft Straßen überqueren müssen, stellen Freiwillige im ganzen Land jedes Jahr Schutzzäune auf. Die Tiere wandern daran entlang, fallen meist in eingegrabene Eimer und werden sicher über die Straße getragen. „Werden Sie Amphibienretterin oder Amphibienretter und packen Sie mit an, zum Beispiel in Ihrer NABU-Gruppe vor Ort. Zum Schutz der Frösche und Kröten vermeiden Sie bitte in warmen Regennächten nächtliche Autofahrten entlang von Amphibienwanderwegen und achten Sie auf die Helferinnen und Helfer, die die Tiere über die Straße tragen“, rät NABU-Amphibienexperte Hans-Joachim Bek. Doch welche Amphibien wandern warum und wohin? Wie geht es Feuersalamander, Erdkröte und Grasfrosch? Ein Faktencheck.

Warum wandern Frösche, Kröten und andere Amphibien?:
Amphibien sind Landwirbeltiere, deren Leben fast immer im Wasser beginnt. In Bächen, Seen und Tümpeln legen die Weibchen ihre Eier oder Larven ab. Aus dem Ei schlüpft eine Kaulquappe oder eine Molchlarve, die sich im Wasser entwickelt und später als Minimolch oder Frosch an Land geht. Im Sommer leben die Tiere je nach Art in naturnahen Wäldern, Mooren, auf Brachflächen oder versteckt unter Böschungen, wo sie kleine Käfer, Asseln, Regenwürmer, Spinnen und Schnecken jagen. Zum Überwintern suchen sie frostfreie Gewässer, Erdhöhlen oder Felsspalten auf.

Welche Tiere sind die Ersten?:
Im milden Rheintal sind Erdkröte, Grasfrosch und Springfrosch am schnellsten unterwegs. Die Tiere versammeln sich manchmal zu großen Hochzeitsgesellschaften an den Gewässern. Zerschneiden stark befahrene Straßen ihre Wanderwege, können in der Dämmerung und nachts hunderte Kröten und Frösche unter die Räder kommen. Da Grasfrosch, Springfrosch und Erdkröte nach dem Laichen in ihre Sommerlebensräume zurückwandern, sind sie auch auf dem Rückweg gefährdet. Erst in den wärmeren Monaten April und Mai wandern Grünfrosch, Laubfrosch, Wechselkröte und Kreuzkröte zu ihren Laichgewässern.

Wo und wie legen Amphibien ihre Eier und Larven ab?:
Frösche verpacken ihre Eier in Laichballen, so etwa der Laubfrosch, der diese an Wasserpflanzen heftet. Kröten legen Laichschnüre mit mehreren hundert Eiern ab. Molche legen ihre Eier einzeln an den Blättern von Wasserpflanzen ab. Nur der Alpensalamander bringt alle zwei bis drei Jahre vollständig entwickelte Jungtiere zur Welt. Die Weibchen des Feuersalamanders legen ihre fertigen Larven in Fließgewässern und sauerstoffreichen stehenden Gewässern ab. Als einzige heimische Art betreibt die Geburtshelferkröte Brutpflege: Die Männchen wickeln sich Laichschnüre um die Hinterbeine und tragen sie zum Schutz vor Eierdieben mit sich herum. Wenn sich die Kaulquappen aus den Eiern in der Laichschnur entwickelt haben, trägt das Männchen die Schnur zu einem Gewässer, in dem die Kaulquappen dann schlüpfen.

Warum und wann regnet es Frösche?:
Nach der Metamorphose vom Larven- zum Erwachsenenstadium kommt es an feuchten Tagen im Mai und Juni zum sogenannten Froschregen. Die voll entwickelten kleinen Frösche und Kröten verlassen in Scharen ihre Geburtsgewässer und wandern in ihre Sommerlebensräume. Da sie kaum größer als ein Cent-Stück sind, werden sie leicht übersehen und überfahren.

Wie geht es den Amphibien im Land?:
Leider nicht gut. Von den 21 in Deutschland heimischen Amphibienarten leben 19 in Baden-Württemberg, elf stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Für den Erhalt und Schutz von Feuersalamander, Bergmolch, Teichmolch und Springfrosch trägt Baden-Württemberg eine hohe Verantwortung, für die Gelbbauchunke sogar eine besonders hohe, denn diese Art hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Südwesten. Die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke ist vier bis fünf Zentimeter groß und trägt auf dem gelben Bauch eine unverwechselbare dunkle Zeichnung. Sie wandert von April bis August umher, auf der Suche nach neuen Kleinstgewässern, in die sie ihre Eipäckchen ablegt. Früher lebte die Unke im Offenland und fand diese Kleingewässer in den regelmäßig durch Hochwasser veränderten Flussauen. Diese natürlichen Lebensräume gibt es heute kaum noch, sodass sie vor allem in Wirtschaftswäldern vorkommt, in denen Forstmaschinen alljährlich Fahrspuren hinterlassen, die sich mit Wasser füllen.

NABU-Aktion: Schwanzlurch gesehen?
Wer beim Abendspaziergang einen Feuersalamander entdeckt, sollte die schwarz-gelben Schwanzlurche nicht stören, aber melden – auch tote Tiere. NABU|naturgucker sammelt Daten aus ganz Deutschland. Der Grund: Seit einigen Jahren bedroht eine eingeschleppte Pilzkrankheit, die Salamanderpest (Bsal), die auffälligen und im Südwesten noch häufigen Amphibien. Der Pilz tötet die Tiere in nur wenigen Tagen und kann befallene Populationen in wenigen Jahren auslöschen. In Baden-Württemberg sind bislang keine Bsal-Fälle bekannt. Damit das so bleibt, gibt es Vorsichtsmaßnahmen. Bsal-Sporen haften an Schuhen, Wanderstöcken, Reifen oder Hundepfoten. Daher Gegenstände trocknen oder desinfizieren und Hunde während der Laichzeit nicht in Feuersalamander-Gewässer lassen.

(Presseinfo: NABU Baden-Württemberg, 20.02.2025)


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