Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes setzen sich der Naturpark Südschwarzwald e. V., das Landratsamt Waldshut, die Stadt Stühlingen, der Badische Landwirtschaftliche Hauptverein sowie die Landwirtschaft der Region dafür ein, die Grundwasserqualität im Gebiet der Oberletz- und Nussbachquellen zu verbessern.
„Die Stadt Stühlingen muss handeln“, so die klaren Worte von Bürgermeister Joachim Burger zu Beginn der Auftaktveranstaltung am 19. Februar 2025. Er hatte gemeinsam mit dem Naturpark Südschwarzwald e. V., dem Landratsamt Waldshut und dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverein Stadtverband Stühlingen die Landwirte aus der Umgebung eingeladen, um bei einer bevorstehenden Erweiterung des Wasserschutzgebietes bei Stühlingen die Auswirkungen für die Landbewirtschaftung durch eine proaktive und freiwillige Herangehensweise aller Beteiligten möglichst gering zu halten. Aufgrund einer grenzwertigen Nitratbelastung der Oberletz- und Nussbachquellen sieht das Landratsamt Waldshut eine Schutzgebietsvergrößerung von bisher 155 ha auf insgesamt 654 ha vor. Betroffen wären dadurch 31 Landwirtschaftsbetriebe im Landkreis Waldshut sowie im Schwarzwald-Baar-Kreis. Ziel des nun startenden Projekts ist es, durch eine bestmögliche, individuell angepasste Bewirtschaftung möglichst innerhalb von fünf Jahren die Wasserqualität der beiden dortigen Quellen zu verbessern und so eine Erweiterung und damit einhergehende verschärfte Auflagen für die Landwirtschaft abzuwenden. Darüber hinaus sollen sich positive Effekte für die landwirtschaftlichen Flächen ergeben, die aufgrund des Karstgebietes ohnehin schwierig zu bewirtschaften sind.
Chancen des neuen Projektes
Den Hintergrund hierfür lieferte die Erste Landesbeamtin beim Landratsamt Waldshut, Tina Schlick. Sie war mit dem Wunsch der Bewirtschaftenden nach Unterstützung und Beratung vor rund einem Jahr an den Naturpark Südschwarzwald herangetreten, um Möglichkeiten zu diskutieren: „Wir haben als Landratsamt die Aufgabe, den Schutz des Trinkwassers für die Bevölkerung genauso im Blick zu haben, wie beispielsweise die Interessen der Landwirte, die von der Ausweisung von Wasserschutzgebieten oftmals besonders betroffen sind. Uns ist es wichtig, gemeinsam mit den betroffenen Landwirten Lösungen zu finden, um diese Einschränkungen zu minimieren.“ Naturpark-Geschäftsführer Roland Schöttle sieht große Chancen durch das einzigartige Kooperationsprojekt für die Region: „Landwirtschaft und Verwaltung übernehmen gemeinsam Verantwortung und gestalten auf Augenhöhe die nächsten Schritte zu einem verbesserten Grundwasserschutz.“
Auf Basis des Projektes „Landschaft als Wasserspeicher“, das vor rund zwei Jahren in Stühlingen-Wangen anlief, entwickelte der Naturpark ein passendes Konzept, das sich nun unter dem Titel „Wasser, Boden, Agroforst“ der Aufgabe widmet, die Landschaft im Südschwarzwald so zu gestalten, dass sie für klimatische Veränderungen bestmöglich gewappnet ist. Während der fünfjährigen Projektlaufzeit werden in den fünf Landkreisen des Naturparks innovative Maßnahmen aus den Bereichen dezentraler Wasserrückhalt, humusfördernde Bewirtschaftung und Agroforst realisiert werden. Die Umsetzung des Projekts wird durch die umfangreiche Förderung von sechs Stiftungen sowie mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg ermöglicht. Die Koordinationsstelle Agroforstsystem-Forschung (kAFo) an der Universität Hohenheim begleitet die Umsetzung der Maßnahmen wissenschaftlich, gefördert von der Vector Stiftung.
Umfassende Beratung der beteiligten Landwirtschaftsbetriebe
„Wir sehen in dem Vorgehen eine einmalige Möglichkeit, zu zeigen, dass Landwirtschaft auch Wasserschutz kann. Um das zu erreichen, wird es von unserer Seite verschiedene Unterstützungsangebote geben“, so Florian Schmid, der das Projekt „Wasser, Boden, Agroforst“ beim Naturpark Südschwarzwald leitet. Dazu gehören unter anderem Angebote zur fachlichen Beratung und die Begleitung bei der Umsetzung von Maßnahmen. Hierfür konnte der Naturpark Südschwarzwald den Fachmann Hans Koch von „boden:ständig“ gewinnen, der sein Wissen rund um vielversprechende Ansätze zum Nährstoff- und Wasserrückhalt im Boden an die Beteiligten weitergeben wird. Regelmäßige „Feldtage“ sollen zu verschiedenen Themen praktisches Wissen vermitteln, individuelle Beratung zu den jeweiligen Flächen sowie aktiver Austausch unter den Landwirtschaftsbetrieben runden das Angebot ab. Begleitet werden alle Maßnahmen durch Fachleute der Universität Hohenheim. Analysen von Boden, Erosion, Hydrologie sowie mikroklimatischen Effekten sollen Aufschluss über die Wirksamkeit der Umsetzungen geben.
Viele der betroffenen Landwirte waren an diesem Tag der Einladung gefolgt, hatten jedoch auch Bedenken anzumelden, die vor allem die Weitergabe von Daten und den Wunsch nach Selbstbestimmung betrafen. Wilfried Kaiser, dessen Betrieb sich am Projekt „Landschaft als Wasserspeicher“ beteiligt, sprach sich für eine breite Mitwirkung aus: „Ohne unser proaktives Verhalten drohen uns massive Verschärfungen der Auflagen. Das bringt letztlich weitere Bürokratie mit sich und nimmt uns noch mehr Spielraum zur Selbstbestimmung.“ Auch Friedrich Müller, Vorsitzender des BLHV Wutach, betonte die Vorteile für alle Beteiligten: „Die Bodenauflage in unserem Gebiet ist ohnehin problematisch. Die Erkenntnisse des Projektes werden uns alle voranbringen.“ Ein weiterer Landwirt zog einen Vergleich mit Unternehmensberatungen in Wirtschaftsbetrieben heran: „Solche Maßnahmen sind enorm teuer. Wir bekommen hier die Möglichkeit, uns kostenlos umfassend beraten zu lassen.“
Zustimmung der Betroffenen
Ein Großteil der anwesenden Landwirte aus den Gebieten Stühlingen, Wutach und Blumberg erklärten sich noch vor Ort bereit, die Absichtserklärung zur Mitwirkung am Pilotprojekt „Freiwilliger Wasserschutz“ im Gebiet der Oberletz- und Nussbachquellen zu unterzeichnen, einige mündliche Zusagen kamen hinzu. Damit wird die Erweiterung des Wasserschutzgebietes zunächst ausgesetzt und nach einer Zwischenbilanz im Sommer 2027 erneut diskutiert. „Für uns ist das ein klares Signal, dass der Projektansatz bei der Landwirtschaft auf Zustimmung stößt. Wir werden deshalb umgehend mit der fachlichen Begleitung der entsprechenden Betriebe beginnen“, so das Resümee von Projektleiter Schmid. Er lädt die Bewirtschaftenden, die noch nicht unterzeichnet haben, dazu ein, dies noch zu tun und betont, dass weitere Interessenten gerne auch im Verlauf des Projektes hinzustoßen können.
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Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter: https://www.naturpark-suedschwarzwald.de/p/wasser-boden-agroforst
Das Projekt „Wasser, Boden, Agroforst“ wird von verschiedenen Stiftungen sowie als Vorhaben des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des GAP-Strategieplans Deutschland 2023 - 2027 mit Mitteln der Europäischen Unionen im Rahmen des Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg finanziert.
(Info: Naturpark Südschwarzwald e. V.)
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Kreis Waldshut - Südschwarzwald/Waldshut-Tiengen
22. Feb 2025 - 15:05 UhrStühlingen geht Wasserschutz proaktiv an - Neues Projekt nimmt Landwirtschaft mit ins Boot
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Foto: ©Naturpark Südschwarzwald e. V. Landwirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft ziehen künftig an einem Strang, um positive Effekte für Trinkwasserqualität und Bewirtschaftung auszuloten.
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Landwirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft ziehen künftig an einem Strang, um positive Effekte für Trinkwasserqualität und Bewirtschaftung auszuloten.
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